Gesetzlich ist die Bilanzierung von selbsterschaffenem geistigen Eigentum (IP Intellectuel Property Rights) VERBOTEN! Ein noch so guter Businessplan kann also nicht einfach bewertet und in die Bilanz eingebracht werden.
Zu diesem Zwecke hat jetzt der Hamburger Jurist Rüdiger Beuttenmüller das Konzept perfektioniert. Das Rezept dazu:
1) Man nehme einen guten Businessplan und setze 5-Jahres Planbilanzen und Planerfolgsrechnungen dazu.
2) Man lasse diese Berechnungen durch ein anerkanntes Unternehmen bewerten. Im Falle von Claimpicker hat der anerkannte Dortmunder Wirtschaftsprüfer Bodo Röse diese Bewertung mit rund € 3 Mio. erstellt.
3) Beuttenmüller & Co. gehen mit ihrer Nordwert Beteiligungsgesellschaft mbH nach England. Sie gründen die Claimpicker Ltd. mit einem Stammkapital von GBP 1 und 1 Aktien. Dann bringen sie die Rechte am Businessplan in diese Gesellschaft ein. Die Bewertung dann: € 3 Mio.
4) Beutenmüller & Co. erwerben in der Schweiz die marode im Frankfurter Freiverkehr notierte Gesellschaft Ooout.com Portal AG, welche das ganze Kapital "verbraten" hat. Diese Gesellschaft wird umbenannt in Claimpicker AG. Durch Einbringung der einen Aktie der UK-Claimpicker Ltd. wird das Kapital der Schweizer AG von CHF 400'000 auf CHF 4,25 Mio. erhöht. Die Nordwert erhält für die Einbringungen 385 Mio. Aktien der Claimpicker AG (Schweiz)!!!
5) Die Claimpicker AG ist nun mit 425 Mio. Aktien im Frankfurter Freiverkehr. Und jetzt kann er beginnen, der Aktienverkauf. Aber aufgepasst. Verkäufer der Aktien ist nicht die Claimpicker AG. Sondern vermutlich die Nordwert und allenfalls andere Aktionäre. Das durch Börsenverkäufe generierte Geld fliesst also mitnichten zwingend ins Projekt. Sondern kann auch für andere Zwecke verwendet werden.
Das Projekt Claimpicker ist zwar per se spannend und gut. Aber: Die Hinterleute lassen erahnen, dass der Weg zum ERfolge steinig werden kann.
Die Finanzierung des Projekts ist nicht gesichert.
Wären die Rechte nicht über den Umweg UK in die Schweiz gekommen, hätten diese gar nicht bilanziert werden dürfen. Ergo wäre die Gesellschaft mit dem stattlichen Aktienkapital von CHF 4,25 Mio. heute massivst überschuldet. Und müsste das Kapital vermutlich auf das Minimum von CHF 100'000 herabsetzen.
Nennen wir das Beuttenmüller-Rezept "Matrjoschka-Prinzip". Es ist nichts anderes als die Verschachtelung von Unternehmen, wie es uns schon Grosskonzerne vorgemacht haben; BILANZKOSMETIK!
Apropos Matrjoschka ein kleiner Weihnachts-Werbespot: www.matrjoschkas.de (Dieses Geld ist sicher gut investiert!).
Lassen wir uns bezüglich der Claimpicker nicht für dumm verkaufen !!