Andreas_Renschler_ schrieb am 29.07.2009
> +++ Please see below for English text +++
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> Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
>
> wir haben heute die Zahlen für das zweite Quartal veröffentlicht und
> ich möchte, dass Sie ein klares Bild davon haben, wo Daimler im
> Moment steht – bevor Sie morgen die Schlagzeilen dazu lesen. Drei
> Botschaften sind mir besonders wichtig:
>
> Erstens: Bei Daimler ist der Abwärtstrend gestoppt.
> Die Fahrzeugmärkte sind weltweit noch immer von der größten
> Rezession der Nachkriegsgeschichte geprägt. Dementsprechend musste
> auch unser Unternehmen im letzten Quartal mit einem EBIT aus dem
> laufenden Geschäft von – 1.005 Millionen Euro einen deutlichen
> Verlust verkraften. Im Vergleich zum ersten Quartal 2009 ist diese
> Zahl jedoch eine deutliche Verbesserung – vor allem wenn man
> bedenkt, dass im zweiten Quartal erhebliche Einmaleffekte in Höhe
> von 604 Millionen Euro anfielen.
> Auch wenn also die Zahlen unterm Strich noch rot sind – unser
> Unternehmen ist auf dem richtigen Weg; unser Krisenmanagement zeigt
> Wirkung. Das zeigt sich insbesondere am Cash Flow als erstem
> wichtigen Meilenstein, der deutlich positiv ist.
>
> Zweitens: Die Truckmärkte sind auf dem Tiefpunkt, aber wir kämpfen uns zurück.
> Im Nutzfahrzeug-Geschäft haben wir die Wirtschaftskrise im Vergleich
> zu den Pkw mit einer sechsmonatigen Verspätung zu spüren bekommen.
> Deshalb ist auch eine Markterholung noch nicht in Sicht. Mit einem
> EBIT von –508 (i. V. 608) Millionen Euro und einer Umsatzrendite von
> –12% (i. V. 8,2 Prozent) liegt Daimler Trucks deutlich unter dem
> Vorjahresniveau. Der Vergleich ist allerdings wenig aussagekräftig,
> denn wir haben im Vorjahreszeitraum einen absoluten Rekord erzielt.
> Wichtig ist in diesen Zeiten vor allem der Cash Flow. Und hier
> leistet Daimler Trucks trotz Krise einen deutlich positiven Beitrag
> zum Konzernerfolg.
> Der Blick auf die Quartalsergebnisse unserer Wettbewerber zeigt
> außerdem, dass wir bei Daimler Trucks, wie schon im vergangenen
> Quartal, vergleichsweise gut durch den Sturm manövrieren. In nahezu
> allen wesentlichen Märkten konnten wir unsere Marktanteile ausbauen.
> Diesen Vorsprung haben wir uns mit der konsequenten Umsetzung
> unseres „Global Excellence“-Programms langfristig erarbeitet. Das
> „Management of Cycles“ stand dabei im Mittelpunkt und ich möchte mir
> nicht vorstellen, wie wir heute ohne diese Initiative dastehen
> würden. Zusätzlich haben wir schon zu Beginn der Krise ein hartes,
> aber erforderliches Paket an Gegenmaßnahmen aufgesetzt. Im Hinblick
> auf die Anpassung unserer Bestände sind wir dabei sehr gut
> vorangekommen. Insgesamt sind wir in der Umsetzung sämtlicher
> Effizienzmaßnahmen gut unterwegs und das ist vor allem Ihr
> Verdienst, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!
>
> Trucks Europa/Lateinamerika weist mit 22.000 abgesetzten Lkw einen
> deutlichen Rückgang auf. Im ersten Halbjahr des Vorjahres haben wir
> einen absoluten Rekord erwirtschaft. Ein objektiver Vergleich der
> beiden Ergebnisse erstes Halbjahr 2008 zu erstem Halbjahr 2009 ist
> daher nur schwer möglich. Allerdings gibt es auch positive
> Nachrichten: In der Türkei verzeichnen wir zum Beispiel aktuell
> einen steigenden Auftragseingang; in Brasilien ist der Markt, auch
> dank staatlicher Fördermaßnahmen für Investitionsgüter, relativ stabil.
> In den deutschen Werken wird zwar die Kurzarbeit fortgesetzt, aber
> um auf Auftragseingänge weiterhin flexibel reagieren zu können,
> machen wir in den Produktionswerken von Trucks Europa/Lateinamerika
> keine Blockpause.
> Mit einem Absatz von 13.200 Fahrzeugen hat Trucks NAFTA das
> Vorjahresergebnis um 51 Prozent erwartungsgemäß unterschritten. Vor
> allem in Mexiko haben wir mit einem Minus von 72 Prozent einen
> überproportionalen Rückgang zu verzeichnen. Vorzieheffekte durch die
> Einführung der Abgasnorm EPA10 sind kaum zu erwarten. Allerdings
> stabilisieren sich bei Trucks NAFTA die Auftragseingänge der Class
> 8. Das ist ein erfreuliches Anzeichen dafür, dass es im Nafta Markt
> im kommenden Jahr wieder aufwärts gehen könnte. Mit dem
> Repositioning-Programm ist Trucks Nafta dafür gerüstet.
> Trucks ASIA hat 18.900 (i. V. 49.200) Fahrzeuge abgesetzt. Im
> japanischen Heimatmarkt sanken die Absätze um 44 Prozent, in den
> Regionen außerhalb Japans um 67 Prozent. Angesichts der
> strukturellen Probleme des japanischen Marktes haben wir im Mai eine
> umfassende Neuausrichtung der Mitsubishi Fuso Truck and Bus
> Corporation gestartet.
>
> Das Busgeschäft ist insgesamt noch stabiler als die Truckindustrie,
> aber auch bei Daimler Buses mussten wir im 2. Quartal einen
> Absatzrückgang von 25 Prozent auf 8.300 Busse und Chassis
> verzeichnen. Nahezu alle Kernmärkte sind von der Rezession
> getroffen, aber vor allem in Mexiko und Lateinamerika sind die
> Märkte regelrecht eingebrochen. Das weitgehend robuste
> Stadtbusgeschäft konnte den Rückgang bei Reisebussen nicht
> ausgleichen. Dennoch hat Daimler Buses mit einem EBIT von
> 49 Millionen Euro seine Führungsposition im Busgeschäft gestärkt.
> Und mit der Vorstellung des Citaro G BlueTec Hybrid haben wir auch
> unsere Technologieführerschaft einmal mehr unterstrichen.
>
> Meine dritte Botschaft lautet allerdings: Vor uns liegt noch eine
> Menge Arbeit, die wir nur gemeinsam stemmen können.
> Ich weiß, dass Kurzarbeit, Arbeitszeitverkürzungen sowie
> vorübergehende Einschnitte auf dem Lohnzettel für viele von Ihnen
> schwer zu schultern sind. Aber diese Krise geht ans Eingemachte und
> sie ist noch lange nicht vorbei. Ich sage Ihnen offen: Niemand weiß
> heute mit Gewissheit, wann die Trendwende auf den Truck- und
> Busmärkten eintritt. Aber eines ist gewiss: Die Welt wird wieder
> Nutzfahrzeuge brauchen. Und wir werden weiter dafür sorgen, dass es
> die besten Trucks und Busse weltweit bei Daimler gibt.
>
> Der Weg der vor uns liegt ist kein leichter, aber ich bin überzeugt:
> Wenn weiterhin jeder mit anpackt, dann schaffen wir das. Gerade in
> den letzten Monaten haben Sie gezeigt, was dieses Team kann, wenn’s
> drauf ankommt.
>
> Diesen Kampfgeist brauchen wir!
>
> Ihr
> Andreas Renschler
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"Spam wird in 18 Monaten kein ernsthaftes Problem mehr darstellen" (Bill Gates, Anfang Januar 2004)