Cancom: Kursschwäche unverständlich
Der Kurs gibt trotz guter Prognosen und guter Zahlen ab und macht die Aktien zu einem niedrig bewerteten Investment.
Ruhig ist es um die Aktie des IT-Dienstleisters Cancom geworden. Trotz guter Zahlen und Prognosen bröckelt der Kurs ab. Vom Allzeithoch hat sich die Aktie immerhin 60% entfernt, sich aber trotzdem weit besser entwickelt als der Nemax-All-Share-Index. Der Verdacht liegt nahe, dass die Aktie in den Strudel der Ereignisse um Heyde & Co. gerissen wurde.
Die Bewertung, die das nachhaltig profitable Unternehmen dabei erreicht hat, mutet im Vergleich zu anderen IT-Service-Unternehmen am Neuen Markt wie ein Witz an. Die Landesbank Baden-Württemberg schätzt die Gewinne für das laufende Jahr auf 2,2 Mio. Euro; 2002 sollen 5,1 Mio. Euro anfallen. Die Analysten bewegen sich damit nur wenig unter den Prognosen des Unternehmens, das bei den Gewinnen bisher positiv überrascht hat.
Bei einem Börsenwert von etwa 75 Mio. Euro ergibt sich für 2001 ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 34; für 2002 von 15. Angesichts der Wachstumsraten von Cancom ist dies nicht zu teuer. Noch auffälliger ist die Bewertung im Vergleich zum Umsatz. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis liegt für 2001 bei 0,3 und für 2002 bei 0,2, wenn man die Prognosen der LBBW heran zieht. Im Vergleich zu anderen IT-Dienstleistern am Neuen Markt ist dies wenig. IDS Scheer wird auf Basis der diesjährigen Umsätze mit dem 2,9-fachen Börsenwert gehandelt.
Schwächen hat Cancom noch im Stammgeschäft. Das Unternehmen ist führender Fachhändler für Apple und DTP-Lösungen. Vorstandschef Klaus Weinmann wird sich in Zukunft auf margenstärkere Produkte konzentrieren. Der Bereich Consulting-Dienste wird ausgebaut, ebenso die Software-Entwicklung für den Medienbereich.
Autor: Michael Barck, 12:23 13.06.01
Der Kurs gibt trotz guter Prognosen und guter Zahlen ab und macht die Aktien zu einem niedrig bewerteten Investment.
Ruhig ist es um die Aktie des IT-Dienstleisters Cancom geworden. Trotz guter Zahlen und Prognosen bröckelt der Kurs ab. Vom Allzeithoch hat sich die Aktie immerhin 60% entfernt, sich aber trotzdem weit besser entwickelt als der Nemax-All-Share-Index. Der Verdacht liegt nahe, dass die Aktie in den Strudel der Ereignisse um Heyde & Co. gerissen wurde.
Die Bewertung, die das nachhaltig profitable Unternehmen dabei erreicht hat, mutet im Vergleich zu anderen IT-Service-Unternehmen am Neuen Markt wie ein Witz an. Die Landesbank Baden-Württemberg schätzt die Gewinne für das laufende Jahr auf 2,2 Mio. Euro; 2002 sollen 5,1 Mio. Euro anfallen. Die Analysten bewegen sich damit nur wenig unter den Prognosen des Unternehmens, das bei den Gewinnen bisher positiv überrascht hat.
Bei einem Börsenwert von etwa 75 Mio. Euro ergibt sich für 2001 ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 34; für 2002 von 15. Angesichts der Wachstumsraten von Cancom ist dies nicht zu teuer. Noch auffälliger ist die Bewertung im Vergleich zum Umsatz. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis liegt für 2001 bei 0,3 und für 2002 bei 0,2, wenn man die Prognosen der LBBW heran zieht. Im Vergleich zu anderen IT-Dienstleistern am Neuen Markt ist dies wenig. IDS Scheer wird auf Basis der diesjährigen Umsätze mit dem 2,9-fachen Börsenwert gehandelt.
Schwächen hat Cancom noch im Stammgeschäft. Das Unternehmen ist führender Fachhändler für Apple und DTP-Lösungen. Vorstandschef Klaus Weinmann wird sich in Zukunft auf margenstärkere Produkte konzentrieren. Der Bereich Consulting-Dienste wird ausgebaut, ebenso die Software-Entwicklung für den Medienbereich.
Autor: Michael Barck, 12:23 13.06.01