China Telecom und China Netcom demonstrieren TD-SCDMA-Mobilfunk
3G-Technologie wurde im Praxisbetrieb gezeigt
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Die beiden chinesischen Festnetzbetreiber China Telecom und China Netcom haben ihre Fähigkeit zum Aufbau eines 3G-Mobilfunknetzes unter Beweis gestellt. Im Rahmen der Branchenmesse ITU Telecom World, die Anfang des Monats in Hongkong stattfand, hatten die beiden Unternehmen Infrastrukturen auf Basis des in China entwickelten Standards TD-SCDMA aufgebaut. Der Testlauf wurde nun erfolgreich abgeschlossen, berichtete die Hongkonger Tageszeitung 'South China Morning Post' (Dienstagsausgabe).
Neben der herkömmlichen Sprachtelefonie konnten verschiedene 3G-Dienste bereits genutzt werden, darunter Videokonferenzen und die Standortbestimmung für Location Based Services.
Beide Konzerne haben sich um eine 3G-Lizenz beworben. Drei Unternehmen will man in Peking die Betriebserlaubnis erteilen. Da sich voraussichtlich auch die Mobilfunker China Mobile und China Unicom bewerben, geht einer der vier großen Telekommunikationsanbieter leer aus. Wahrscheinlich wird es die China Unicom treffen. In Branchenkreisen spricht man bereits länger von einer Aufspaltung und dem Verkauf des Betreibers.
China Netcom zeigte auf der Messe die Übertragung von Fußballspielen und Filmen auf Handys. Die Endgeräte wurden von Huawei und Nokia bereitgestellt. Das Unternehmen sicherte außerdem zu, dass pünktlich zum Start der ersten Netze auch andere Hersteller TD-SCDMA-Modelle anbieten würden. China Telecom gab einen Ausblick auf sein 3G-Portal. Hier können Nutzer zukünftig unter anderem Nachrichten und Musikvideos abrufen.
Bis vor kurzem ging man in der Mobilfunkbranche davon aus, dass die chinesische Regierung zuerst eine TD-SCDMA-Lizenz vergibt, zwei weitere Genehmigungen für WCDMA- und CDMA2000-Infrastrukturen sollten folgen. Kürzlich kündigte Peking jedoch an, dass man die Lizenzen nicht an eine bestimmte Technologie koppeln