An der Frankfurter Börse hat der Index den langen Aufwärtstrend seit 1982 unterschritten.
RANKFURT (apa). Der DAX setzt seinen Absturz im Handelsverlauf am Freitagvormittag ungebremst fort. Gegen 10:15 Uhr betrug das Minus bereits fast sieben Prozent bzw. 261 Punkte auf 3.548. Damit hat der Index die Tiefstände der Asien- und Rußlandkrise Ende der neunziger Jahre ebenso unterschritten wie den langen Aufwärtstrend seit 1982, der im Bereich 3.600 Stellen liegt. Marktteilnehmern zufolge, gibt es unterhalb dieser Linie praktisch keine charttechnischen Marken mehr. Sollte auch diese Auffanglinie nicht halten, sehen die Experten erheblichen technischen Schaden beim DAX.
Seriöse Prognosen schwer möglich
"Die Rückkehr bei gebrochenen Trends ist eine ungemein schwere Aufgabe", sagte ein Marktteilnehmer. Eine leichtere Unterstützung habe es bei 3.770 Punkten gegeben, dem flacheren Abwärtstrendkanal. Nach der "Durchschneidung" dieser Marke gebe es keine Auffangpunkte mehr auf dem Weg hin zu 3.600 Zählern. Im derzeitigen Umfeld seien seriöse Prognosen schwer möglich, heißt es dazu. "Es ist vollkommen unmöglich, die weitere fundamentale Entwicklung vorherzusagen", erklärt ein Händler. Die anhaltende Unsicherheit limitiere "rationale Investitionsentscheidungen" zunehmend. Es könne sowohl eine deutliche Erholung geben als auch weitere Einbrüche.
Unter allen im DAX vertretenen Blue Chips mußten BASF (minus 11,23 Prozent), SAP (minus 10,57 Prozent) und HypoVereinsbank (minus 9,49 Prozent) die deutlichsten Aktienkursverluste hinnehmen. BMW bremsten um weitere 7,87 Prozent. Gegen den Trend konnten unter den Indexkomponenten lediglich Linde leicht zulegen.