Von Angst und Unsicherheit werden die Aktienmärkte diese Woche weiter lähmen. Die Entspannung im Irak-Konflikt, die sich an den Börsen nach dem Bericht der Uno-Waffeninspektoren nur drei Tage halten konnte, ist dem Warten auf eine zweite UN-Resolution und auf einen möglichen US-Angriff auf den Irak gewichen.
Nicht nur bei den Aktien, sondern auch bei den Renten und Währungen rechnen die Experten mit starken Schwankungen. Der Dollar dürfte grundsätzlich weiter unter Druck stehen - allerdings mit hohen Ausschlägen. Hält die Krisenstimmung an, könnte Gold seine jüngsten Verluste wieder mehr als wett machen. Der Ölpreis, der am Freitag in Reaktion auf das Feuer am New Yorker Verladeterminal nochmals gestiegen ist, schürt die Rezessionsängste.
Risikofaktor Ölpreis
"Die Rohölpreise liegen 87 Prozent über den Niveaus von Anfang 2002", schreibt Stephen Roach, Chefvolkswirt von Morgan Stanley. Damit hätten sie fast die Hochs vom 20. September 2000 erreicht, die maßgeblich die Rezession von 2001 ausgelöst hätten. "Jeder Dollar, um den sich die Ölpreise verändern, lässt die Verbraucherausgaben um 7 Mrd. $ im Jahr schwanken", warnt Anthony Cresczenzi vom Broker Miller Tabak.
Die vergangene Woche hatten die Börsen noch ungewohnt stark eröffnet. Eine Zwangswandelanleihe der Deutschen Telekom trug dann aber maßgeblich zum Dax-Wochenverlust von 1,0 Prozent bei. Der Stoxx 50 rettete sich dagegen mit 0,3 Prozent ins Plus. In den USA lief es wesentlich besser. Der S&P 500 stieg um 1,7 Prozent, der Nasdaq Composite um 2,9 Prozent.
"Die Märkte bewegen sich im Spannungsfeld zwischen niedriger Bewertung einerseits und Risiken aus der Irak-Krise andererseits", sagt Gerhard Schwarz von der HypoVereinsbank. "Die hohe Risikoaversion lähmt die Aktien", so die Meinung von Helaba Trust. Steigende Kurse würden bereits an den ersten technischen Widerständen zu Gewinnmitnahmen genutzt.
Klarheit würde Aktien helfen
Laut Barton Biggs von Morgan Stanley, ist das Gros der Investoren noch nicht für eine Kurserholung positioniert, die Experten als Reaktion auf einen Kriegsbeginn erwarten. Die Analysten seines Hauses schätzen: "Mehr Klarheit über die geopolitische Lage würde die derzeit übertrieben hohe Aktien-Risikoprämie unter Druck bringen, eine Erleichterungs-Rally um 10 Prozent wäre die Folge."
Auch bei den Renten wird das Thema Irak die Hauptrolle spielen. "Schon in den vergangenen Wochen haben die Kurse der Anleihen nur verhalten auf Konjunkturdaten reagiert - das wird auch diese Woche so bleiben", sagt Jean Dumas, Analyst der Deutschen Bank. Risikoadjustiert böten Staatstitel mittlerweile keine angemessene Rendite mehr. Stattdessen sollten sich die Anleger auf eine zunehmende Volatilität einstellen. Mittelfristig sollten die Kurse der Anleihen weiter steigen, sagt Dumas.
Lage für den Dollar verschärft sich
Dabei sollten sich Bonds der Euro-Zone besser entwickeln als Treasuries. "Die günstigen Inflationsprognosen werden die Kurse im kurzen Laufzeitbereich weiter antreiben und wahrscheinlich die Zinssenkungsfantasie noch beflügeln", sagt Guillaume Salomon von UBS Warburg.
Am Devisenmarkt wird die Situation für den Dollar immer dramatischer. Trotz des gesunkenen Greenback ist das US-Handelsbilanzdefizit im Dezember auf ein Rekordniveau gestiegen. "Die USA werden von Monat zu Monat stärker von Kapitalimporten abhängig", sagt Folker Hellmeyer von der Bremer Landesbank.
Michael Rosenberg von der Deutschen Bank in New York erwartet, dass die fundamentale Schwäche des Dollar dem Euro neuen Schwung bringen wird und ihn bis auf 1,09 $ trieben wird. In der vergangenen Woche ist er bis auf 1,0688 $ gesunken. Der Yen werde wahrscheinlich ebenfalls zulegen und bis auf 118 Yen pro Dollar steigen. Mit Interventionen der Bank von Japan sei aber erst bei Kursen um 117 Yen zu rechnen.
Wichtige Makrodaten
Diese Woche stehen auf beiden Seiten des Atlantiks eine Reihe wichtiger Konjunkturdaten an. In den USA kommt am Dienstag der Index des Verbrauchervertrauens des Forschungsinstituts Conference Board, für den Experten einen Rückgang von 79 auf 77 erwarten. Am Donnerstag werden die Aufträge für langlebige Güter veröffentlicht und am Freitag der Einkaufsmanagerindex der Region Chicago.
Dagegen präsentieren nur wenige US-Firmen neue Zahlen. Doch Einzelhändler wie Lowe's, Federated Department Stores, Home Depot und Gap veröffentlichen Quartalsbilanzen. Dazu kommen Hardwarehersteller Hewlett-Packard , Netzwerkfirma Novell, Kabelkonzern Comcast, Radio- und Werbefirma Clear Channel Communication und der Energieversorger PG&E.
Ifo-Index im Blick
In Europa dürften die für Montag erwarteten, deutschen Erzeugerpreise stärker gestiegen sein als im Vormonat. Der für Dienstag anstehende Ifo-Index wird nach Expertenschätzung kaum verändert sein. Am Freitag stehen Verbraucherpreise für die Euro-Zone auf der Agenda - zusammen mit dem Verbrauchervertrauen.
Der Firmen-Berichtskalender ist prall gefüllt: AWD präsentiert am Montag, Credit Suisse am Dienstag zusammen mit Fresenius Medical Care und Prudential. Abbey National und Linde folgen am Mittwoch - ABB , Axa , Eni , Nestlé , Telefónica und die Royal Bank of Scotland am Donnerstag. Fiat , Puma und Schering berichten am Freitag.
Nicht nur bei den Aktien, sondern auch bei den Renten und Währungen rechnen die Experten mit starken Schwankungen. Der Dollar dürfte grundsätzlich weiter unter Druck stehen - allerdings mit hohen Ausschlägen. Hält die Krisenstimmung an, könnte Gold seine jüngsten Verluste wieder mehr als wett machen. Der Ölpreis, der am Freitag in Reaktion auf das Feuer am New Yorker Verladeterminal nochmals gestiegen ist, schürt die Rezessionsängste.
Risikofaktor Ölpreis
"Die Rohölpreise liegen 87 Prozent über den Niveaus von Anfang 2002", schreibt Stephen Roach, Chefvolkswirt von Morgan Stanley. Damit hätten sie fast die Hochs vom 20. September 2000 erreicht, die maßgeblich die Rezession von 2001 ausgelöst hätten. "Jeder Dollar, um den sich die Ölpreise verändern, lässt die Verbraucherausgaben um 7 Mrd. $ im Jahr schwanken", warnt Anthony Cresczenzi vom Broker Miller Tabak.
Die vergangene Woche hatten die Börsen noch ungewohnt stark eröffnet. Eine Zwangswandelanleihe der Deutschen Telekom trug dann aber maßgeblich zum Dax-Wochenverlust von 1,0 Prozent bei. Der Stoxx 50 rettete sich dagegen mit 0,3 Prozent ins Plus. In den USA lief es wesentlich besser. Der S&P 500 stieg um 1,7 Prozent, der Nasdaq Composite um 2,9 Prozent.
"Die Märkte bewegen sich im Spannungsfeld zwischen niedriger Bewertung einerseits und Risiken aus der Irak-Krise andererseits", sagt Gerhard Schwarz von der HypoVereinsbank. "Die hohe Risikoaversion lähmt die Aktien", so die Meinung von Helaba Trust. Steigende Kurse würden bereits an den ersten technischen Widerständen zu Gewinnmitnahmen genutzt.
Klarheit würde Aktien helfen
Laut Barton Biggs von Morgan Stanley, ist das Gros der Investoren noch nicht für eine Kurserholung positioniert, die Experten als Reaktion auf einen Kriegsbeginn erwarten. Die Analysten seines Hauses schätzen: "Mehr Klarheit über die geopolitische Lage würde die derzeit übertrieben hohe Aktien-Risikoprämie unter Druck bringen, eine Erleichterungs-Rally um 10 Prozent wäre die Folge."
Auch bei den Renten wird das Thema Irak die Hauptrolle spielen. "Schon in den vergangenen Wochen haben die Kurse der Anleihen nur verhalten auf Konjunkturdaten reagiert - das wird auch diese Woche so bleiben", sagt Jean Dumas, Analyst der Deutschen Bank. Risikoadjustiert böten Staatstitel mittlerweile keine angemessene Rendite mehr. Stattdessen sollten sich die Anleger auf eine zunehmende Volatilität einstellen. Mittelfristig sollten die Kurse der Anleihen weiter steigen, sagt Dumas.
Lage für den Dollar verschärft sich
Dabei sollten sich Bonds der Euro-Zone besser entwickeln als Treasuries. "Die günstigen Inflationsprognosen werden die Kurse im kurzen Laufzeitbereich weiter antreiben und wahrscheinlich die Zinssenkungsfantasie noch beflügeln", sagt Guillaume Salomon von UBS Warburg.
Am Devisenmarkt wird die Situation für den Dollar immer dramatischer. Trotz des gesunkenen Greenback ist das US-Handelsbilanzdefizit im Dezember auf ein Rekordniveau gestiegen. "Die USA werden von Monat zu Monat stärker von Kapitalimporten abhängig", sagt Folker Hellmeyer von der Bremer Landesbank.
Michael Rosenberg von der Deutschen Bank in New York erwartet, dass die fundamentale Schwäche des Dollar dem Euro neuen Schwung bringen wird und ihn bis auf 1,09 $ trieben wird. In der vergangenen Woche ist er bis auf 1,0688 $ gesunken. Der Yen werde wahrscheinlich ebenfalls zulegen und bis auf 118 Yen pro Dollar steigen. Mit Interventionen der Bank von Japan sei aber erst bei Kursen um 117 Yen zu rechnen.
Wichtige Makrodaten
Diese Woche stehen auf beiden Seiten des Atlantiks eine Reihe wichtiger Konjunkturdaten an. In den USA kommt am Dienstag der Index des Verbrauchervertrauens des Forschungsinstituts Conference Board, für den Experten einen Rückgang von 79 auf 77 erwarten. Am Donnerstag werden die Aufträge für langlebige Güter veröffentlicht und am Freitag der Einkaufsmanagerindex der Region Chicago.
Dagegen präsentieren nur wenige US-Firmen neue Zahlen. Doch Einzelhändler wie Lowe's, Federated Department Stores, Home Depot und Gap veröffentlichen Quartalsbilanzen. Dazu kommen Hardwarehersteller Hewlett-Packard , Netzwerkfirma Novell, Kabelkonzern Comcast, Radio- und Werbefirma Clear Channel Communication und der Energieversorger PG&E.
Ifo-Index im Blick
In Europa dürften die für Montag erwarteten, deutschen Erzeugerpreise stärker gestiegen sein als im Vormonat. Der für Dienstag anstehende Ifo-Index wird nach Expertenschätzung kaum verändert sein. Am Freitag stehen Verbraucherpreise für die Euro-Zone auf der Agenda - zusammen mit dem Verbrauchervertrauen.
Der Firmen-Berichtskalender ist prall gefüllt: AWD präsentiert am Montag, Credit Suisse am Dienstag zusammen mit Fresenius Medical Care und Prudential. Abbey National und Linde folgen am Mittwoch - ABB , Axa , Eni , Nestlé , Telefónica und die Royal Bank of Scotland am Donnerstag. Fiat , Puma und Schering berichten am Freitag.