Bund verkauft 2002 keine Telekom- und Postaktien mehr
Anhaltendes Kurstief bei Telekom macht Verkauf unprofitabel
Berlin (dpa). Der Bund plant in diesem Jahr keine weiteren Aktienverkäufe aus seinen Beteiligungen an der Deutschen Telekom AG und der Deutschen Post AG. Das teilte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Karl Diller (SPD), dem Haushaltsausschuss des Bundestages in einem Bericht mit, der der Nachrichtenagenur dpa am Mittwoch vorlag. Hintergrund bei der Telekom ist das anhaltende Kurstief bei elf Euro. Bei diesem Preis würde ein Verkauf der Papiere zum jetzigen Zeitpunkt zu einem Flop führen.
Allerdings will die Bundesregierung an der langjährigen Praxis festhalten, Anteilsverkäufe vorab bei der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW/Frankfurt am Main) zu „parken“, die sie dann nach Bedarf und marktschonend nach und nach an die Börse bringen kann. Bei diesem Verfahren könne auch das Know-how der KfW am Kapitalmarkt genutzt werden, erklärte Staatssekretär Diller. „Die Bundesregierung behält sich deshalb vor, dieses Verfahren erneut anzuwenden,“ sagte er. Platzhalter-Geschäfte mit der KfW hätten sich bewährt und belasteten auf Grund von Ausgleichsverpflichtungen des Bundes nicht die Bilanz der Bank. Auch die normale Wirtschafts-Fördertätigkeit der Kreditanstalt wird Diller zufolge durch die Anteilsaufkäufe des Bundes nicht beeinträchtigt.
Dagegen schließt die Bundesregierung künftige Probleme bei der Finanzierung der Versorgungsleistungen für ehemalige Postbedienstete sowie Beamte der Post-Nachfolgeunternehmen nicht aus. Der Bund bringt diese zweistelligen Milliarden-Beträge bisher überwiegend aus der Privatisierung von Telekom- und Postanteilen sowie aus Dividenden auf. „Ob diese Mittel langfristig die gesamten Versorgungs- und Beihilfeleistungen des Bundes abdecken werden, lässt sich naturgemäß nicht sicher beurteilen“, schrieb Diller.
Die Telekomaktie war im Herbst 1996 beim ersten Börsengang hoffnungsvoll mit einem Ausgabekurs von 28,50 Mark (14,57 Euro) gestartet. Vor gut zwei Jahren hatte das Papier mit 104 Euro seinen Höchststand erreicht. Das seit längerem anhaltende Kurstief von bis zu unter elf Euro wird an der Börse nicht zuletzt mit strategischen Fehlern der Konzernspitze und Riesenschulden in Höhe von 67 Milliarden Euro erklärt. Am Mittwoch mussten beide Werte Verluste hinnehmen. Die Telekom-Aktie gab um 1,54 Prozent auf 10,85 Euro nach, die Papiere der Post verloren 0,53 Prozent auf 15,06 Euro.
Anhaltendes Kurstief bei Telekom macht Verkauf unprofitabel
Berlin (dpa). Der Bund plant in diesem Jahr keine weiteren Aktienverkäufe aus seinen Beteiligungen an der Deutschen Telekom AG und der Deutschen Post AG. Das teilte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Karl Diller (SPD), dem Haushaltsausschuss des Bundestages in einem Bericht mit, der der Nachrichtenagenur dpa am Mittwoch vorlag. Hintergrund bei der Telekom ist das anhaltende Kurstief bei elf Euro. Bei diesem Preis würde ein Verkauf der Papiere zum jetzigen Zeitpunkt zu einem Flop führen.
Allerdings will die Bundesregierung an der langjährigen Praxis festhalten, Anteilsverkäufe vorab bei der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW/Frankfurt am Main) zu „parken“, die sie dann nach Bedarf und marktschonend nach und nach an die Börse bringen kann. Bei diesem Verfahren könne auch das Know-how der KfW am Kapitalmarkt genutzt werden, erklärte Staatssekretär Diller. „Die Bundesregierung behält sich deshalb vor, dieses Verfahren erneut anzuwenden,“ sagte er. Platzhalter-Geschäfte mit der KfW hätten sich bewährt und belasteten auf Grund von Ausgleichsverpflichtungen des Bundes nicht die Bilanz der Bank. Auch die normale Wirtschafts-Fördertätigkeit der Kreditanstalt wird Diller zufolge durch die Anteilsaufkäufe des Bundes nicht beeinträchtigt.
Dagegen schließt die Bundesregierung künftige Probleme bei der Finanzierung der Versorgungsleistungen für ehemalige Postbedienstete sowie Beamte der Post-Nachfolgeunternehmen nicht aus. Der Bund bringt diese zweistelligen Milliarden-Beträge bisher überwiegend aus der Privatisierung von Telekom- und Postanteilen sowie aus Dividenden auf. „Ob diese Mittel langfristig die gesamten Versorgungs- und Beihilfeleistungen des Bundes abdecken werden, lässt sich naturgemäß nicht sicher beurteilen“, schrieb Diller.
Die Telekomaktie war im Herbst 1996 beim ersten Börsengang hoffnungsvoll mit einem Ausgabekurs von 28,50 Mark (14,57 Euro) gestartet. Vor gut zwei Jahren hatte das Papier mit 104 Euro seinen Höchststand erreicht. Das seit längerem anhaltende Kurstief von bis zu unter elf Euro wird an der Börse nicht zuletzt mit strategischen Fehlern der Konzernspitze und Riesenschulden in Höhe von 67 Milliarden Euro erklärt. Am Mittwoch mussten beide Werte Verluste hinnehmen. Die Telekom-Aktie gab um 1,54 Prozent auf 10,85 Euro nach, die Papiere der Post verloren 0,53 Prozent auf 15,06 Euro.