Dax steuert 5 400er-Marke an

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EinsamerSam.:

Dax steuert 5 400er-Marke an

2
18.12.05 15:25
Dax steuert 5 400er-Marke an

Auch in der letzten Handelswoche vor Weihnachten wird am deutschen Aktienmarkt angesichts zahlreicher neuer Wirtschaftsdaten und der Umstrukturierung der Indizes keine Besinnlichkeit einkehren. Ebenso wenig bei der Deutschen Bank. Der Deutsche Aktienindex (Dax) könnte 2005 auf seinem Jahreshöchstniveau beschließen.

HB FRANKFURT. „Mit vorweihnachtlicher Ruhe ist beim Dax in den nächsten Tagen nicht zu rechnen. Vielmehr dürfte der Markt einen Vorstoß auf die Marke von 5 400 Punkten unternehmen“, sagte Aktienstratege Frank Schallenberger von der Landesbank Baden-Württemberg. Dafür sprächen überzeugende Konjunkturdaten und die Widerstandsfähigkeit des Marktes. Die Jahresendrally sei noch nicht zu Ende, sagte Schallenberger. Stützen dürfte die Kurse auch das übliche Verhalten vieler Marktteilnehmer, die neue Favoriten für das kommende Jahr auswählen und daher neue Aktienpositionen aufbauen.

SEB-Stratege Klaus Schrüfer geht ebenfalls von einer weiter positiven Stmmung am Aktienmarkt aus. „Die Marke von 5 400 Punkten im Dax könnte man dieses Jahr noch sehen", meint auch er. Für Markus Reinwand von Helaba Trust ist die Konsolidierungsphase weitgehend abgeschlossen. „Der Leitindex sollte sich daher in der nächsten Woche endlich über der Marke von 5 300 Punkten etablieren", sagte Reinwand. Nach Einschätzung von Schrüfer wird das Handelsvolumen am deutschen Aktienmarkt in den restlichen zwei Wochen des Jahres deutlich abflauen. „Viele institutionelle Anleger dürften ihre Bücher bereits geschlossen haben", sagte er. Einige Marktteilnehmer werden zudem vor den Feiertagen und vor dem Jahresende Bestände und Gewinne am Terminmarkt absichern, so dass auch von daher die Dynamik etwas nachlassen könnte.

Bewegung durch „Window-Dressing"

Der „Window-Dressing"-Effekt wird aber womöglich nach Weihnachten nochmals für Kursbewegung sorgen. Der Dax könnte seine Jahresendrally noch einmal beschleunigen, wenn Fonds die erfahrungsgemäß dünnen Volumina zur Gestaltung der Kurse nützten. Sie könnten dann vor allem die Gewinner kaufen und die Verlierer verkaufen, um ihre Bilanzen aufzupolieren. Aus dem gleichen Grund könnten Fondsgesellschaften die Aktienquote noch ein wenig hochfahren, so dass der Dax auf Jahreshöchststand aus dem Jahr 2005 geht.

Der Dax hat am Freitag beflügelt durch eine überraschend optimistische Stimmung in der deutschen Wirtschaft auf 5 353 Punkte zugelegt. Damit markierte der Leitindex den höchsten Stand seit Frühjahr 2002. Der Ifo-Index war im Dezember auf den höchsten Stand seit fünf Jahren gestiegen Auch der „Hexensabbat", der Verfall zahlreicher Index-Futures und -Optionen an den internationalen Terminbörsen am Freitag, hatte die Kursentwicklung belebt. Seit Jahresbeginn hat der Dax 25 Prozent zugelegt.

Zu Wochenbeginn werden die deutschen Aktienindizes kräftig durchgemischt. Im Dax ersetzt der Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate die frühere Muttergesellschaft HVB. Die inzwischen zur italienischen Unicredito gehörende Münchener Großbank steigt in den Nebenwertindex MDax ab. Damit werden die Beschlüsse des Arbeitskreises Aktienindizes der Deutschen Börse von Anfang Dezember umgesetzt. Den Technologieindex TecDax verlassen die Schweizer Micronas und Elmos. Dafür rücken die erst seit Herbst an der Börse gelisteten Solarfirmen Q-Cells und Ersol auf.

Die Umgruppierung der Indizes weckt interessante Kursphantasien. Index-Neulinge wie Hypo Real Estate haben häufig unmittelbar nach dem Aufstieg Höchststände markiert und sind dann auf Konsolidierungskurs gegangen. Umgekehrt sind Index-Absteiger in eine durchgreifende Erholung gestartet. Dies könnte auf die HypoVereinsbank zutreffen.

Aussichtsreiche Papiere

Mit Blick auf mögliche Favoriten für das kommende Jahr bietet sich der Blick auf die Nachzügler an. Bei Siemens dürfte die Neubewertung noch nicht abgeschlossen sein, die Aktien sollten nach Ansicht von Beobachtern ihre relative Stärke aufrechterhalten. Auch Henkel werde den Aufwärtstrend fortsetzen. Relative Stärke sehen Marktteilnehmer auch bei Lufthansa. Den Papieren helfe zudem der tendenziell fallende Ölpreis. Auch Schering, Deutsche Post, TUI, Metro und Deutsche Telekom bieten sich als mögliche Nachzügler an. Dabei gelten Deutsche Post bei einem Sprung über 20 Euro und Metro bei einem Sprung über die 40er Marke als sehr aussichtsreich. Tui könnte einen Katalysator-Effekt wie Lufthansa durch den Ölpreis erleben. Lediglich bei der Deutschen Telekom sehen Analysten noch keine Anzeichen für eine relative Stärke.

Das Börsenumfeld deutet ebenfalls auf weiter freundliche Kurse hin. Aus technischer Sicht weisen die Zeichen auf einen weiter nachgebenden Ölpreis. Das könnte nicht nur Lufthansa und Tui beflügeln, sondern den Dax generell. Mit dem fallenden Ölpreis nimmt auch die Gefahr von Zweitrundeneffekten bei den Preisen weiter ab. Das treibt die Kurse der Anleihen, von der Zinsseite dürften also weiterhin positive Impulse auf die Aktienmärkte ausgehen.

Nach der heftigen Kritik am Umgang mit dem krisengeschüttelten Immobilienfonds Grundbesitz-Invest dürfte die Deutsche Bank auch in der kommenden Woche die Schlagzeilen in den Medien bestimmen. Der Bundesgerichtshof (BGH) wird am Mittwoch im Mannesmann-Revisionsverfahren gegen den Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann und fünf weitere Angeklagte sein Urteil sprechen. Ende Oktober hatte der BGH massive Zweifel an zentralen Gründen für die Freisprüche im Mannesmann-Prozess erkennen lassen. Im Ergebnis könnte der Prozess um umstrittene Millionen-Abfindungen an Mannesmann-Manager nach der Übernahme durch den britischen Mobilfunkkonzern Vodafone neu aufgerollt werden.

Am Dienstag veröffentlicht Nike Zahlen, die auch Adidas und Puma beeinflussen könnten. Vor allem die Veränderungsraten der Auftragsbestände dürften nach Ansicht der Börsenbeobachter der Landesbank Rheinland-Pfalz (LRP) im Fokus stehen. Ein Wert im „oberen einstelligen Prozentbereich" sei positiv zu werten; „auf regionaler Ebene sind vor allem die Entwicklungen in Europa (erwartet: mittlerer einstelliger Prozentbereich) und den USA (erwartet: leicht zweistelliges Wachstum) entscheidend", heißt es in einer Analyse der LRP. Für Adidas seien US-Erfolge von Nike „mittlerweile allerdings ein zweischneidiges Schwert": Zwar sei Adidas in jüngster Zeit dem positiven Nike-Trend gefolgt, doch gleichzeitig habe Reebok zuletzt Marktanteile in den USA verloren, was vor dem Hintergrund der geplanten Übernahme auch Adidas belasten könne.

Bundesliga-Rechte beeinflussen Börse

Die Aktien von Premiere und – in geringerem Ausmaß – der Deutschen Telekom könnten nach Ansicht der Aktienstrategen der LRP in der kommenden Woche von Meldungen zur Vergabe der Bundesliga- Übertragungsrechte beeinflusst werden. Die neuen Rechteinhaber sollen auf der Vollversammlung der Lizenzvereine am Mittwoch in Frankfurt vorgestellt werden. Wenn die aktuellen Angebote noch nicht den Vorstellungen der Deutschen Fußball Liga entsprechen, ist auch eine Verschiebung der Entscheidung ins Frühjahr denkbar.

Insbesondere für Premiere könnten sich aus der Verkündung deutliche Kursverschiebungen ergeben, vermuten die Börsenbeobachter. Sollte der Pay-TV-Anbieter bei der Vergabe leer ausgehen, stünde der Kern des Geschäftsmodells in Frage. Eine Berücksichtigung zu einem vertretbaren Preis dürfte hingegen „für deutliche Erleichterung unter den Investoren sorgen", meinen die Börsenexperten; „nach den Kursverlusten der vergangenen Wochen sollte dies eine Erholung nach sich ziehen". Sollten sich sogar aktuelle Spekulationen über einen Einstieg der Deutschen Telekom bei Premiere bewahrheiten, würde zusätzlich noch Übernahmephantasie entstehen, prognostizieren die Aktienstrategen.

Am Montag tagt der Aufsichtsrat der RAG, Entscheidungen zur Zukunft von Degussa beeinflussen auch Eon. Ebenfalls zum Wochenstart wird der im MDax gelistete Kupferhersteller Norddeutsche Affinerie über die Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr 2004/05berichten. Aus dem SDax legen am Mittwoch der Luxusmodehersteller Escada und die Baumarktkette Hornbach-Holding Geschäftszahlen vor.

Auswirkungen auf die Aktienmärkte könnten nach Ansicht der LRP-Beobachter auch die Zahlen des US-Logistikers FedEx haben, da sie „bis zu einem gewissen Grad auch die gesamtwirtschaftliche Entwicklung widerspiegeln". FedEx berichtet am Mittwoch. Morgan Stanley legt am Dienstag Zahlen vor. Nach Lehman Brothers, Bear Stearns und Goldman Sachs veröffentlicht damit innerhalb weniger Tage die vierte US-Investmentbank ihren Quartalsbericht.

Zahlreiche Konjunkturdaten

Bei den Konjunkturdaten werden die Investoren vor allem auf die US-Frühindikatoren für November schauen, die am Donnerstag veröffentlicht werden. „Die Frühindikatoren sollten das Bild einer robusten US-Wirtschaft bestätigen", sagte Helaba-Trust-Stratege Reinwand. Am Dienstag werden in den USA die Erzeugerpreise für November veröffentlicht, am Mittwoch werden die endgültigen Daten für das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal bekannt gegeben. An diesem Tag steht auch die Veröffentlichung der Book-to-Bill-Ratio der Halbleiterindustrie auf der Agenda, am Donnerstag der Chicago-Fed-Index und die Frühindikatoren aus den USA. Am Freitag folgen noch die „durable goods" und der Michigan-Index zur Verbraucherstimmung.

Quelle: HANDELSBLATT, Sonntag, 18. Dezember 2005, 12:13 Uhr

...be invested
 
Der Einsame Samariter

Dax steuert 5 400er-Marke an 2286387
54reab:

Soweit notwendig, ist das

2
18.12.05 15:30
Windows-Dressing längst gelaufen. Die beiden letzten Wochen im Jahr werden durch sehr niedrige Umsätze glänzen. Ausschläge nach allen Seiten werden damit, unabhängig von Meldungen, möglich. Käme es allerdings zu einem Linux-Dressing ....

;o) 54reab
EinsamerSam.:

Schlimmer wäre ein ital. Kräuterdressing ;) o. T.

 
18.12.05 15:33
Aktienwolf:

Kräuterdressing ?

 
18.12.05 15:37
Ziehen sich die Italiener neuerdings mit Kräutern an?
Die spinnen die Römer !!!
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