Boom der neuen Kraftstoffe

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Boom der neuen Kraftstoffe

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23.09.05 10:16
HANDELSBLATT, Freitag, 23. September 2005, 09:52 Uhr


Der japanische Anlagenbauer JGC und der US-Konzern Halliburton bauen die weltweit größte Anlage für verflüssigtes Gas


Shell vergibt Milliardenauftrag in Katar


Der Energiemulti Royal Dutch Shell kommt auf seinem Weg in den Markt für verflüssigtes Gas (GTL) voran. Gestern vergab der zweitgrößte Ölkonzern Europas den Auftrag für den Bau der bisher größten GTL-Fabrik der Welt in Katar an ein Konsortium aus dem japanischen Anlagenbauer JGC und der Halliburton-Tochter Kellogg Brown Root. Nach Angaben des JGC-Managements liegen die Kosten für das Vorhaben bei über sechs Mrd. Dollar und könnten weiter steigen. Der erste Teil der Anlage soll 2009 fertig gestellt sein.

 


tom DÜSSELDORF. GTL ist das Trendthema in der Branche und verspricht ein großes Geschäft zu werden. Das verflüssigte und aufbereitete Gas gibt nämlich einen hervorragenden Diesel-Kraftstoff ab. GTL-Diesel hat neben einer besseren Energieausnutzung zudem einen großen Umweltvorteil: Er ist frei von Schwefel.

Die Kosten für die Produktion sind zwar ähnlich drastisch gefallen wie die für den Abbau von Ölsänden. Für den Einsatz im Massenmarkt als reiner Kraftstoff war die Herstellung von GTL bisher aber noch zu teuer. Trotzdem lässt sich GTL schon gut als Zusatzstoff bei Motor- und Hydraulikölen oder anderen Schmierstoffen einsetzen.

Bisher ist der Markt noch klein. Die Gesamtproduktion lag 2004 weltweit bei rund 50 000 Barrel am Tag (ein Barrel entspricht 159 Liter). Doch Experten rechnen damit, dass sich die GTL-Menge im Laufe der Dekade verzehnfachen wird – nicht nur, weil die Nachfrage nach Diesel jährlich zwischen drei bis fünf Prozent wächst. Ist die Shell-Anlage in Katar einmal fertiggestellt, wird sie 140 000 Barrel an GTL-Produkten am Tag leisten. Und Shell steht damit nicht alleine.

Der Ausbau der GTL-Aktivitäten macht aus Sicht des Oxford Instituts for Energy Studies Sinn: Denn der Zugang zu leicht abbaubaren Ölfeldern wird in Zukunft zunehmend schwieriger. Das liegt sowohl an politischen Instabilitäten, als auch an technischen Problemen.

Die riesigen, bisher kaum genutzten Gasfelder im politisch stabilen Katar, das nach Russland und Iran über die drittgrößten Gasreserven der Welt verfügt, bieten da eine gute Alternative. Das Erdgas lässt sich mit niedrigen Produktionskosten leicht fördern. Die Felder enthalten zudem brennbare Flüssigkeit, sprich Kondensat, das die Konzerne als Reserven buchen können.

Die Großen der Branche wie Exxon-Mobil, Chevron oder Conoco Phillips stehen mit ihren Plänen Shell daher nicht nach. Exxon, der größte börsennotierte Ölkonzern der Welt plant in Katar eine Anlage von ähnlichen Ausmaßen wie Shell.



Fast alle Ölkonzerne forschen derzeit an Alternativen zum normalen Sprit. Erst kürzlich hat Shell in Deutschland den Bau der ersten Großanlage für Sun-Diesel, der aus Biomasse gewonnen wird, angekündigt. Der aus Sicht von Beobachtern auch mittelfristig hohe Preis für Rohöl macht nun die bis in die jüngste Vergangenheit noch zu teuren GTL-Projekte wirtschaftlich: Allein im Wüstenscheichtum stecken die Konzerne nach Branchenschätzungen rund 20 Mrd. Dollar in den Aufbau von GTL-Kapazitäten.

JGC-Manger Kazuniro Nito sieht GTL-Treibstoff ab einem Ölpreis von 30 Dollar für das Barrel als wettbewerbsreife Alternative zu herkömmlichem Kraftstoff. Für JGC ist der Auftrag ein wichtiger Schritt, um sich auf dem GTL-Markt zu etablieren. Der Konzern mit seinen rund 20 000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 3,2 Mrd. Euro hat für Shell eine kleine GTL-Anlage in Malaysia gebaut und hat die mit dem Projekt in Katar zusammenhängende Planung der küstennahen Gas-Förderung.


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Boom der neuen Kraftstoffe

Biodiesel: Wird in der Regel aus Rapsöl gewonnen und dem normalen Diesel mit bis zu fünf Prozent beigemischt. Nachteil sind zu geringe Erträge, weil nur Früchte und Samen genutzt werden können.

Verflüssigtes Gas: Wird synthetisch aus Erdgas hergestellt, das im Gegensatz zum Erdöl noch lange verfügbar ist. Shell und Exxon wollen dazu die reichen Gasreserven am persischen Golf und in Kanada nutzen.

Verflüssigte Biomasse: Synthetisch hergestellter Sprit aus Biomasse. BTL-Produkte sind frei von Schwefel und klimaneutral. Anders als bei älteren Verfahren können auch Holz, Stroh oder Gartenabfall genutzt werden.





KTM 950:

Ein kleiner Querverweis zu der momentanen

 
23.09.05 10:31
Situation bei Biodiesel und Erdgas.

http://www.ariva.de/board/230702
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