BÖRSE am MORGEN: Start in die "Woche der Wahrheit"

Beiträge: 6
Zugriffe: 593 / Heute: 1
Happy End:

BÖRSE am MORGEN: Start in die "Woche der Wahrheit"

 
21.01.02 08:33
Börsen dürften verhalten bis schwächer tendieren

Nach den teilweise enttäuschenden Unternehmensergebnissen der vergangenen Woche stehen in der aktuellen Woche weitere Quartalsergebnisse an. Unter anderem von Infineon am heutigen Montag. Sollten hier die Zahlen oder der Ausblick unerwartet schwach ausfallen, so könnte der Markt unter Druck geraten. Unter anderem hatte sich Infineon-Chef Ulrich Schumacher in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung eher verhalten über die nähere Zukunft der Halbleiterbranche geäussert. Aus Amerika fehlen am Montag auf Grund eines Feiertages die Impulse.

Bund-Future dürfte freundlich in die Woche starten

Die Skepsis über die allgemeine Wirtschaftsentwicklung greift wieder um sich. Davon drüften die Anleihen profitieren. Sollten die Börsen stärker unter Druck geraten, könnten nette Kursgewinne zu beobachten sein.

Euro in Asien etwas fester

Etwas fester zeigt sich der Euro am Montag im späten asiatischen Handel. Um 6.47 Uhr MEZ werden 0,8861 Dollar genannt nach 0,8840 Dollar im späten New Yorker Geschäft. Der US-Dollar notiert zum Yen mit 132,26 Yen nach 132,55 Yen.

Aktien Tokio schließen knapp behauptet

Knapp behauptet haben die Aktienkurse in Tokio ihre Sitzung am Montag beendet. Der Nikkei-225-Index schloss 0,1 Prozent leichter bei 10.280,25 Yen. Der Topix-Index verlor 0,2 Prozent auf 1.005,83 Yen.

Aktien Hongkong mittags etwas fester

Etwas fester tendiert die Börse in Hongkong am Montagmittag (Ortszeit). Bis zum Ende der ersten Sitzungshälfte gewinnt der Hang-Seng-Index 0,4 Prozent auf 11.021,10 Punkte. Einen Widerstand beim Index erwarten Analysten bei 11.200 Zählern. Besonders die Aktien von Immobilien- und Grundstücksfirmen zeigen sich fest. So steigen Dollar Properties um 2,4 Prozent auf 65,25 Dollar und Henderson Land um 2,6 Prozent auf 36,00 Dolaar. Teilnehmer verweisen diesbezüglich auf die optimistischen Äußerungen einiger Unternehmen über den Wohnungsmarkt. Einige Titel mit US-Bezug profitieren vom gestiegenen Verbrauchervertrauen in den USA. So zeigen sich Li & Fung und Johnson Electric fester.

Wall Street schließt leichter

Leicht bis sehr leicht sind die Werte an Wall Street am Freitag in ein verlängertes Wochenende gegangen. Am Montag findet wegen des Feiertages zur Ehren von Martin Luther King kein Handel mit US-Aktien oder Anleihen statt. Der Dow Jones gab 0,8 Prozent auf 9.771,85 Punkte nach. Die Nasdaq verlor 2,8 Prozent auf 1.930,34 Zähler.

“Ich denke, der Markt hätte sehr viel deutlicher nachgegeben, wenn das Verbrauchervertrauen nicht so ordentlich ausgefallen wäre“, sagte ein Analyst. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA im Januar überraschend stark auf 94,2 gestiegen, nachdem er im Dezember noch einen Wert von 88,8 erreicht hatte. Volkswirte hatten einen Stand von 89,7 prognostiziert.

Vor allem die Prognosen von IBM und Microsoft trübten die Stimmung ein, sagte ein Marktteilnehmer. Microsoft waren die Tagesverlierer im Dow. Besonders der Ausblick hatte die Anleger enttäuscht: CFO John Connors zeigte sich nicht sehr optimistisch und warnte, es sei zu früh, einen schnellen und deutlichen Aufschwung der Wirtschaft vorherzusagen. Microsoft verloren 4,7 Prozent auf 66,60 Dollar. Auch die Kurse von Hewlett-Packard und Intel standen im Zuge der schlechten Nachrichten für die Technologiewerte unter Druck. HP reduzierten sich um 3,9 Prozent auf 22,61 Dollar, während Intel 2,3 Prozent auf 33,75 Dollar nachgaben.

IBM bereitete den Anlegern ebenfalls keine freudige Überraschung. Die Titel büßten 4,7 Prozent auf 114,25 Dollar ein, nachdem der US-Computerhersteller am Vorabend nach Börsenschluss berichtet hatte, der Nettoumsatz sei im vierten Quartal um elf Prozent gefallen. Grund sei die deutlich gesunkene Nachfrage nach PC, hieß es. Zwar lag der Gewinn je Aktie noch über den Erwartungen des Marktes, doch die Umsätze verzeichneten eine Einbuße von elf Prozent und enttäuschten die Analysten.

Wenig Wirkung zeigte auch das Update von Dell für das abgelaufene vierte Quartal. Das Unternehmen erwartet, über den bisherigen Gewinn- und Umsatzprognosen zu liegen. Die Anleger zeigten sich jedoch wenig beeindruckt und verkauften Dell zu einem Abschlag von 2,9 Prozent mit 28,10 Dollar.

Ein Lichtblick waren hingegen Minnesota Mining & Manufacturing, die mit einem Plus von 2,2 Prozent auf 106,80 Dollar aus dem Handel gingen. Die Kostensenkungen hätten Wirkung gezeigt und der Nettogewinn sei im vierten Quartal um 17 Prozent gestiegen, erklärte das Unternehmen. Zudem plane man, weitere Stellen abzubauen. Auch die Mitteilung, die Auswirkungen der Asbest-Klagen dürften keine “merkliche Belastung“ darstellen, erfreute die Anleger.

Tyco International boten erfolgreich den Gerüchten um das Management und die finanzielle Lage des Unternehmen die Stirn und legten um 2,7 Prozent auf 46,30 Dollar zu. Tyco hatte die Spekulationen dementiert und für Dienstag eine Analystenkonferenz anberaumt. Boeing waren ebenfalls gesucht, nachdem das Unternehmen eine weitere Runde Stellenkürzungen eingeläutet hat. Die Aktien erhöhten sich um 2,1 Prozent auf 39,15 Dollar.

US-Anleihen schließen fester

Mit fester Tendenz sind die US-Anleihen am Freitag in New York in ein verlängertes Wochenende gegangen. Der Handel war wegen des US-Feiertages “Martin-Luther-King-Tag“ am Montag auf 20.00 Uhr MEZ verkürzt, am Montag bleibt der Rentenmarkt geschlossen. Zehnjährige Titel mit einer Zinsausstattung von fünf Prozent erhöhten sich um 10/32 auf 100-27/32. Die Rendite sank von 4,942 auf 4,884 Prozent. Der Longbond mit einem Kupon von 5-3/8 Prozent legte um 21/32 zu auf 100-8/32 und rentierte mit 5,356 Prozent, nach 5,411 Prozent am Freitag. Nach den Verlusten am Donnerstag eröffneten die US-Anleihen mit unveränderten Notierungen, standen nach positiven US-Konjunkturdaten jedoch unter Abgabedruck. Gegen Handelsschluss profitierten die Anleihen dann von einer Kombination aus Glattstellungen und der Schwäche des Aktienmärkte, resümierte ein Beobachter.

Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg

BÖRSE am MORGEN: Start in die Woche der Wahrheit 547791www.faznet.de/IN/INtemplates/faznet/inc/in/...2}&mode=picture" style="max-width:560px" >

Medienschau


Unternehmensnachrichten

E.ON beantragt Ministererlaubnis

E.ON wird offiziell eine Ministererlaubnis zur Übernahme eines 25,5 Prozent-Pakets an Ruhrgas beantragen. Das Bundeskartellamt hatte diesen Deal am Wochenende untersagt. (Handelsblatt, S. 1)

Fiat plant Veräußerungen im Umfang von drei Milliarden Euro

Fiat, will nicht zum Kerngeschäft gehörige Vermögensgegenstände im Wert von drei Milliarden Euro veräußern. Der italienische Automobilkonzern hat damit den Umfang der geplanten Verkäufe im Vergleich zu seiner ursprünglichen Konzeption verdoppelt. Der Grund sei die Notwendigkeit, die Kosten deutlich zu senken. Bis zum Ende des Jahres will Fiat ihre Nettoverbindlichkeiten von sechs Milliarden Euro halbieren. (FT, S. 1)

Ryanair auf Einkaufstour

Der Billigflieger Ryanair will bis zu 100 neue Maschinen kaufen. Dabei spreche das Unternehmen sowohl mit Boeing als auch mit Airbus. (FT, S. 1)

Euromicron erhöht Anteil an ASM auf 44 Prozent

Euromicron setzt die geplante Ausweitung ihres Engagements bei der ASM Kommunikationssysteme um. ASM ist spezialisiert auf hochwertige Vernetzungsprojekte in der Datentechnik, und speziell im anspruchsvollen Bereich der Weitverkehrsnetze mit Lichtwellenleiter-Technik erfolgreich. Zu den Kunden zählen unter anderem Stadtnetzbetreiber, Rundfunk- und Fernsehanstalten und Industrieunternehmen. Auch die Ausweitung des Engagements beim Rechenzentrums-Spezialisten Rako ist kurzfristig vorgesehen. (Ad-hoc)

Wirtschaftsnachrichten

Unternehmenspleiten in Japan steigen um 2,6 Prozent

Die Anzahl der Unternehmenspleiten sind auf den höchsten Stand seit 1984 gestiegen. Im Monatsvergleich um 2,6 Prozent und im Gesamtjahr um 2,1 Prozent. "Wir werden in den kommenden Monaten noch mehr Insolvenzen haben, da der Bankrott größerer Unternehmen Kettenreaktionen auslösen und kleinere Verbundfirmen und Zulieferer mitziehen wird", sagt Minako Iida von der Deutschen Securities. (Bloomberg)

Yukos steigert Produktion

Der zweitgrößte russische Ölproduzent Yukos wird seine Produktion im laufenden Jahr um 17 bis 20 Prozent steigern. Es widersetzt sich damit dem Druck der OPEC, die die Produktion einschränken will, um die Preise nicht zu stark absacken zu lassen. (FT, S. 18)
Happy End:

BÖRSE am MORGEN II

 
21.01.02 08:44
TOP AKTUELL

Die E.ON AG setzt bei der geplanten Übernahme des Gasimporteurs Ruhrgas AG auf die Hilfe des Bundeswirtschaftsministers, nachdem das Kartellamt den Zusammenschluss am Samstag verboten hatte. Der Energiekonzern kündigte in Düsseldorf an, er wolle eine so genannte Ministererlaubnis beantragen, mit der ein Verbot des Kartellamts übertrumpft werden kann. E.ON wirft den Wettbewerbshütern vor, bei ihrer Entscheidung die falschen Kriterien angelegt zu haben. Das Kartellamt will seine Entscheidung am Montag erläutern. Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums sagte, man werde E.ONs Antrag abwarten und ihn dann prüfen.

BLICKPUNKT DEUTSCHE AKTIEN:

* Der Chiphersteller Infineon will Ergebnisse zum ersten Quartal 2002 vorlegen.

* Infineon-Chef Ulrich Schumacher hat sich vorsichtig optimistisch über die Entwicklung am Speicherchipmarkt geäußert. "Es ermutigt mich, dass der Bedarf an Speicherchips seit Weihnachten so stark gewachsen ist", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

* Der zum Touristikkonzern Preussag gehörende Reiseveranstalter TUI rechnet auf Grund erstmals gestiegener Nachfrage mit einem baldigen Ende der Buchungsmisere.

* Die Mobilfunktochter der Deutschen Telekom, T-Mobile, will nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Focus" ab Februar ihre Gebühren für den Versand netzinterner Kurzmitteilungen (SMS) um 138 Prozent erhöhen. Verbraucherschützer und Politiker kritisierten die Pläne.

* Das MDax-Unternehmen Loewe will die Geschäftszahlen für 2001 bekannt geben.

* Der in Finanznöte geratene Luftschiffbauer Cargolifter erhebt nach Worten von Unternehmenschef Carl von Gablenz Anspruch auf staatliche Fördermittel von 300 Millionen Euro. "Cargolifter ist ein Technologieprojekt der Luft- und Raumfahrt, und es gibt keinen Grund, warum wir nicht wie Dornier oder Airbus im üblichen Rahmen gefördert werden können", sagte Gablenz der "Welt am Sonntag".

* Von dem am Neuen Markt gelisteten Hersteller von Kommunikationshardware CeoTronics wird die Veröffentlichung der Zahlen zum zweiten Quartal erwartet.

* Die Hamburger Mediascape Communications AG hat zu einer außerordentlichen Hauptversammlung eingeladen.

* Die Chairmen der italienischen Banken Banca di Roma und Bipop Carire haben sich Zeitungsberichten zufolge zum ersten Mal zu Gesprächen über eine mögliche Fusion getroffen.

FINANZNACHRICHTEN AUS DER PRESSE

* Die Europäische Union (EU) will einem Bericht der "Berliner Zeitung" zufolge Unternehmen künftig für Umweltschäden bezahlen lassen. Das Blatt berief sich auf einen Richtlinien-Entwurf von EU-Umweltkommissarin Margot Wallström.

* Die Europäischen Union (EU) untersucht einem Zeitungsbericht zufolge, ob das Rentengesetz von Bundesarbeitsminister Walter Riester gegen EU-Recht verstößt. Wie die "Financial Times Deutschland" berichtet, geht EU-Binnenmarktkommissar Frits Bolkestein einer entsprechenden Beschwerde aus dem Europäischen Parlament nach.

* Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) hat nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" Reformen auf dem Arbeitsmarkt in Aussicht gestellt. Dem Blatt zufolge sagte er, die bundesweite Ausdehnung des Mainzer Modells sei "nur ein Vorspiel".

BLICKPUNKT DEVISEN:

Der Dollar ist am Montag im Devisenhandel in Fernost unter Druck geraten. Händlern zufolge ist dafür in erster Linie die geringe Liquidität verantwortlich. Wegen des Feiertages in den USA gebe es von dort am Montag keine Impulse, hieß es. Nach einem Sitzungshoch von 132,66 Yen bröckelte der Dollar zuletzt auf 132,23/24 Yen ab nach einem New Yorker Kurs von 132,52 Yen am Freitagabend. Der Euro legte unterdessen wieder etwas auf 0,8854/57 Dollar zu nach 0,8841 am späten Freitag. Zum Yen notierte die Gemeinschaftswährung mit 117,16/19 Yen kaum verändert zum Ende der Vorwoche.

Händler sprachen von Enttäuschung darüber, dass der Dollar die 133 Yen-Marke nicht gehalten habe, auch wenn US-Finanzminister Paul O'Neill bei seinem Japanbesuch diese Woche möglicherweise Kommentare für eine schwachen Yen abgebe.

BLICKPUNKT FERNOST:

Die japanischen Aktien haben den Handel am Montag knapp behauptet verlassen. Banktitel standen dabei nach Einschätzung von Händlern im Zuge eines Rettungsplanes für den Einzelhändler Daiei unter Druck. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index drehte zwar in der zweiten Handelshälfte zeitweise ins Plus, schloss aber dennoch 0,13 Prozent im Minus bei 10.280,25 Punkten. "Die Probleme der Banken sind noch längst nicht vorüber", sagte Chefhändler Hidenori Kawasaki von Kokusai Securities. "Weitere Restrukturierungen und Firmenpleiten sind wahrscheinlich - also auch weitere Belastungen für die Banken."

BLICKPUNKT WALL STREET:

Schwache Quartalsbilanzen von Microsoft und IBM haben nach Händlerangaben am Freitag an den US-Börsen Hoffnungen auf eine baldige Erholung der US-Konjunktur gedämpft und vor allem bei den Technologiewerten deutliche Kurseinbußen ausgelöst. Die Anleger hätten nach dem Anstieg vom Vortag Gewinne mitgenommen und seien angesichts des langen Wochenendes vorsichtig, sagten Börsianer. Der Dow-Jones-Index schloss 0,79 Prozent niedriger auf 9771,85 Punkten. Der technologielastige Nasdaq-Index sank 2,79 Prozent auf 1930,34 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index gab 0,99 Prozent auf 1127,57 Punkte nach. Die US-Börsen bleiben am Montag wegen eines Feiertages geschlossen.

Am US-Rentenmarkt notierten die richtungweisenden zehnjährigen Bonds zuletzt 9/32 höher mit 100-25/32 Punkten und erbrachten eine Rendite von rund 4,89 Prozent. Die 30-jährigen Titel wurden 24/32 höher auf 100-10/32 bewertet und rentierten mit 5,35 Prozent.
Happy End:

BÖRSE am MORGEN III

 
21.01.02 08:55
Berichtssaison, Teil Zwei

Der Markt wartet heute auf die Quartalszahlen von Infineon. Wie es mit Technologieaktien weiter geht, darüber werden auch die Ergebnisse von Nokia, Ericsson und Motorola in dieser Woche entscheiden. Die US-Börsen, die am Freitag deutlich schwächer notierten, bleiben heute wegen eines Feiertages geschlossen.

Frankfurt am Main - Die Vorgaben der US-Börsen für den Handelstag am Montag sind wenig schmeichelhaft. Enttäuschende Quartalszahlen von IBM und Microsoft hatten am Freitag Anlegerhoffnungen auf eine baldige wirtschaftliche Erholung. Der Technologieindex Nasdaq erlitt mit 4,6 Prozent ihren stärksten Wochenverlust seit September 2001 und gab am Freitag 2,8 Prozent auf 1930 Zähler nach. Mit einem Rückschlag von 0,8 Prozent auf 9771 hat der Dow Jones in der abgelaufenen Börsenwoche 2,2 Prozent verloren.
 
"Unternehmen wie Microsoft sagen uns, dass es in ihrem Geschäft keinerlei Anzeichen einer Erholung gibt", sagte Marc Klee, ein Fonds-Manager beim John Hancock Technology Fund.

Zu Wochenbeginn sind die deutschen Aktienmärkte auf sich allein gestellt. Auf Grund des Feiertages "Martin-Luther-King-Tag" bleiben am Montag in den USA Börsen, Banken und Behörden geschlossen.

Ausbruchsversuch des Dax gescheitert

Die anlaufende Berichtssaison der Unternehmen dürfte nach Ansicht der Analysten den Dax belasten. Viele Anleger könnten vor allem von den Prognosen für die weitere Geschäftsentwicklung enttäuscht werden, da den Experten zufolge die Gewinnschätzungen für viele Unternehmen auch nach den jüngsten Reduzierungen noch zu hoch seien.

Im Zentrum des Interesses dürften heute die Quartalszahlen des angeschlagenen Halbleiter-Herstellers Infineon  erwartet. In den vergangenen Wochen registrierte das Unternehmen erste Lichtblicke. So zogen die Preise im defizitären Speicherbereich deutlich an, auch die gestiegene Nachfrage erfreute Konzernchef Ulrich Schumacher.

Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres hat Infineon aber noch weiter rote Zahlen geschrieben, da die Preise für Speicherchips trotz der jüngsten Erholung noch immer unter den Gesamtkosten für die Herstellung liegen. In der vergangenen Woche hatte sich Infineon mit dem Betriebsrat auf einen Sozialplan geeinigt. Insgesamt sollen 5000 Stellen gestrichen werden. Der Arbeitsplatzabbau dürfte auch Thema sein auf der Hauptversammlung morgen (Dienstag) in der Münchner Olympiahalle.

"Die weitere Entwicklung hängt komplett von den DRAM-Preisen ab", hieß es in einem Kommentar der Investmentbank Merrill Lynch.

Bereits am Wochenende war Eon vorab von den Wettbewerbshütern über die Entscheidung informiert worden, dass das Bundeskartell die Übernahme von Ruhrgas durch Eon  . Das Amt hat bei einer weiteren Verflechtung der beiden Konzerne wettbewerbsrechtliche Bedenken. Nun kann der Bundeswirtschaftsminister mit Rücksicht auf "gesamtwirtschaftliche Vorteile" das Veto des Bundeskartellamts überstimmen.

Von den am Mittwoch zur Veröffentlichung anstehenden SAP  -Zahlen erwarten sich die Experten der DZ Bank indes kaum Auswirkungen auf den Gesamtmarkt. Die Eckdaten seien bereits bekannt.

Neben den genannten Geschäftsergebnissen werden Marktteilnehmern zufolge auch die Veröffentlichungen von Amazon, Motorola (jeweils Dienstag) sowie von Boeing, Amgen und STM (jeweils Mittwoch) für größeres Interesse sorgen.

Mit Spannung werden die Zahlen des Handykonzerns und Branchenfürhrers Nokia erwartet. Am Freitag legt der Konkurrent Ericsson seine Ergebnisse vor.

Tokio schließt schwächer

Die asiatische Leitbörse in Tokio hat am Montag leichter geschlossen. Der Nikkei gab nach der negativen Vorgabe der Wall Street vom Freitag um 13 Punkte oder 0,13 Prozent nach und schloss mit 10.280 Zählern. Der Euro notierte fester mit 0,8853-56 Dollar nach 0,8807-09 Dollar am Freitag zur gleichen Zeit.
Happy End:

Marktausblick: Infineon sorgt für Spannung

 
21.01.02 09:17
Die deutschen Aktienmärkte werden nach Händlereinschätzung mit Verlusten in die Handelswoche starten. Infinoen und Eon stehen im Blickpunkt der Anleger.

Die Citibank berechnet den Dax zum Handelsstart 17 Zähler leichter bei 5105 Punkten. Den Nemax 50 erwartet das Bankhaus bei 1156 Stellen, das sind elf Punkte weniger als beim Schlussgong am Freitag. Börsianer erwarten einen weitgehend ruhigen Handelstag, da Impulse aus den USA fehlen: Am Montag bleiben die US-Börsen wegen eines Feiertags (Luther King Day) geschlossen.

Optimistisch zeigt sich die Commerzbank über die weitere Entwicklung an den deutschen Aktienmärkten. "In der aktuell unsicheren Marktsituation schwanken zwar noch viele Investoren zwischen Optimismus und der Angst vor schlechten Unternehmensergebnissen." Die Experten halten aber bei vielen Aktienwerten den Zeitpunkt zum Einstig für günstig. Hierfür sprechen laut Commerzbank niedrige Zinsen, die sehr moderaten Schätzungen von Analysten und die sich verlangsamende Abwärtsdynamik der Weltkonjunktur.

Mit Spannung werden heute die Quartalszahlen von Infineon erwartet. Der Halbleiter-Produzent wird nach Analystenschätzung einen Verlust zwischen 261 Mio. und 469 Mio. Euro für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres ausweisen. Im vergleichbaren Vorjahresquartal hatte das zur Siemens-Familie zählende Unternehmen noch einen Gewinn von 280 Mio. Euro ausgewiesen.

EON hofft auf Bundesregierung

Eon setzt bei der geplanten Übernahme des Gasimporteurs Ruhrgas auf die Hilfe des Bundeswirtschaftsministers, nachdem das Kartellamt den Zusammenschluss am Samstag verboten hatte. Der Energiekonzern ist bisher überwiegend in der Regionalversorgung tätig. Mit Ruhrgas, der größten deutschen Ferngasgesellschaft, würde der Konzern das Geschäft auf die Großhandelsstufe ausweiten und damit die Regionalversorger bedienen.

Happy End:

Dax eröffnet schwächer

 
21.01.02 09:39
Infineon nach Geschäftszahlen im Minus  

Frankfurt, 21. Jan (Reuters) - Die deutschen Aktienwerte sind am Montag etwas schwächer in den Handel gestartet. Händlern zufolge standen zunächst die Aktien von Infineon im Mittelpunkt des Interesses. Der Chip-Hersteller hatte zuvor im Rahmen der Erwartungen liegende Quartalsergebnisse vorgelegt. Aufmerksamkeit ziehe zudem E.ON auf sich, nachdem das Kartellamt die dem Konzern die Ruhrgas-Übernahme verboten habe, hieß es. Für den Tagesverlauf rechnen die Börsianer mit einem richtungslosen Geschäft bei geringen Umsätzen. Die Aktienmärkte in den USA bleiben wegen eines Feiertages am Montag geschlossen.

Der Deutsche Aktienindex (Dax) verlor innerhalb der ersten Handelsminuten 0,5 Prozent auf 5098 Punkte. Am Neuen Markt blieb der Auswahlindex Nemax50 praktisch unverändert bei 1161 Punkten. Der MDax für die mittelgroßen Werte notierte wenige Minuten nach Handelsbeginn 0,1 Prozent fester bei 4358 Punkten.

Die Papiere von Infineon verbilligten sich zur Eröffnung um 0,73 Prozent auf 23,23 Euro. E.ON gaben 0,25 Prozent auf 58,85 Euro ab.

Happy End:

Nokia fällt nach Herabstufung

 
21.01.02 11:28
Ein eher verhaltener Ausblick von Infineon-Chef Schumacher und eine Abstufung der Aktie von Nokia lasten auf den Technologiewerten. Der Dax liegt zu Handelsbeginn im Minus.

Frankfurt am Main - Die deutschen Aktienmärkte sind leichter in die neue Woche gestartet. Der Dax gab zu Handelsbeginn 0,3 Prozent auf 5111 Punkte nach. Die Wachstumswerte im Nemax 50 fielen zunächst ins Minus, drehten dann aber mit 0,2 Prozent auf 1170 Zähler ins Plus.
Im Zentrum des Interesses standen zunächst die Quartalszahlen des Halbleiterherstellers Infineon. Die Aktie fiel bis 9.40 Uhr um 1,88 Prozent auf 22,96 euro und zählte damit zu den schwächsten Werten im Dax.
 
Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2001/02 (30. September) sei vor Steuern und Zinsen ein Minus von 564 Millionen Euro entstanden, teilte Infineon am Montag mit. Im Vorjahreszeitraum betrug der entsprechende Gewinn 446 Millionen Euro. Verglichen mit dem vierten Quartal des Geschäftsjahres 2000/01 konnte Infineon die Verluste verringern. Der Umsatz sank verglichen mit dem Vorjahresquartal um 38 Prozent auf gut eine Milliarde Euro. Der angeschlagene Halbleiter-Hersteller sieht allerdings Licht am Ende des Tunnels. "Wir sind der Ansicht, dass wir die schlimmste Phase der dramatischsten Rezession im Halbleitermarkt hinter uns haben", sagte Infineon-Chef Ulrich Schumacher. Es gebe erste positive Zeichen einer steigenden Nachfrage in einzelnen Segmenten. Klare Signale für eine nachhaltige Erholung des Gesamtmarktes fehlten aber noch. Daher seien Prognosen für die kommenden sechs Monate schwierig.

Im Sog von Infineon und einer Abstufung der Aktie von Nokia durch das Investmenthauses Morgan Stanley gaben auch die anderen Technologiewerte nach.

Das Papier des Produzenten elektronischer Bauelemente Epcos  fiel um rund zwei Prozent auf 47,20 Euro. Aktien des Softwareherstellers SAP  gaben 1,43 Prozent auf 158,79 Euro nach. Siemens  -Titel fielen um 0,88 Prozent auf 71,71 Euro.

Analysten von Morgan Stanley hatten die Aktie des weltgrößten Handyherstellers von "neutral" auf "underperform" abgestuft und ein Kursziel von 15 Euro ausgegeben. Nokia legt in dieser Woche noch seine Quartalszahlen vor. Die Aktie fiel um 5,5 Prozent auf 24,12 Euro.

Papiere von Bayer  verloren 0,28 Prozent auf 35,45 Euro. Einem Bericht des "Handelsblatt" zufolge bezweifeln US-Fondsmanager, dass der Börsengang des Leverkusener Konzerns am Donnerstag dieser Woche an der Wall Street ein Erfolg wird. Die Experten hätten laut den Ergebnissen einer Umfrage des Blatts Zweifel an der Konzernstrategie.
   
Defensive Werte führten zunächst den Dax an. Preussag  kletterten um rund zwei Prozent auf 32,65 Euro und führten damit den Dax an. Zu den Gewinnern zählten auch RWE  , die Aktien von Schering  , Degussa und MAN  .

Bereits am Wochenende war Eon vorab von den Wettbewerbshütern über die Entscheidung informiert, dass das Bundeskartell die Übernahme von Ruhrgas durch Eon  . Das Amt hat bei einer weiteren Verflechtung der beiden Konzerne wettbewerbsrechtliche Bedenken. Nun kann der Bundeswirtschaftsminister mit Rücksicht auf "gesamtwirtschaftliche Vorteile" das Veto des Bundeskartellamts überstimmen. Die Aktie drehte nach einem schwachen Auftakt wieder leicht ins Plus.

Am Neuen Markt setzten sich Aktien von Ixos  an die Spitze des Nemax 50. Die Papiere des Softwarehauses kletterten um mehr als 16 Prozent auf rund 5,40 Euro. Der Grund: Das Unternehmen hatte am Morgen mitgeteilt, dass es im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2001/2002 den Gewinn - nach vorläufigen Zahlen - steigern konnte. Der Umsatz blieb auf Vorjahresniveau.

Auch die Liquiditätslage scheint erfreulich zu sein: Ixos wolle eigene Aktien zurückkaufen und damit eine zusätzliche Währung für künftige Unternehmenskäufe in petto haben.

Von den am Mittwoch zur Veröffentlichung anstehenden SAP  -Zahlen erwarten sich die Experten der DZ Bank indes kaum Auswirkungen auf den Gesamtmarkt. Die Eckdaten seien bereits bekannt.

Neben den genannten Geschäftsergebnissen werden Marktteilnehmern zufolge auch die Veröffentlichungen von Amazon, Motorola (jeweils Dienstag) sowie von Boeing, Amgen und STM (jeweils Mittwoch) für größeres Interesse sorgen.

Mit Spannung werden die Zahlen des Handykonzerns und Branchenfürhrers Nokia erwartet. Am Freitag legt der Konkurrent Ericsson seine Ergebnisse vor.
Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--