Quelle: Der Spiegel
B A U S T A T I K E R
Kollaps des World Trade Center war "nicht zu verhindern"
Weniger als zwei Stunden nach dem ersten Flugzeugcrash brach das World Trade Center in sich zusammen. Experten machen eine Art "statischen Schneeballeffekt" für den Einsturz des Wolkenkratzers verantwortlich.
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Einsturz des World Trade Center: Statischer Schneeballeffekt
Der Zusammenbruch von Hochhäusern sei bei einem derart heftigen Eingriff in die Statik wie in New York nicht zu verhindern, so der Oldenburger Baustatiker Hans-Georg Oltmanns. Auch lasse sich kein als normales Gebäude nutzbarer Bau davor schützen. Lediglich Atomkraftwerke seien in ihrer Statik so ausgerichtet, dass sie einem Flugzeugabsturz standhalten könnten - zumindest rein rechnerisch.
Hochhäuser wie das World Trade Center sind laut Oltmanns mit einem Stahlbetonkern in der Mitte errichtet, der einen großen Teil der Fläche ausmache. Darum herum tragen Konstruktionen aus Stahlstützen die Deckenelemente aus Beton.
Werden nun - wie in diesem Fall durch einen Flugzeugangriff - viele Stahlstützen zerstört, stürzen die Decken herunter und belasten die darunter liegenden mit ihrem Gewicht. Normalerweise sind die Decken für eine Belastung von bis zu 300 Kilogramm pro Quadratmeter Fläche ausgelegt. Sie wiegen aber selbst ungefähr so viel, sagt Oltmanns.
Zusätzlich beeinträchtigen die Flammen die Tragkraft des Stahls; der Stahl wird immer weicher, der Kern ist durch den Einschlag des Jets bereits geschwächt. Bricht die erste Decke ein, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die darunter liegende nachgibt. Der Effekt beschleunigt sich zusehends. Das Gebäude hat keine Chance.
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V2000