Biotechnologie-Aktien - nein Danke!

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luiza:

Biotechnologie-Aktien - nein Danke!

 
14.03.01 17:15
Die GoingPublic-Kolumne: Biotechnologie-Aktien - nein Danke!
WOLFRATSHAUSEN (GoingPublic) - Kaum stürzen einige Biotechnologie-Werte am Neuen Markt ab  , mehren sich die ersten Stimmen, der Branche fehle das Potential zum Outperformer und der Letzte zahle die Zeche. Ist das wirklich so?

Mal ehrlich, wen wundern die Kursrückgänge im Biotech-Sektor nach der übertriebenen Euphorie des letzten Jahres wirklich? Eine Euphorie, die zum großen Teil durch Unwissenheit getrieben war. Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, aber bis vor gut einem Jahr wussten viele noch nicht einmal, was sich hinter moderner Biotechnologie verbirgt, geschweige denn, dass die Herstellung alkoholischer Getränke wie Bier und Wein oder Nahrungsmittel wie Käse und Brot bereits Produkte der Biotechnologie sind, wenngleich auch klassische.

Blind vor Euphorie wurde im Biotech-Boom außer acht gelassen, dass es allerdings eben nicht um die klassischen Unternehmen der Biotechnologie geht. Die Rede ist nicht von der Aktie des Getränkeherstellers Brau und Brunnen  oder des Großbäckers Kamps . Die Rede ist von Eigenkapitalbeteiligungen an jungen hoffnungsvollen Unternehmen wie MorphoSys , MediGene , GeneScan Europe , LION bioscience  oder november . Sie alle werden noch über Jahre hinweg Verluste schreiben. Dennoch weisen viele unter ihnen gute Chancen auf, ihre Ziele mit über dem Durchschnitt liegenden Gewinnen in der Zukunft auch zu erreichen. Gerade aber aufgrund der nicht zu verleugnenden Unsicherheit muss auch mit Schwankungen im Aktienkurs gerechnet werden.

Oder hat da etwa jemand behauptet, dass der biotechnologische Aktienreichtum bereits in Null-Komma-Nichts hereinschneit, quasi über Nacht? Ganz sicher nicht. Nein, kein seriöser Anbieter von Informationen hat so etwas behauptet. Forschung ist auch bei guter Planung stets ein Stück weit unkalkulierbar und Biotechnologie an sich ist eine komplexe Materie. Wissenschaftler zu Beginn des 20. Jahrhunderts studierten gleichzeitig Chemie, Biologie, Physik, Mathematik und obendrein noch Philosophie. "Multitalente" aus einer anderen Epoche als die Disziplinen noch überschaubare Informationen boten. Heute im Zeitalter der Wissensexplosion sind die Fachgebiete inzwischen so spezifisch, dass sich auch zwei Mikrobiologen nicht immer auf anhieb verstehen. Für den Anleger kann das am Ende nur zweierlei bedeuten: "Finger weg von Biotech" oder "lernen mit den Besonderheiten einer noch jungen Industrie umzugehen". Aber eine Industrie ins Bodenlose zu reden, nur weil es an der Börse einmal nicht so funktioniert, .... Prozyklischer geht es nimmer mehr.

"Vorausschauende Anleger verfolgen eine Mischstrategie und setzen verstärkt auch auf Pharmawerte" ist dann schließlich auch das Fazit eines Artikels, der gern die Biotechnologie verdammen würde, aber sich in letzter Konsequenz nicht richtig traut. Die noch ehrlichere Anlagestrategie müsste wie eh und je allerdings heißen: "Vorausschauende Anleger verfolgen eine Mischstrategie und setzen auch auf Aktien anderer Branchen, nicht nur auf Biotechnologie und auf Pharma". Denn die risikolose Anlage wird es niemals geben, nicht in Biotechnologie, nicht in Pharma oder Werten anderer Branchen. So kann man sich auch die Aktie eines reifen Automobilherstellers nicht blindlings ins Depot legen, wie der Fall Daimler   beweist. Wer neben der Experten-Meinung auch auf seinen gesunden Menschenverstand vertraut und die zu seinem Anlegerverhalten passende "Biotechnologie-Dosierung" für sein Depot auswählt, wird auch weiterhin gut schlafen können. Und das bei überdurchschnittlichen Wachstumsaussichten.

Biotechnologie-Aktien: Nein Danke! - Wer hat das behauptet? Angesichts der weltweiten Forschungserfolge etwa auf dem Arzneimittelmarkt und Präparaten wie Herceptin gegen Brustkrebs oder Betaseron gegen Multiple Sklerose ist es rational nicht zu erklären, warum mit fallenden Biotech-Kursen gleich das ganze Potential einer neuen Technologie in so mancher Gazette verdammt wird. Doch waren das nicht gerade die, die bei Höchstkursen zum Einstieg geraten haben?

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Die GoingPublic-Kolumne ist ein Service des GoingPublic Magazins, Deutschlands führendem Börsenmagazin zu Neuemissionen und Neuer Markt. Bezogen werden kann das Magazin unter www.goingpublic-online.de. GoingPublic ist allein für die Inhalte der Kolumne verantwortlich. Informationen zu einzelnen Unternehmen stellen keine Aufforderung zum Kauf bzw. Verkauf von Aktien dar. Die Kolumne erscheint in Zusammenarbeit mit dpa-AFX.

major:

@luzia

 
14.03.01 17:20
die qualtiaet liegt doch in der phantasie : "die" forschen noch, das kann noch jahre dauern, die sind schon kurz vorm durchbruch ..  
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