Abwarten und Tee trinken - Trading-Chance Umweltkontor
Morgen jährt sich das WTC-Attentat zum ersten Mal. Und heute jährt sich ein anderes Ereignis zum zweieinhalbten Male, wissen Sie was?
2 ½ Jahre Baisse
Am 10. März des Jahres 2000 erreichte der Neue Markt gemessen am Nemax All Share-Index mit 8.559,32 Punkten sein absolutes Hoch (sh. Chart). Ab diesem Tag ging es per Saldo nur noch bergab. Es ist also die Baisse am Neuen Markt, die heute 2 ½ Jahre alt wird. In den anderen Indices wurden die Höchstpunkte bereits einige Tage vorher erreicht, z.B. im Dax am 7. März 2000. Was aber ist an einem 2 ½jährigen Geburtstag so besonderes, als daß es hier erwähnenswert wäre?
Die Sache mit den 2 ½ Jahren
Wir hatten den 2 ½-Jahres-Zeitraum an dieser Stelle schon des öfteren angesprochen und zwar in unterschiedlichen Zusammenhängen. Zunächst ist hier noch einmal die Beobachtung von Klaus Deppermann (BHF-Bank) zu erwähnen, wonach die typische deutsche Nachkriegs-Baisse im Durchschnitt 124 Wochen, also umgerechnet in etwa 2 ½ Jahre, dauerte. Dabei zeigte sich die Streuung um diesen Wert 124 relativ gering, nämlich von 118 bis 128. Zum anderen hatten wir an dieser Stelle schon angedeutet, daß der 2 ½-Jahres-Periode nach dem Hoch einer Aktienmarkt-Blase insofern eine Bedeutung zukommt, als nach dem Verstreichen dieser Zeit immer das erste markante Tief ausgebildet wurde. Da die meisten Blasen jedoch fast exakt zur Jahrzehntwende platzten, läßt sich nicht genau sagen, ob sich diese 2 ½ Jahre nun auf den Zeitpunkt des Höchstkurses oder aber auf den Zeitpunkt der Jahrzehntwende, also in unserem Falle den 1.1.2000, beziehen. Im zweiten Falle wäre also im Juli mit einem Tiefpunkt zu rechnen gewesen, was wir ja auch taten und was zumindest im Dax bislang richtig war. Im ersten Falle müssen die 2 ½ Jahre vom 10. März 2000 in die Zukunft abgetragen werden, und dann kommt man eben auf den heutigen Tag. Allerdings muß natürlich noch erwähnt werden, daß man es, wenn es um solche zeitlichen Dimensionen geht, nicht auf den Tag genau nehmen sollte.
Eindeutigere Signale notwendig
Abgesehen von diesen zyklischen Beobachtungen spricht allerdings momentan nicht sehr viel dafür, daß der Neue Markt schon an seinem Tief angelangt ist. So kann charttechnisch in keiner Weise von einer Bodenbildung gesprochen werden. Zwar sind viele Aktien inzwischen schon sehr günstig bewertet, aber dies ist in einer so gewaltigen Baisse wie der jetzigen nur normal und kann daher nicht automatisch als Kaufsignal betrachtet werden. In der momentanen Situation sollte man als Investor abwarten, bis sich eindeutigere Konstellationen ergeben. Abgesehen von den Edelmetallaktien wurden daher alle unsere Empfehlungen in der letzten Woche verkauft oder aber ausgestoppt.
Trading-Chance Umweltkontor
Wer nach interessanten Trading-Gelegenheiten sucht, kann unter Umständen bei Umweltkontor fündig werden. Die Aktie fiel seit fast einem Jahr in einem schönen Abwärtstrend nach unten. Zuletzt lief sie oberhalb der Marke von 3 Euro seitwärts. Vergangenen Freitag nun ereignete sich etwas recht seltenes: Die Aktie verlor innerhalb des Tages fast 10 % und holte sie innerhalb des gleichen Tages sofort wieder auf. Offensichtlich wurden hier Stops abgeräumt, oder aber ein Investor hat die Nerven verloren und ein größeres Paket auf den Markt geschmissen. Wie auch immer, in jedem Fall bieten solche Chartkonstellationen eine interessante Gelegenheit für einen Kauf, da aufgrund dieses Intraday-Reversals „starke Hände“ in dieser Aktie zu vermuten sind. Wer bei den jetzigen 2,83 Euro kauft, hat unter Umständen die Chance, fast am Tief einer Bodenbildung einzusteigen mit einem Potential von vielleicht 50 % nach oben. In dem Falle, daß dem nicht so ist, bewahrt ein Stop bei 2,58 Euro, also knapp unter dem Intraday-Tief vom Freitag, vor Schlimmerem (max. Verlust: ca. 10 %).
Ralf Flierl
Going Public Media AG
Gruß
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