Das Imperium braucht einen Feind

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daxbunny:

Das Imperium braucht einen Feind

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15.07.05 19:04
Das Imperium braucht einen Feind

von unserem Korrespondenten Bill Bonner

Anmerkung in eigener Sache:

Da Herr Steffens heute verhindert ist, direkt zu den Beiträgen der amerikanischen Korrespondenten.

In London ist wieder alles beim Alten. Es ist ein schöner, sonniger Tag. Die Bombenanschläge scheinen fast vergessen.

"Machst Du Witze?" fragte mich ein Kollege "Die Dinge waren schon am nächsten Tag wieder beim Alten. Die Leute saßen in der U-Bahn und beschwerten sich darüber, dass sie so langsam war."

Im Krieg gegen den Terror scheint Großbritannien mit den Scharmützeln sehr locker umzugehen. Aber wie erwartet brach bei der imperialen Macht die Panik aus.

Amerika hat die in Großbritannien stationierten Soldaten aufgefordert, sich von London fern zu halten, weil die Stadt "zu gefährlich" sei. Aber selbst wenn es jede Woche Bombenanschläge dieser Art gäbe, wäre die Wahrscheinlichkeit, dass ein junger Mensch hier ums Leben kommt immer noch geringer, als in Washington.

Amerika braucht die Panik; das Imperium braucht einen Feind.

Ich habe mir Gedanken über den Unterschied zwischen Wert und Preis gemacht. Panik bewegt Preise, aber der Wert bleibt der gleiche. Die Käufer brechen in Panik aus weil sie denken, dass ihnen eine Gelegenheit entgeht. Verkäufer brechen in Panik aus, weil sie denken, dass sie auf einer Verliererposition hängen bleiben könnten. Die Preise können in hohem Maße fluktuieren. An dem einen Tag meinen die Anleger, dass die Einnahmen eines Unternehmens von einem Dollar zehn Dollar wert sind ... eine Woche später liegt der gleiche Dollar vielleicht schon bei 30 Dollar. Stellen Sie sich das einmal vor. Es gibt weder für die Käufer, noch für die Verkäufer einen guten Grund, warum sie an dem einen Tag das eine glauben und an dem anderen Tag das andere. Aber so passieren die Dinge – manchmal unglaublich absurde Dinge – und die Leute fangen an zu glauben, was sie glauben müssen damit sie ihre Rollen richtig spielen.

Amerika muss heute den großen Terrorkrieg "kaufen". Und es ist nötig, dass auch der Rest das alles "kauft". Ansonsten ist die Position als imperialer Wächter über den Frieden in der Welt und die Ordnung in Frage zu stellen. Die Amerikaner fragen sich vielleicht, warum sie für Militärbasen in Kirgisistan oder in Kasachstan bezahlen sollen. Kirgisistan und Kasachstan werden sich auch fragen, wovor man sie schützen will. Aber es gibt immer noch einige traurige Jugendliche, die bereit wären, sich in die Luft zu jagen ... und damit steigen die Aktien für den Terrorismus. Italien denkt über eine neue "Antiterror Gesetzgebung" nach ... schreibt der International Herald Tribune. Die EU greift zu neuen Maßstäben. Amerika selbst zieht die Leine der eigenen Bürger straffer – mit immer mehr Kontrollen, Verboten, Verbrechen und Strafen. Ein Mann kann keine Straße mehr hinunterspazieren oder ein Postbüro in die Luft jagen, ohne dass gleich eine ganze Armee von Polizisten hinter ihm her ist.

Viele Amerikaner haben angefangen zu glauben, was sie glauben müssen – dass der Terrorismus die größte Bedrohung darstellt, der die zivilisierte Welt je gegenüberstand, und das trotz der Tatsache, dass es dem Terrorismus nicht zu gelingen scheint, mehr als einen erwähnenswerten Anschlag im Jahr hinzukriegen, oder vielleicht zwei, mit Ergebnissen, die (in einem sehr weit gefassten Schema) keine Konsequenzen haben. Und wenn sie die Attacken ausführen, dann zerstören die Terroristen auch sich selbst; was kaum wie eine ernsthafte Möglichkeit wirkt, ein Imperium in die Knie zu zwingen. Terrorismus ist meiner Meinung nach überbewertet.

Mein Beat ist das Geld. Aber das Geld als solches interessiert mich nicht. Stattdessen bin ich von der Lücke zwischen Wert und Preis fasziniert und amüsiert – eine Lücke die mit Illusionen. Eitelkeiten, Betrug und Unsinn angefüllt ist. Ich finde diese nicht nur unterhaltsam, sondern auch profitabel. Je größer die Illusionen ... desto weiter können sich die Dinge wieder auf ein Mittelmaß zurückentwickeln.

Je weiter die Dinge aus dem Lot geraten, desto mehr Geld kann man machen, wenn sie wieder dahin zurückkehren, wo sie hingehören.

Die Bombenanschläge in London wurden von einer Gruppe junger Männer verübt – aus Yorkshire.

"Es war so seltsam. Ich habe einen der Brüder von einem von ihnen im Radio gehört. Wissen Sie, sie sind muslimisch, ihre Eltern kamen aus Pakistan. Aber sie sind hier geboren. Der Bruder sprach mit einem Akzent aus Yorkshire. Ich hätte nie erwartet, dass ein Mann aus Yorkshire die Londoner U-Bahn angreifen würde."

Zu Beginn des letzen Jahrhunderts litten Europa und Amerika unter einer ähnlichen Ausbreitung von Terrorismus. Damals nannten sich die Terroristen "Anarchisten" – es waren ungepflegte Intellektuelle, die einen tiefen Groll gegen die westliche Zivilisation und deren weniger zivilisierten Cousin Amerika hegten. Damals wie heute sind die Politiker Sturm gegen sie gelaufen. Die Zeitungen wetterten. Die Gendarmen, die Polizei und die Bobbies haben die phrasendreschenden Anarchisten eingesammelt, vor die Gerichte gebracht und in die Gefängnisse eingesperrt – wenn sie sie kriegen konnten.

Und während sie dabei waren die Welt vor Anarchisten sicher zu machen, begann der Erste Weltkrieg. Innerhalb von Stunden waren die Anarchisten vergessen.
daxbunny:

Danke für 2x

 
17.07.05 06:08
Kicky:

und das Imperium der USA wackelt!

 
17.07.05 09:18
USA soll raus und Russland will rein in Kirgisistan!und SCO fordert,dass die Koalition ein Abzugsdatum aus Afghanistan nennt!

To virtually no one’s surprise, Kurmanbek Bakiyev won Kyrgyzstan’s presidential election in a landslide. However, Bakiyev caught many political analysts off guard when, at his first post-election news conference on July 11, he raised the possibility of closing a US military base in Kyrgyzstan.
Russia’s military originally announced last year it would boost its troop strength at the Kant air base in Kyrgyzstan, and that more war planes would be added at the base. However, the military set no time frame for the arrival of the new forces. The issue is now surfacing again, at a moment when the continued presence of U.S. troops at military bases in Kyrgyzstan and Uzbekistan is coming under growing criticism.

The Kant air base was officially opened in October 2003 under the aegis of the Collective Security Treaty Organization (CSTO), which groups Russia, Belarus, Armenia, Kazakhstan, Kyrgyzstan, and Tajikistan.

According to the Krygyz news agency AKIpress, the base now has about 500 Russian troops and 20 combat and transport planes and helicopters.

"In order to reject its U.S. base, Kyrgyzstan needs to be sure that Russia is ready to take over the mission to provide security in Kyrgyzstan," Safranchuk told RFE/RL. "Russia’s statement about its readiness to increase troops in Kant has to be understood as a statement that it is ready to completely replace the U.S. in the Central Asian region." It echoed a call by the Shanghai Cooperation Organization (SCO), which on 5 July said the U.S.-led coalition forces in Afghanistan should provide a final deadline for the use of facilities and deployment of military contingents in the region. The SCO groups all Central Asian republics except Turkmenistan with Russia and China.

Besides the Ganci base in Kyrgyzstan, the U.S. military uses the Khanabad air base near the southern Uzbek city of Karshi, while the French Air Force uses Tajikistan’s Dushanbe airport. The Uzbek Foreign Ministry said on 7 July that Tashkent intends to reassess Washington’s use of the Khanabad base.
www.eurasianet.org/departments/insight/articles/pp071605.shtml

Kicky:

auch in Kazakhstan wird russiche Presenz verstärkt

 
17.07.05 09:40
und gemeinsame Ölförderung im geschätzten Wert von 50 Milliarden im Kaspischen Meer beschlossen! Auch die Pipelines sind in der Diskussion ,ob Caspian Pipeline Consortium (CPC)nach Novorossiisk oder die Baku-Tbilisi-Ceyhan (BTC)in die Türkei.-
s.auch hier www.eurasianet.org/departments/insight/articles/eav060605.shtml
USA sind zunehmend out of favor in der region!
Turbulent events in Central Asia this year – including Kyrgyzstan’s revolution and the bloody suppression of protest in Uzbekistan – are helping to fuel a shift in the region’s geopolitical balance. Russia appears to be the primary beneficiary of the realignment, while the United States now finds itself increasingly out of favor in the region
Russian President Vladimir Putin took advantage of a Caspian security
conference on July 14 to promote the restoration of Moscow’s influence in the region. Kazakhstan appears to be the country most receptive to Russia’s offer of closer economic and strategic cooperation.

The security conference was held aboard the Tatarstan, the flagship of Russia’s Caspian Sea Flotilla. Putin, during an inspection tour of the Tatarstan, reiterated Russia’s readiness to work with other Caspian littoral states to resolve "common problems."
Russia in recent years has beefed up its Caspian military presence. The flotilla, based in Astrakhan, includes two frigates, 12 patrol ships and a variety of smaller vessels. The Tatarstan, launched in 2003, is one of the newest ships in the Russian navy.

The Caspian flotilla would play a major role in any regional effort to combat terrorism and narcotics trafficking in the region,
While Russia is stressing the need for an improved regional security framework, energy issues also appear to play a big role in Moscow’s geopolitical calculations. A stronger strategic presence in the Caspian would provide Russia with added leverage as it competes with other regional powers, especially the United States, over energy export routes

In the absence of a multilateral agreement on the sea’s status, Russia continues to work on strengthening bilateral relationships. So far in 2005, Russian officials have strenuously courted Azerbaijan and Kazakhstan in hopes of reestablishing Moscow’s strategic and economic primacy in the region. Kazakhstan has responded to some of Russia’s overtures, forging stronger energy-development links. On July 6, Putin and Kazakhstani President Nursultan Nazarbayev hailed the signing of a 55-year production-sharing agreement for the Kurmangazy oilfield in the Caspian Sea. KazMunaiTeniz, a subsidiary of Kazakhstan’s state oil company KazMunaiGaz, will hold a 50 percent stake in the project. Two state-owned Russian oil companies, Rosneft and Zarubezneft, could end up holding the other 50 percent in the venture.

"Profits from this project are estimated at $50 billion," Putin said . Nazarbayev added that the project was of global importance, and that oilfield reserves are estimated at 1 billion tons. The countries’ joint investment in the project could reach $22 billion.
GazProm, the Russian energy giant, is on the verge of building a major petrochemical complex in Astrakhan, and that crude oil production will start in Russian-owned Caspian areas by 2007. Russia also reportedly insisted that Kurmangazy crude would be funneled via the Caspian Pipeline Consortium (CPC) pipeline to Novorossiisk, rather than the Baku-Tbilisi-Ceyhan (BTC) pipeline.
www.eurasianet.org/

Kicky:

man hört schon den Finger auf der Uhr klopfen

 
17.07.05 09:54
Beschluss der SCO (which brings together China, Kazakhstan, Kyrgyzstan, Russia, Tajikistan and Uzbekistan)zu den US Fluplätzen in der Region  :"Taking into account the conclusion of the active military phase of the antiterrorist operation in Afghanistan, the member states of the SCO consider it essential for the appropriate participants in the antiterrorist coalition to decide on the final timeframes for the temporary use of the above-mentioned infrastructure objects and the maintenance of military contingents on the territory of SCO member states." One can almost hear the finger tapping on the face of the watch.
The best-known coalition facilities in Central Asia are, of course, the US air bases in Karshi-Khanabad, Uzbekistan and Manas, Kyrgyzstan, although NATO facilities are also located in Termez, Uzbekistan and Kolub, Tajikistan. While the SCO declaration did not specifically mention the United States, virtually all observers took the request for greater clarity on a timeframe for withdrawal as a pointed message that US forces in Central Asia are no longer as welcome as they were in the early days of the military operation that removed the Taliban regime.

Seva:

Das Imperium braucht einen Feind - Epigon !

 
17.07.05 11:01
Das alles hatte ich schon von 20 Jahren auf der Titelseite der "Pravda" (Zeitung der KPdSU) gelesen.Es ist einfach erstaunlich wie übelebensfähig die Clishees über den angelsächsischen Imperialismus sind.

Das alles ist nur deswegen um den Onkel Sam und John Bull zu ermöglichen eigene Leute zu unterjöchen und mehr Geld zu verdienen. Wie oft habe ich das gelesen, wie oft.

Ja, sicher, der Terrorismus ist überbewertet. A propos Flugzeugabstürze auch. Kaum eine oder 2 nennenswerte Katastrophen pro Jahr. Da muss man gleich die Fluglotsen abschaffen, die sind ja nur wegen der Panik eigeführt werden.

Besonders krass ist der Vergleich mit Anarchisten. Wenn man die Geschichtsbücher liest, dann lernt man. Die Anrchisten haben zwar Sissi umgebracht, aber keiner von denen ist auf die Idee gekommen einen Omnibus in die Luft zu jagen.
Pate100:

interessante Artikel Kicky!

 
17.07.05 12:53
na also langsam nimmt das ganze Züge an!

Dank der gigantischen Rohstoffvorkommen gewinnen die Russen wieder
mehr und mehr an Macht in der Region und auf der Welt.
Langsam wird die Luft immer dünner für die scheiß Amis...

Ich hoffer das Merkel versaut es uns nicht mit den Russen und Chinesen!
Da hat Schröder mal gute Arbeit geleistet.

Russland strong buy!!!

Gruß
Pate


Kicky:

Afghanistan brennt auch an vielen Ecken

 
18.07.05 18:38
18 July 2005 Ein Stammesanführer und Verbündeter von Karzai wurde gehängt während die Gewalt vor ´den Wahlen im September wächst.Dies ist die neueste Gewalttat im Pashtunland ,wo Karzai herkommt,durch wieder auflebenden Taliban.Auch die Kämpfe mit den US-Soldaten sind wieder auf beiden Seiten der Grenze aufgeflammt.

A tribal leader and ally of President Hamid Karzai has been kidnapped and hanged by the Taliban as violence in Afghanistan continues to intensify in the approach to elections planned for September.
The murder of Malik Agha Jan, a prominent tribal chief in Zabol province, in the southern Afghanistan Pashtun heartlands, is the latest in a series of killings of prominent Karzai supporters by resurgent Taliban forces.

In recent days, fighting has flared on both sides of the Afghanistan-Pakistan border, with US, Afghan and Pakistani forces claiming they have killed as many as 60 Taliban insurgents and their Islamic militant allies over the past four days.

Belfast Telegraph
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