ftd.de, Fr, 21.9.2001, 7:07, aktualisiert: Fr, 21.9.2001, 7:07
Bush ruft Staaten der Welt zum Kampf gegen Terror auf
US-Präsident George W. Bush hat die Amerikaner am Donnerstag auf einen entschlossenen Kampf gegen den internationalen Terrorismus eingeschworen. Dem Taliban-Regime in Afghanistan drohte er mit deutlichen Worten.
Neun Tage nach den Terroranschlägen in New York und Washington rief er in einer Rede vor beiden Häusern des Kongresses zugleich alle Staaten in der Welt auf, sich diesem Kampf anzuschließen. Für die Anschläge machte er Osama Bin Laden und dessen Terroristen-Netzwerk verantwortlich. Bush forderte von Afghanistan die bedingungslose Auslieferung Bin Ladens.
"Ich werde diese Wunde in unserem Land, oder diejenigen, die sie zugefügt haben, nicht vergessen", sagte Bush. Die Anschläge vom 11. September auf das World Trade Center und das Pentagon hätten den USA als letzte verbliebene Supermacht gezeigt, dass sie nicht immun seien gegen Angriffe.
Die Streitkräfte wies Bush an, bereit zu sein für die Schlacht gegen den Terrorismus. "Die Stunde wird kommen, in der Amerika handeln wird, und ihr werdet uns mit Stolz erfüllen." Die Staaten der Welt rief der Präsident auf, sich an dem Kampf mit Polizei, Geheimdiensten und Bankeninformationen zu beteiligen. "Die zivilisierte Welt versammelt sich an der Seite Amerikas", sagte Bush weiter. "Sie wissen, wenn der Terror ungestraft bleibt, könnten ihre Städte, ihre Staatsbürger als nächstes an der Reihe sein." Wenn man auf den Terror nicht reagiere, könne er nicht nur Gebäude zum Einsturz bringen, sondern die Stabilität legitimer Regierung bedrohen, und das werde man nicht zulassen.
Bush dankte im Namen aller Amerikaner für die Unterstützung und Anteilnahme, die die USA in aller Welt nach den Terroranschlägen erfahren haben. In diesem Zusammenhang nannte er Gedenkkundgebungen vor dem Buckhingham-Palast in London, in den Straßen von Paris und am Brandenburger Tor in Berlin.
Vergleich mit dem Totalitarismus
Der US-Präsident verglich die Terroristen mit totalitären Kräften des 20. Jahrhunderts. Sie folgten den Spuren des Faschismus, des Nationalsozialismus und des Totalitarismus, sagte er. Für die Anschläge vom 11. September machte Bush Osama Bin Laden und dessen Anhänger verantwortlich. Bin Laden gilt auch als Drahtzieher bei den Anschlägen auf die amerikanischen Botschaften in Tansania und Kenia und auf das US-Kriegsschiff "Cole" in Jemen. Die Terroristen hätten den Befehl, Christen und Juden und alle Amerikaner zu töten und dabei nicht zu unterscheiden zwischen Soldaten und Zivilpersonen.
Bush verurteilte in diesem Zusammenhang die radikalislamische Taliban-Miliz, die den größten Teil Afghanistans beherrscht und Bin Ladan Unterschlupf gewährt. Er forderte die Taliban auf, alle Führer des Netzwerkes von Bin Laden, die sich in Afghanistan versteckten, an die USA auszuliefern. Ferner sollten sie alle inhaftierten Ausländer freilassen. Diese Bemerkung zielt offenbar auf die acht in Afghanistan inhaftierten Mitarbeiter der Hilfsorganisation Shelter Now, unter denen auch vier Deutsche sind.
Forderungen an die Taliban
Weiter forderte Bush die Taliban auf, alle Lager von Terroristen in Afghanistan zu schließen und alle Terroristen und deren Unterstützer den zuständigen Behörden zu überstellen. Er verlangte darüber hinaus für die USA ungehinderten Zugang zu den Lagern von Terroristen, um sicher zu gehen, dass diese Lager nicht mehr benutzt würden. Über diese Forderungen lasse er nicht mit sich verhandeln. "Entweder liefern sie die Terroristen aus, oder sie teilen ihr Schicksal", sagte Bush.
Der Präsident wurde beim Betreten des Plenums von lang anhaltendem Beifall der Senatoren und Abgeordneten begrüßt. Auf der Ehrentribüne saßen unter anderen der New Yorker Bürgermeister Rudolph Giuliani und der britische Premierminister Tony Blair, der zuvor noch mit Bush im Weißen Haus konferiert hatte.
Die gemeinsame Sitzung des Kongresses fand unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen statt. Anders als sonst üblich nahm der Vizepräsident nicht an der Sitzung teil. Normalerweise sitzt er in seiner Funktion als Präsident des Senats hinter dem Rednerpult neben dem Präsidenten des Repräsentantenhauses. Anstelle von Vizepräsident Richard Cheney saß Senator Robert Byrd von den Demokraten als geschäftsführender Senatspräsident.
© AP
Bush ruft Staaten der Welt zum Kampf gegen Terror auf
US-Präsident George W. Bush hat die Amerikaner am Donnerstag auf einen entschlossenen Kampf gegen den internationalen Terrorismus eingeschworen. Dem Taliban-Regime in Afghanistan drohte er mit deutlichen Worten.
Neun Tage nach den Terroranschlägen in New York und Washington rief er in einer Rede vor beiden Häusern des Kongresses zugleich alle Staaten in der Welt auf, sich diesem Kampf anzuschließen. Für die Anschläge machte er Osama Bin Laden und dessen Terroristen-Netzwerk verantwortlich. Bush forderte von Afghanistan die bedingungslose Auslieferung Bin Ladens.
"Ich werde diese Wunde in unserem Land, oder diejenigen, die sie zugefügt haben, nicht vergessen", sagte Bush. Die Anschläge vom 11. September auf das World Trade Center und das Pentagon hätten den USA als letzte verbliebene Supermacht gezeigt, dass sie nicht immun seien gegen Angriffe.
Die Streitkräfte wies Bush an, bereit zu sein für die Schlacht gegen den Terrorismus. "Die Stunde wird kommen, in der Amerika handeln wird, und ihr werdet uns mit Stolz erfüllen." Die Staaten der Welt rief der Präsident auf, sich an dem Kampf mit Polizei, Geheimdiensten und Bankeninformationen zu beteiligen. "Die zivilisierte Welt versammelt sich an der Seite Amerikas", sagte Bush weiter. "Sie wissen, wenn der Terror ungestraft bleibt, könnten ihre Städte, ihre Staatsbürger als nächstes an der Reihe sein." Wenn man auf den Terror nicht reagiere, könne er nicht nur Gebäude zum Einsturz bringen, sondern die Stabilität legitimer Regierung bedrohen, und das werde man nicht zulassen.
Bush dankte im Namen aller Amerikaner für die Unterstützung und Anteilnahme, die die USA in aller Welt nach den Terroranschlägen erfahren haben. In diesem Zusammenhang nannte er Gedenkkundgebungen vor dem Buckhingham-Palast in London, in den Straßen von Paris und am Brandenburger Tor in Berlin.
Vergleich mit dem Totalitarismus
Der US-Präsident verglich die Terroristen mit totalitären Kräften des 20. Jahrhunderts. Sie folgten den Spuren des Faschismus, des Nationalsozialismus und des Totalitarismus, sagte er. Für die Anschläge vom 11. September machte Bush Osama Bin Laden und dessen Anhänger verantwortlich. Bin Laden gilt auch als Drahtzieher bei den Anschlägen auf die amerikanischen Botschaften in Tansania und Kenia und auf das US-Kriegsschiff "Cole" in Jemen. Die Terroristen hätten den Befehl, Christen und Juden und alle Amerikaner zu töten und dabei nicht zu unterscheiden zwischen Soldaten und Zivilpersonen.
Bush verurteilte in diesem Zusammenhang die radikalislamische Taliban-Miliz, die den größten Teil Afghanistans beherrscht und Bin Ladan Unterschlupf gewährt. Er forderte die Taliban auf, alle Führer des Netzwerkes von Bin Laden, die sich in Afghanistan versteckten, an die USA auszuliefern. Ferner sollten sie alle inhaftierten Ausländer freilassen. Diese Bemerkung zielt offenbar auf die acht in Afghanistan inhaftierten Mitarbeiter der Hilfsorganisation Shelter Now, unter denen auch vier Deutsche sind.
Forderungen an die Taliban
Weiter forderte Bush die Taliban auf, alle Lager von Terroristen in Afghanistan zu schließen und alle Terroristen und deren Unterstützer den zuständigen Behörden zu überstellen. Er verlangte darüber hinaus für die USA ungehinderten Zugang zu den Lagern von Terroristen, um sicher zu gehen, dass diese Lager nicht mehr benutzt würden. Über diese Forderungen lasse er nicht mit sich verhandeln. "Entweder liefern sie die Terroristen aus, oder sie teilen ihr Schicksal", sagte Bush.
Der Präsident wurde beim Betreten des Plenums von lang anhaltendem Beifall der Senatoren und Abgeordneten begrüßt. Auf der Ehrentribüne saßen unter anderen der New Yorker Bürgermeister Rudolph Giuliani und der britische Premierminister Tony Blair, der zuvor noch mit Bush im Weißen Haus konferiert hatte.
Die gemeinsame Sitzung des Kongresses fand unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen statt. Anders als sonst üblich nahm der Vizepräsident nicht an der Sitzung teil. Normalerweise sitzt er in seiner Funktion als Präsident des Senats hinter dem Rednerpult neben dem Präsidenten des Repräsentantenhauses. Anstelle von Vizepräsident Richard Cheney saß Senator Robert Byrd von den Demokraten als geschäftsführender Senatspräsident.
© AP