Branche für Sicherheitssoftware wird erwachsen

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Branche für Sicherheitssoftware wird erwachsen

 
14.01.02 12:13

Branche für Sicherheitssoftware wird erwachsen


von Dave Sterman, The Internet Analyst  

In den vergangenen fünf Jahren ist der Markt für Internetsoftware enorm gewachsen. Jetzt gibt es jedoch die ersten Anzeichen, dass die Branche in eine langsamere Phase eingetreten ist. Und obwohl das gegenwärtiges Brachenwachstum von 20 bis 30 Prozent wahrlich nicht zu verachten ist, sollten Anleger überdenken, wie viel sie für Aktien aus dem Sektor wirklich bezahlen wollen.





Branchenführer ist ausgewachsen


Die Entwicklung bei dem israelischen Branchenprimus für Sicherheitssoftware Check Point Software. www.investorscreen.de/entrium/chart/...=CPW.FSE&hist=&bFunds=0 target="_new" rel="nofollow">CPW.FSE www.investorscreen.de/entrium/chart/...CHKP.NAS&hist=&bFunds=0 target="_new" rel="nofollow">CHKP.NAS verdeutlicht den jüngsten Trend. Über die letzen fünf Jahre sind die Umsätze bei dem Unternehmen durchschnittlich um beeindruckende 111 Prozent gestiegen. Da ist es keine Überraschung, dass sich auch der Gewinn je Aktie verdoppelte. In diesem Jahr hat sich die Wachstumsrate bei Check Point jedoch deutlich verringert und für 2002 wird ein weiterer Abschwung erwartet. Ob dies nun an der Konjunkturflaute in den USA oder an der verschärften Konkurrenz liegt, bleibt auf jeden Fall eines klar: die fetten Jahre sind vorbei.

Natürlich ist ein lediglich verlangsamtes Wachstum immer noch beachtlich in einem Technologieumfeld, das an allen Enden und Ecken mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen hat. Und nur weil Check Point aus den Kinderschuhen gewachsen ist, heißt das nicht, dass bei anderen Unternehmen nicht ähnliche Erfolgsstorys noch möglich sind.





Kleinere Anbieter haben die günstigeren Produkte


In manchen Gebieten sind Check Points kleinere Konkurrenten sogar besser positioniert als der Riese selbst. Check Point hat sich mit Firewalls und Virtual Private Networks (VPN) für große Unternehmen einen Namen gemacht. Firewalls ("Feuerschutzwand") blockieren unerwünschte Webseiten in einem Unternehmensnetzwerk, VPNs sind unabhängige Unternehmensnetzwerke mit einem exklusiven Zugang für Angestellte.

Check Point beherrscht den Firewall-Markt mit einem Anteil von 42 Prozent. Das ist rund doppelt so viel, wie der nächstgrößte Konkurrent. Dieser Bärenanteil wird sich aber mit der Aufweichung des Marktes verringern. Große Unternehmen kürzen ihre IT-Ausgaben auch weiterhin und scheinen mit den bereits installierten Sicherheitslösungen fürs erste zufrieden. Im Gegensatz dazu sind jetzt mittelständische Unternehmen, die bisher ihre Ausgaben für diesen Bereich zurückstellten, präsenter im Markt.

Das schafft Probleme für Check Point. Kleinere Anbieter wie z.B. SonicWALL www.investorscreen.de/entrium/chart/...SNWL.NAS&hist=&bFunds=0 target="_new" rel="nofollow">SNWL.NAS www.investorscreen.de/entrium/chart/...=WL2.FSE&hist=&bFunds=0 target="_new" rel="nofollow">WL2.FSE und WatchGuard Technologies www.investorscreen.de/entrium/chart/...WGRD.NAS&hist=&bFunds=0 target="_new" rel="nofollow">WGRD.NAS www.investorscreen.de/entrium/chart/...=WGR.FSE&hist=&bFunds=0 target="_new" rel="nofollow">WGR.FSE dringen zunehmend auf den Markt. Diese Unternehmen verkaufen Sicherheitshardware (Anwendungen), im Gegensatz zu Check Points Software. Diese Anwendungen sind eine billigere Alternative und damit attraktiver für kostenbewusste IT-Manager. Die Analysten des Research-Hauses IDC erwarten, dass das Wachstum für Firewall und VPN Anwendungen für 2004-2005 doppelt so hoch sein wird, wie für entsprechende Softwareprodukte.





Mehr in Forschung und Entwicklung investieren


Bisher gilt Check Point immer noch als Technologieführer in der Branche. In der Vergangenheit war das Unternehmen jedoch allzu sparsam mit Investitionen im Bereich Forschung und Entwicklung. Die operativen Margen wurden gerade im Bereich von 50 bis 60 Prozent gehalten. Diese Strategie könnte sich nun rächen. SonicWALL und WatchGuard geben im Vergleich dreimal so viel für Forschung und Entwicklung aus, prozentual am Umsatz gemessen. "Check Points niedrige Investitionen in diesem Bereich machen uns Sorge, besonders, da das Unternehmen sich immer stärker auf die Hilfe von Computerherstellern verlässt, um dem Trend zu Anwendungslösungen entgegenzusteuern" meinen die Analysten von Kaufman Brothers.

Check Point muss auf diese Achillesverse acht geben.
NetScreen (Chart siehe unten) hat gerade eine IPO herausgebracht und will die Erlöse dazu nutzen, in Forschung und Entwicklung sowie Marketing zu investieren. Wie Check Point ist auch NetScreen einer der großen Fische in der Branche. US-Anleger scheinen aber eindeutig unbesorgt über die Tatsache, dass NetScreen im Schatten der größeren Check Point operiert, wie die jüngste Kaufwelle für die Aktie gezeigt hat.





Ist Check Point zu hoch bewertet?


Eine von Check Points Stärken sind die Partnerschaften mit zahlreichen führenden Technologiefirmen, mit deren Hilfe die Softwarelösungen in die Unternehmensnetzwerke implementiert werden. 90 Prozent von Check Points Umsätzen stammen aus Wiederverkäufen. (Erst Mitte Dezember erneuerte Check Point eine entsprechende Vereinbarung mit Nokia) Check Points Abhängigkeit von Partnern limitiert allerdings auch die Flexibilität, mit der das Unternehmen seine Plattformen in neuen Bereichen einsetzen kann, da es möglicherweise zu Überschneidungen mit Kunden der Computerhersteller kommen könnte.

Sicherleich wird Check Point auch weiterhin einer der führenden Anbieter in der Branche bleiben. Man könnte auch argumentieren, dass nach dem Rückgang um 60 Prozent seit dem Höchststand schon alle konjunkturellen Schwächen in die Aktie eingepreist sind. Dennoch scheint die Aktie die derzeit um das rund 35fache der für 2001 prognostizierten Gewinne gehandelt wird, immer noch sehr teuer, bedenkt man, dass mit einer ordentlichen Verlangsamung des Umsatzwachstums gerechnet werden muss.

Analysten rechnen sogar damit, dass die Gewinne in diesem Jahr rückgängig sein werden. Darüber hinaus glaubt Joseph Farley von Morgan Stanley, dass die zunehmende Konkurrenz zu einem scharfen Preiskrieg führen könnte, der Margen und Nettogewinne nach unten ziehen würde. Der Analyst setzt den fairen Wert der Check Point-Aktie bei 28 Dollar und damit weit unter dem gegenwärtigen Preis um die 46 Dollar an.

NetScreen

NSCN.NAS. NASDAQ

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NS6.FSE. FRANKFURT

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