Bull-Bear-Index

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Bull-Bear-Index bammie
bammie:

Bull-Bear-Index

 
26.08.04 14:14
#1
Eine Bilderbuch-Bewegung hat stattgefunden, wenn man sich die Kursentwicklung des DAX-Index und des Ölpreises vor Augen hält.
 
Bull-Bear-Index vom 18. August 2004

Bullish: 50 Prozent
gegenüber Vorwoche: + 5 Prozentpunkte

Bearish: 28 Prozent
gegenüber Vorwoche: - 5 Prozentpunkte

Neutral: 22 Prozent
gegenüber Vorwoche: 0 Prozentpunkte

Der Sentiment-Indikator wird von der Deutschen Börse Group berechnet. Dabei werden die Optimisten ins Verhältnis zu den Pessimisten gesetzt und mit der Anzahl der neutralen Stimmen gewichtet. Aus diesen Daten lassen sich Aussagen über Positionierung und Einstiegspreise der Investoren treffen und somit mögliche Marktschieflagen erkennen. Wichtig ist insbesondere die Veränderung im Betrachtungszeitraum.


Letzterer korrigiert nach unten und schon zeigen sich die Kaufinteressenten für den deutschen Aktienmarkt. Denn gemessen an unserem Bull/Bear- Index® hat sich der Optimismus wieder eingestellt. Es liegt auf einem ähnlichen Stand wie vor 14 Tagen. Allerdings mit einem Unterschied: Seinerzeit hatten die Akteure versucht, in die Schwäche des DAX-Index hinein zu kaufen. Mit der Absicht, den Kursboden bzw. den Wendepunkt, zu erhaschen, um sich später bei entsprechenden Gewinnen ganz schnell wieder von diesen Engagements zu lösen. Solch reine Zahlenspielereien waren dieses Mal nicht die Motivation der Käufer. Zuletzt ging es um eine fundamentale Erholung beim Börsenbarometer. Zumal laut einer Untersuchung die Mehrzahl der DAX-Unternehmen mit ihren Geschäftszahlen die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen hatte. Wenn dies alleine für die Kursentwicklung ausschlaggebend gewesen wäre, bemerkte ein Kommentator, "hätten die Notierungen steil nach oben gehen müssen."

Nach Ansicht der kurzfristig orientierten Händler sollte man sich nicht auf eine Korrektur des Ölpreises verlassen. Und selbst wenn diese Korrektur trotzdem bestehen bleibt, wird sie vermutlich nicht bemerkt werden. Denn nur neue Hochs fallen auf und werden von den Medien aufgegriffen. Vielmehr glaubt das Gros derzeit lediglich an eine typische Erholung in einem Bärenmarkt, die mit einer Sommer-Rallye nur soviel gemeinsam hat, als dass beide an ihrem Beginn ähnlich aussehen.

So gesehen gibt es auch zweierlei Optimisten. Die einen, die sich erst jüngst im DAX-Index engagiert haben. Die sind womöglich nur von der Hoffnung angetrieben, im Falle einer ausgedehnteren Erholung des Aktienmarktes zumindest eine Zeit lang mit dabei zu sein. Vermutlich sind das auch diejenigen, die für den gut 2-prozentigen Zuwachs im Wochenvergleich verantwortlich waren.

Dann gibt es aber auch noch die anderen Bullen. Die, die wir bereits in der vergangenen Woche erwähnten. Sie haben sich bekanntlich schon in der zweiten Juli-Hälfte zu Kursen zwischen 3.800 und 3.850 Punkten engagiert. Ihre Positionen sind demnach immer noch knapp im Verlustbereich. Bei Erreichen der alten Einstandspreise würden diese Engagements aufgelöst werden und zunächst einen weiteren Fortschritt der Kurse behindern, wenn nicht gar eine Bedrohung für den DAX-Index darstellen. Letztlich würde uns erst ein Überschreiten des genannten Bandes überzeugen. Denn dann wäre die Börsenwelt doch eine erheblich bessere als heute. Und der Ausflug zu den Jahrestiefs in der ersten Augusthälfte? Den würde man wieder einmal als eine Bärenfalle klassifizieren.

Quelle: Deutsche Börse

Bull-Bear-Index lumpensammler

Da ist was dran

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#2
Ich bin schon seit dem Frühjahr eher bearish eingestellt, werde mich aber dem Marktdruck beugen müssen, wenn die 3900 nachhaltig überwunden ist. Bis dahin bleibe ich bearish. Gründe:

- Der Ölpreis wird m.E. nicht nachhaltig fallen, zuviel Unsicherheit, zu große Nachfrage aus China und Schwellenländern, den oberen Trendkanal noch lange nicht erreicht
- Die Zukunftsaussichten sind schlechter als die aktuelle Lage, sowohl beim IFO als auch bei den letzten Unternehmensergebnissen
- Letzteres belegen auch die amerikanischen Konjunkturindikatoren (PMI, Philadelphia, Empire State), die alle bereits gedreht haben
- Die Haushaltsdefizite weltweit können auch schwerlich als vertrauensbildend bezeichnet werden
- Die Steuerermäßigungen in USA laufen im September aus!!!
- Die Arbeitsmarktdaten in Europa und US geben schwer zu denken
- Die Konsumausgaben sinken jetzt auch in den USA
- Die Immobilienblase in USA, England und Spanien ist kurz vor dem Platzen
- Durch die steigenden Zinsen wird Umschuldungsmaschinerie bei den Hypotheken und damit der zusätzliche Konsum in den USA gestoppt
- Gerade die letzten 2 Wochen haben gezeigt, dass momentan nur die amerikanische Regierung den Markt stützen will (Dollarstärke, Ölreserven, Ölpreismanipulation). Das ist dauerhaft nicht möglich.
- Die Volatilitätsindizes müßten für einen weiteren Anstieg auf das Niveau der frühen 90er Jahre zurückgehen. Momentan sind wir am tiefsten Stand seit 1996. Wenn ich die Spekulationswut und die geopolitische sowie wirtschaftliche Lage von heute mit damals vergleiche, fällt mir gerade das schwer zu glauben.
- Rohstoffe (nicht nur Öl) sind schon sehr teuer
- Die Zinsen steigen

- Die generelle Überbewertung des amerikanischen Marktes (v.a. Techs) muß man gar nicht mehr erwähnen
- Last but not least werden die Banken nicht müde, positive Einschätzungen zum Aktienmarkt zu veröffentlichen. Die wissen das alles und wollen sicherlich noch in 2004 die restlichen Aktienbestände loswerden. Einen Teil haben sie sicherlich schon im Sommer verscherbelt, als auch alles rosarot war.


Wer soll in diesem Umfeld von einer soliden Konjunktur in 2005 ausgehen? Und nur das veranlaßt doch einen langfristigen Investor, Aktien zu kaufen. Das soll aber nicht heißen, dass ein kurzfristiger Hype unmöglich sein sollte. Im Gegenteil, ich traue es den Amis sogar zu. Deswegen die 3900er Marke auf Wochenschlußbasis.

Würde mich freuen, wenn mal jemand Gründe für ein bullisches Sentiment reinstellt. Aber bitte mehr als nur den Dauerbrenner entgegen Marktsentiment, das übrigens doch eher bullisch ist. Ich meine längerfristig.


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