Französische Bank überrascht mit guten Quartalszahlen
Die französische Großbank BNP Paribas hat im ersten Quartal 2003 weit besser abgeschnitten als von Analysten erwartet. Das bescherte ihr am Mittwoch nicht nur einen deutlichen Kursgewinn an der Börse. Die Zahlen belebten auch Spekulationen über eine Gegenofferte für Crédit Lyonnais wieder, an der BNP seit Herbst 16,2 % hält.
abo PARIS. In den ersten drei Monaten dieses Jahres erwirtschaftete das Institut ein Nettobankprodukt (Zinsmarge, Provisionen und Ergebnis des Eigenhandels) von 4,5 Mrd. Euro und einen Reingewinn von 962 Mill. Euro. Dabei stiegen die Bankumsätze gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres um 2 %. Der Reingewinn lag zwar um 5,6 % niedriger, doch hatten die meisten Analysten weit schlechtere Ergebnisse erwartet. „Vor allem die operativen Ergebnisse sind weit besser als prognostiziert“, sagte ein Analyst einer Pariser Bank. „Dabei spielt ausgerechnet das Kapitalmarktgeschäft der Bank eine Rolle.“
In der Tat steigerte das Geschäftsfeld Fusionsberatung und Kapitalmarktoperationen die Einnahmen im Jahresvergleich um 9,1 %. Dagegen litten das Kassageschäft mit Aktien und die Vermögensverwaltung unter der schlechten Börsenlage.
Das Schaltergeschäft, das bei BNP Paribas explizit Priorität genießt, zeigte sich insgesamt stabil. Doch gingen die Ergebnisse des französischen Zweigstellennetzes um 6 % zurück. Aufgefangen wurde dies unter anderem durch die Beiträge der kalifornischen BNP-Tochter Banc West/UCB. Zudem hatte BNP im vergangenen Jahr die Konsumentenkreditbank Facet und den deutschen Online-Broker Consors übernommen.
Die wirtschaftliche Lage der Bank „lässt uns erhebliche Spielräume, was selektive Zukäufe in strategischen Geschäftsfeldern“, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Baudoin Prot gestern in einem Radiointerview. Was Crédit Lyonnais angehe, werde BNP Paribas abwarten, wie lange das Übernahmegebot von Crédit Agricole tatsächlich laufe, sagte Prot weiter. Das Gebot war von fünf Gewerkschaften angefochten und daraufhin vom Finanzmarktrat CMF auf unbestimmte Zeit verlängert worden.
Quelle: Handelsblatt
HANDELSBLATT, Donnerstag, 08. Mai 2003, 07:52 Uhr
Die französische Großbank BNP Paribas hat im ersten Quartal 2003 weit besser abgeschnitten als von Analysten erwartet. Das bescherte ihr am Mittwoch nicht nur einen deutlichen Kursgewinn an der Börse. Die Zahlen belebten auch Spekulationen über eine Gegenofferte für Crédit Lyonnais wieder, an der BNP seit Herbst 16,2 % hält.
abo PARIS. In den ersten drei Monaten dieses Jahres erwirtschaftete das Institut ein Nettobankprodukt (Zinsmarge, Provisionen und Ergebnis des Eigenhandels) von 4,5 Mrd. Euro und einen Reingewinn von 962 Mill. Euro. Dabei stiegen die Bankumsätze gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres um 2 %. Der Reingewinn lag zwar um 5,6 % niedriger, doch hatten die meisten Analysten weit schlechtere Ergebnisse erwartet. „Vor allem die operativen Ergebnisse sind weit besser als prognostiziert“, sagte ein Analyst einer Pariser Bank. „Dabei spielt ausgerechnet das Kapitalmarktgeschäft der Bank eine Rolle.“
In der Tat steigerte das Geschäftsfeld Fusionsberatung und Kapitalmarktoperationen die Einnahmen im Jahresvergleich um 9,1 %. Dagegen litten das Kassageschäft mit Aktien und die Vermögensverwaltung unter der schlechten Börsenlage.
Das Schaltergeschäft, das bei BNP Paribas explizit Priorität genießt, zeigte sich insgesamt stabil. Doch gingen die Ergebnisse des französischen Zweigstellennetzes um 6 % zurück. Aufgefangen wurde dies unter anderem durch die Beiträge der kalifornischen BNP-Tochter Banc West/UCB. Zudem hatte BNP im vergangenen Jahr die Konsumentenkreditbank Facet und den deutschen Online-Broker Consors übernommen.
Die wirtschaftliche Lage der Bank „lässt uns erhebliche Spielräume, was selektive Zukäufe in strategischen Geschäftsfeldern“, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Baudoin Prot gestern in einem Radiointerview. Was Crédit Lyonnais angehe, werde BNP Paribas abwarten, wie lange das Übernahmegebot von Crédit Agricole tatsächlich laufe, sagte Prot weiter. Das Gebot war von fünf Gewerkschaften angefochten und daraufhin vom Finanzmarktrat CMF auf unbestimmte Zeit verlängert worden.
Quelle: Handelsblatt
HANDELSBLATT, Donnerstag, 08. Mai 2003, 07:52 Uhr