Geht es um die globale Eisenerzproduktion ist Kanada bislang nur ein kleines Licht. Das aber könnte sich auf Grund zweier Wörter bald ändern - Labrador Trough.
Dabei handelt es sich um eine der breiten Öffentlichkeit kaum bekannte geographische Struktur, die sich über die kanadischen Provinzen Quebec und Labrador erstreckt und in Bergbaukreise immer mehr für Aufmerksamkeit sorgt. Die mehr als 1.000 Kilometer lange Landformation enthält zahlreiche Eisenerzvorkommen von einer Größe und mit Gehalten, die darauf hindeuten, dass sie schlussendlich zu neuen Minen werden könnten. Anleger sollten sich den Trough genau ansehen, denn die Vorkommen des Gebiets, die bislang nur vergleichsweise moderat ausgebeutet wurden, könnten vor einem wahren Entwicklungsschub stehen.
Zumindest nach Ansicht der Analysten von Desjardins Securities besitzt der Labrador Trough das Potenzial zu einer der großen Eisenerzregionen der Welt zu werden. Desjardins hat die Berichterstattung zu gleich fünf reinen Eisenerzfirmen aufgenommen, die in der Region tätig sind.
Auch die Analysten von Raymond James haben dieses Thema gegenüber ihren Kunden angesprochen. Ihrer Ansicht nach ist das Potenzial des Labrador Trough noch lange nicht ausreichend genutzt und die Experten sehen ebenfalls die Möglichkeit, dass sich das Gebiet zu einem der großen Eisenerzdistrikte weltweit entwickelt.
Die Jagd nach neuen Minen wird von den immer noch hohen Eisenerzpreisen und der vor allem in Asien wachsenden Stahlnachfrage für die Eisenerz benötigt wird, befeuert. Doch die mögliche beschleunigte Entwicklung des Labrador Trough wird auch von der Provinzregierung in Quebec und der kanadischen Regierung gestützt.
Quebec gab mit den letzten Budgetplanungen zum Beispiel bekannt, dass die Caisse de dépôt et placement du Québec und die Canadian National Railway Co. eine Machbarkeitsstudie zu einer zweiten Bahnlinie in die Region planen, während Hydro-Québec beauftragt wurde, zu untersuchen, ob man das Stromnetz der Provinz ausweiten könnte, was neuen Produzenten ebenfalls helfen würde. Zudem hat die Provinz 1 Mrd. CAD für Investitionen in neue Minen und Petroleumprojekte vorgesehen. Darüber hinaus hat die kanadische Regierung bekannt gegeben, dass man bis zu 55 Mio. CAD in den Bau eines neuen Tiefwasserdocks in Sept- Îles in Quebec investieren will, das zur Verschiffung von Eisenerz genutzt werden soll.
Gleich eine ganze Reihe von kanadischen Juniors bietet Anlegern die Möglichkeit im Labrador Trough zu investieren. Desjardins Securities hält dabei Labrador Iron Mines (WKN A0M89R) für das aussichtsreichste Unternehmen. Labrador Iron ist das letzte Unternehmen im Trough, das bislang zum Produzenten aufgestiegen ist und nach Meinung der Experten ein potenzielles Übernahmeziel. Der logische Käufer wäre für die Analysten der Bergbauriese Rio Tinto (WKN 852147) über seine Tochtergesellschaft Iron Ore Co. of Canada, die in der nähe von Labrador Iron tätig ist.
Labrador Iron Mines hat die Produktion im vergangenen Jahr von Vorkommen so genannten „Direct Shipping Ore" aufgenommen. Dabei handelt es sich um hochgradiges Material, das nur wenig Weiterverarbeitung benötigt und hohe Preise erzielt. Desjardins sieht das Kursziel für Labrador bei 8,50 CAD pro Aktie und noch höher, sollte eine Übernahme ins Spiel kommen.
Desjardins bewertet zudem zwei weitere Unternehmen, die in Zukunft Minen in Produktion bringen wollen mit „kaufen" - Adriana Resources (WKN A0F7EL) und Champion Minerals. (WKN A0LF1C). Adriana versucht sich an der Entwicklung des größten bekannten Eisenerzvorkommens Kanadas am Lac Otelnuk, in einer entlegenen Region von Quebec. Ein Vorteil des Unternehmens ist, dass man mit der chinesischen Wuhan Iron and Steel Group (Wisco) einen finanzstarken Partner hat. Den braucht man aber auch, da die Investitionskosten für das Projekt beträchtlich sind.
Champion Minerals, Desjardins andere Kaufempfehlung, ist einer der größten Landbesitzer im Fermont-Gebiet von Quebec. Das Unternehmen verfügt über 17 Eisenerzliegenschaften, von denen nach Ansicht der Analysten einige verkauft werden könnten, um die Entwicklung der restlichen Projekte zu finanzieren.
Auch Raymond James betrachtet Champion Minerals positiv und bewertet die Aktie mit „outperform". Genau wie die Papiere von New Millennium Iron (WKN A1JB2V), das einen Partner im indischen Stahlkonzern Tata Steel gefunden hat - ein Zeichen, so die Experten, dass ein Großer der Branche die Lagerstätten überprüft und für gut befunden hat.
Ein Risikofaktor für Anleger ist eine mögliche „harte Landung" der chinesischen Wirtschaft, die eine niedrigere Nachfrage nach Eisenerz zur Folge haben könnte. Ein weiteres potenzielles Problem ist die Möglichkeit, dass das zusätzliche Eisenerzangebot aus Kanada und anderen Regionen so hoch ausfallen könnte, dass die Preise sinken. Die Analysten von Desjardins sehen zwar die Möglichkeit, dass ein Überangebot entstehen könnte, glauben aber nicht, dass diese so hoch ausfallen wird, dass es die Eisenerzpreise nach unten ziehen würde.
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