Hat General Electric (GE) dem Konjunkturteufel mal wieder ein Schnippchen geschlagen? Gemach: Wie schon im zweiten ist auch im dritten Quartal relativ eindeutig, dass der ausgewiesene Gewinnsprung um diesmal 25 Prozent nicht das Papier wert ist, auf dem er vorgerechnet wird.
Aber die Zahlen zu bereinigen wird wegen der vielen Sonderfaktoren immer schwerer. Rechnet man den Goodwill, den GXS-Verkauf sowie die industriellen Zukäufe heraus, hätte das Plus bei nur 4,2 Prozent gelegen. Aber im Vorjahr wurde ja die Rückversicherungstochter durch den 11. September mit 400 Mio. $ belastet, was den Vergleich begünstigt. Zudem lag die Steuerquote im Industriegeschäft bereinigt um 1,9 und bei GE Capital um 3,8 Prozentpunkte niedriger als 2001. Alles in allem ist es trotz der neuen Belastungen bei Employers Re schwer, noch von einem echten Gewinnplus zu sprechen. Bezeichnenderweise ist die Dividendenausschüttungsquote von 48,5 auf 44 Prozent gesunken.
Auch sonst tappt man im Dunkeln. Keiner weiß, wie viele Schulden GE netto eigentlich hat. Wieso gibt die Firma nicht wenigstens für das Industriegeschäft einen fairen Wert dafür an? Konsolidiert hatte GE in den vergangenen drei Geschäftsjahren operative Mittelzuflüsse von 79,5 Mrd. Euro. Für investive Zwecke wurden in der gleichen Zeit 120 Mrd. $ ausgegeben. Dazu kamen 16,3 Mrd. $ für Dividenden und ein paar Milliarden Dollar für Aktienrückkäufe. Wegen der Verquickung von Industrie- und Finanzgeschäft ist die Kapitalflussrechnung zwar schwer zu interpretieren. Aber nur aus dem operativen Cash werden die vielen Zukäufe - 2002 für 8,5 Mrd. $ allein im Industriesegment -, die Dividenden und Investitionen wohl nicht finanziert.
Unsympathisch ist auch, dass GE für die Sparte Gasturbinen keine Auftragseingänge mehr vermeldet, jetzt wo die "Power Bubble" platzt. Immerhin hat dieser Bereich im dritten Quartal 44 Prozent zum operativen Industriegewinn beigetragen. Schwierig ist auch das Flugzeuggeschäft. Das Gewinnwachstum dürfte also gedämpft bleiben, selbst wenn die Wirtschaft anspringt. Vorläufig aber hat auch das zyklische Geschäft wieder nachgelassen. Kein Wunder, dass GE sich mit Prognosen fürs Erste zurückhält.
Zusätzliches Ungemach fürchtet der Markt bei GE Capital, im Beteiligungsgeschäft und bei den Pensionseinkünften. Zu Recht, denn wie ist davon auszugehen, dass GE Capital keine faulen Kredite an Firmen oder Private in der Bilanz hätte, während ansonsten der gesamte Finanzsektor stöhnt.
Die Dividendenrendite von drei Prozent mutet vorderhand beruhigend an. Schon wenn die Zahlungen nach dem stürmischen Wachstum der vergangenen Jahre nur noch um fünf Prozent stiegen, wäre die Aktie fair bewertet, zumindest ohne den fälligen Konglomeratsabschlag gerechnet. Aber wie wahrscheinlich ist es, dass GE dauerhaft 5,5 Prozent vom Umsatz ausschütten wird - und gleichzeitig wächst auf Teufel komm raus?
(Quelle:www.ftd.de)
So long,
Calexa
www.investorweb.de
Aber die Zahlen zu bereinigen wird wegen der vielen Sonderfaktoren immer schwerer. Rechnet man den Goodwill, den GXS-Verkauf sowie die industriellen Zukäufe heraus, hätte das Plus bei nur 4,2 Prozent gelegen. Aber im Vorjahr wurde ja die Rückversicherungstochter durch den 11. September mit 400 Mio. $ belastet, was den Vergleich begünstigt. Zudem lag die Steuerquote im Industriegeschäft bereinigt um 1,9 und bei GE Capital um 3,8 Prozentpunkte niedriger als 2001. Alles in allem ist es trotz der neuen Belastungen bei Employers Re schwer, noch von einem echten Gewinnplus zu sprechen. Bezeichnenderweise ist die Dividendenausschüttungsquote von 48,5 auf 44 Prozent gesunken.
Auch sonst tappt man im Dunkeln. Keiner weiß, wie viele Schulden GE netto eigentlich hat. Wieso gibt die Firma nicht wenigstens für das Industriegeschäft einen fairen Wert dafür an? Konsolidiert hatte GE in den vergangenen drei Geschäftsjahren operative Mittelzuflüsse von 79,5 Mrd. Euro. Für investive Zwecke wurden in der gleichen Zeit 120 Mrd. $ ausgegeben. Dazu kamen 16,3 Mrd. $ für Dividenden und ein paar Milliarden Dollar für Aktienrückkäufe. Wegen der Verquickung von Industrie- und Finanzgeschäft ist die Kapitalflussrechnung zwar schwer zu interpretieren. Aber nur aus dem operativen Cash werden die vielen Zukäufe - 2002 für 8,5 Mrd. $ allein im Industriesegment -, die Dividenden und Investitionen wohl nicht finanziert.
Unsympathisch ist auch, dass GE für die Sparte Gasturbinen keine Auftragseingänge mehr vermeldet, jetzt wo die "Power Bubble" platzt. Immerhin hat dieser Bereich im dritten Quartal 44 Prozent zum operativen Industriegewinn beigetragen. Schwierig ist auch das Flugzeuggeschäft. Das Gewinnwachstum dürfte also gedämpft bleiben, selbst wenn die Wirtschaft anspringt. Vorläufig aber hat auch das zyklische Geschäft wieder nachgelassen. Kein Wunder, dass GE sich mit Prognosen fürs Erste zurückhält.
Zusätzliches Ungemach fürchtet der Markt bei GE Capital, im Beteiligungsgeschäft und bei den Pensionseinkünften. Zu Recht, denn wie ist davon auszugehen, dass GE Capital keine faulen Kredite an Firmen oder Private in der Bilanz hätte, während ansonsten der gesamte Finanzsektor stöhnt.
Die Dividendenrendite von drei Prozent mutet vorderhand beruhigend an. Schon wenn die Zahlungen nach dem stürmischen Wachstum der vergangenen Jahre nur noch um fünf Prozent stiegen, wäre die Aktie fair bewertet, zumindest ohne den fälligen Konglomeratsabschlag gerechnet. Aber wie wahrscheinlich ist es, dass GE dauerhaft 5,5 Prozent vom Umsatz ausschütten wird - und gleichzeitig wächst auf Teufel komm raus?
(Quelle:www.ftd.de)
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