Die deutschen Banken wollen die Zinssenkung der EZB nicht an die Kunden weitergeben. Bankenpräsident Breuer will stattdessen die Zinsmarge hochschrauben.
Die Zinssenkung durch die EZB soll zur Ausweitung der Zinsspanne genutzt werden. Eine Weitergabe "können wir uns gar nicht erlauben", sagte der Bankenverbands-Präsident Rolf-E. Breuer am Donnerstag im Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten. "Die Zinsspanne wird breiter werden", so der Aufsichtsratschef der Deutschen Bank . Das werde die Zinsmarge positiv beeinflussen.
Breuer erwartet keinen Rüffel von Seiten der EZB. Die Zinsentscheidung gelte für den ganzen Euro-Raum und ziele nicht auf Deutschland. Das darf bezweifelt werden: Gegenüber der "Financial Times Deutschland" sagte eine Sprecher der Zentralbank: "Grundsätzlich sollte sich eine Zinssenkung auf die kurzfristigen Verbindlichkeiten und Guthaben auswirken."
Nach Breuers Ankündigung wird der erhoffte Investitionsschub in Deutschland wohl ausbleiben. Das Medienecho am Finanzplatz war eindeutig: "Die Geldspritze kommt nicht an" (Frankfurter Allgemeine Zeitung) und "Die EZB hat mit Zitronen gehandelt" (Frankfurter Rundschau) kommentierten die Zeitungen.
Die Volksseele kocht
Auch den Bankkunden dürfte die Ankündigung sauer aufgestoßen sein. "Frechheit!" und "Das darf doch nicht wahr sein!" wetterte Deutschlands Volkszornorgan "Bild" gegen den Bankenpräsidenten.
Die EZB hatte ihren zentralen Leitzins am 5. Dezember um 0,5 Prozentpunkte auf 2,75 Prozent reduziert. Es war die erste Leitzinssenkung nach mehr als einem Jahr. Die US-Notenbank hatte dagegen ihren Leitzins in vielen kleinen Schritten zurückgeführt. Dies hatten die - wie die europäischen Banken von der Börsenkrise und hohen Ausfallrisiken betroffenen - US-Banken genutzt, um ihre Zinsmarge zu erhöhen.
Sparkassen wollen den Wettbewerb entscheiden lassen
Die Sparkassen - zurzeit Breuers Lieblingsgegner - nutzten die unpopuläre Äußerung des Großbanken-Primus sofort zum Gegenschlag aus. Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband sehe keinen Grund dafür, die Leitzinssenkung nicht an die Kunden weiterzugeben. "Die Kreditinstitute befinden sich im Wettbewerb untereinander", sagte Verbandssprecher Stefan Marotzke am Donnerstag in Berlin. "In diesem Wettbewerb werden die günstiger werdenden Refinanzierungsmittel jetzt eingebracht, sofern der Markt das noch nicht vorweggenommen hat."
Mit der Aussage, dass letztlich die Entscheidung aber im Ermessen jeder einzelnen Sparkasse liege, verpuffte der Sparkassen-Vorstoß aber wie gewohnt im öffentlich-rechtlichen Föderalismus.
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Nun ja, an "besonders gute Kunden" wird die Zinssenkung natürlich weitergegeben....
So long,
Calexa
www.investorweb.de
Die Zinssenkung durch die EZB soll zur Ausweitung der Zinsspanne genutzt werden. Eine Weitergabe "können wir uns gar nicht erlauben", sagte der Bankenverbands-Präsident Rolf-E. Breuer am Donnerstag im Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten. "Die Zinsspanne wird breiter werden", so der Aufsichtsratschef der Deutschen Bank . Das werde die Zinsmarge positiv beeinflussen.
Breuer erwartet keinen Rüffel von Seiten der EZB. Die Zinsentscheidung gelte für den ganzen Euro-Raum und ziele nicht auf Deutschland. Das darf bezweifelt werden: Gegenüber der "Financial Times Deutschland" sagte eine Sprecher der Zentralbank: "Grundsätzlich sollte sich eine Zinssenkung auf die kurzfristigen Verbindlichkeiten und Guthaben auswirken."
Nach Breuers Ankündigung wird der erhoffte Investitionsschub in Deutschland wohl ausbleiben. Das Medienecho am Finanzplatz war eindeutig: "Die Geldspritze kommt nicht an" (Frankfurter Allgemeine Zeitung) und "Die EZB hat mit Zitronen gehandelt" (Frankfurter Rundschau) kommentierten die Zeitungen.
Die Volksseele kocht
Auch den Bankkunden dürfte die Ankündigung sauer aufgestoßen sein. "Frechheit!" und "Das darf doch nicht wahr sein!" wetterte Deutschlands Volkszornorgan "Bild" gegen den Bankenpräsidenten.
Die EZB hatte ihren zentralen Leitzins am 5. Dezember um 0,5 Prozentpunkte auf 2,75 Prozent reduziert. Es war die erste Leitzinssenkung nach mehr als einem Jahr. Die US-Notenbank hatte dagegen ihren Leitzins in vielen kleinen Schritten zurückgeführt. Dies hatten die - wie die europäischen Banken von der Börsenkrise und hohen Ausfallrisiken betroffenen - US-Banken genutzt, um ihre Zinsmarge zu erhöhen.
Sparkassen wollen den Wettbewerb entscheiden lassen
Die Sparkassen - zurzeit Breuers Lieblingsgegner - nutzten die unpopuläre Äußerung des Großbanken-Primus sofort zum Gegenschlag aus. Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband sehe keinen Grund dafür, die Leitzinssenkung nicht an die Kunden weiterzugeben. "Die Kreditinstitute befinden sich im Wettbewerb untereinander", sagte Verbandssprecher Stefan Marotzke am Donnerstag in Berlin. "In diesem Wettbewerb werden die günstiger werdenden Refinanzierungsmittel jetzt eingebracht, sofern der Markt das noch nicht vorweggenommen hat."
Mit der Aussage, dass letztlich die Entscheidung aber im Ermessen jeder einzelnen Sparkasse liege, verpuffte der Sparkassen-Vorstoß aber wie gewohnt im öffentlich-rechtlichen Föderalismus.
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Nun ja, an "besonders gute Kunden" wird die Zinssenkung natürlich weitergegeben....
So long,
Calexa
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