AUSBLICK: Altria im 2. Quartal voraussichtlich mit geringerem Gewinn
NEW YORK (dpa-AFX) - Der US-Tabak- und Nahrungsmittelkonzern Altria (PHM7) wird an diesem Donnerstag (167 Juli) für das zweite Quartal voraussichtlich einen gesunkenen Gewinn bekannt geben. Die elf von First Call/Thomson Financial befragten Analysten rechnen im Schnitt mit einem Gewinn pro Aktie (EPS) von 1,19 US-Dollar (Vorjahr: 1,24). Für den Umsatz lag unterdessen nur eine einzige Schätzung in Höhe von 19,37 Milliarden US-Dollar vor (Vorjahr: 21,1 Milliarden).
Der Nettogewinn von Altria belief sich vor einem Jahr auf 2,6 Milliarden US-Dollar. Das verwässerte EPS vor Sonderposten betrug 1,21 US-Dollar. Zu dem Konzern gehören die Tabakhersteller Philip Morris USA ("Marlboro") und Philip Morris International sowie der Nahrungsmittel- und Getränkehersteller Kraft Foods (KTF) ("Milka", "Toblerone", "Kaffee HAG", "Philadelphia"-Streichkäse), an dem Altria 83,9 Prozent besitzt.
STARKE LEISTUNG INTERNATIONAL
Das Investmenthaus Lehman Brothers rechnet mit einem EPS von 1,22 US-Dollar. Die Analysten gehen davon aus, dass Philip Morris International (PMI) seinen Gewinn um zehn Prozent und seinen Absatz um 3,5 Prozent gesteigert hat. Außerdem profitiere das Unternehmen von dem derzeit günstigen Wechselkurs Euro-Dollar. PMI sei auch auf dem russischen Markt weiterhin führend.
Altria ist derzeit vor allem wegen der von Rauchern angestrengten Schadenersatzprozesse gegen die Tochtergesellschaft Philip Morris USA (PMUSA) in den Schlagzeilen. Erst vor wenigen Tagen hatte ein Berufungsgericht im Bundesstaat Illinois entschieden, dass die untergeordnete Instanz nicht das Recht hatte, die Kaution im Fall Miles/Price von 12 Milliarden auf 6,8 Milliarden US-Dollar zu senken.
Andererseits hatte PMUSA darauf hin eine Entscheidung des Obersten Gerichts von Illinois beantragt. Analysten gehen auch davon aus, dass das Tabakunternehmen letztlich versuchen will, den Obersten Gerichtshof der USA einzuschalten. Mehrere Experten verweisen darauf, dass andere Richterbeschlüsse in jüngster Zeit auf eine unternehmensfreundlichere Tendenz schließen lassen. Goldman Sachs sieht eine 80- bis 90-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass der Oberste Gerichtshof von Illinois durchaus eine Senkung der Kaution durch die unterste Instanz zulassen wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass Philip Morris USA Insolvenz beantragen muss, wurde auf weniger als fünf Prozent eingeschätzt.
JAHRESPROGNOSE IM FOKUS
Interessant wird sein, ob Altria seine bisherige EPS-Prognose von 4,60 bis 4,70 US-Dollar für das Gesamtjahr 2003 beibehält. Credit Suisse First Boston (CSFB) rechnet derzeit mit 4,62 US-Dollar, Goldman Sachs mit 4,60 US-Dollar und Deutsche Bank North America mit 4,63 US-Dollar.
Auskunft erhoffen sich die Analysten auch zu den Folgen der Übernahme des italienischen Zigarettenherstellers Ente Tabacchi Italiano (ETI) durch den PMI-Konkurrenten British American Tobacco (BAT) (BMT). Nach Einschätzung der Lehman-Brothers-Analysten erzielt ETI 20 Prozent seines Gewinns aus der lizenzierten Herstellung und dem Vertrieb von PMI-Produkten./jb/ari
NEW YORK (dpa-AFX) - Der US-Tabak- und Nahrungsmittelkonzern Altria (PHM7) wird an diesem Donnerstag (167 Juli) für das zweite Quartal voraussichtlich einen gesunkenen Gewinn bekannt geben. Die elf von First Call/Thomson Financial befragten Analysten rechnen im Schnitt mit einem Gewinn pro Aktie (EPS) von 1,19 US-Dollar (Vorjahr: 1,24). Für den Umsatz lag unterdessen nur eine einzige Schätzung in Höhe von 19,37 Milliarden US-Dollar vor (Vorjahr: 21,1 Milliarden).
Der Nettogewinn von Altria belief sich vor einem Jahr auf 2,6 Milliarden US-Dollar. Das verwässerte EPS vor Sonderposten betrug 1,21 US-Dollar. Zu dem Konzern gehören die Tabakhersteller Philip Morris USA ("Marlboro") und Philip Morris International sowie der Nahrungsmittel- und Getränkehersteller Kraft Foods (KTF) ("Milka", "Toblerone", "Kaffee HAG", "Philadelphia"-Streichkäse), an dem Altria 83,9 Prozent besitzt.
STARKE LEISTUNG INTERNATIONAL
Das Investmenthaus Lehman Brothers rechnet mit einem EPS von 1,22 US-Dollar. Die Analysten gehen davon aus, dass Philip Morris International (PMI) seinen Gewinn um zehn Prozent und seinen Absatz um 3,5 Prozent gesteigert hat. Außerdem profitiere das Unternehmen von dem derzeit günstigen Wechselkurs Euro-Dollar. PMI sei auch auf dem russischen Markt weiterhin führend.
Altria ist derzeit vor allem wegen der von Rauchern angestrengten Schadenersatzprozesse gegen die Tochtergesellschaft Philip Morris USA (PMUSA) in den Schlagzeilen. Erst vor wenigen Tagen hatte ein Berufungsgericht im Bundesstaat Illinois entschieden, dass die untergeordnete Instanz nicht das Recht hatte, die Kaution im Fall Miles/Price von 12 Milliarden auf 6,8 Milliarden US-Dollar zu senken.
Andererseits hatte PMUSA darauf hin eine Entscheidung des Obersten Gerichts von Illinois beantragt. Analysten gehen auch davon aus, dass das Tabakunternehmen letztlich versuchen will, den Obersten Gerichtshof der USA einzuschalten. Mehrere Experten verweisen darauf, dass andere Richterbeschlüsse in jüngster Zeit auf eine unternehmensfreundlichere Tendenz schließen lassen. Goldman Sachs sieht eine 80- bis 90-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass der Oberste Gerichtshof von Illinois durchaus eine Senkung der Kaution durch die unterste Instanz zulassen wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass Philip Morris USA Insolvenz beantragen muss, wurde auf weniger als fünf Prozent eingeschätzt.
JAHRESPROGNOSE IM FOKUS
Interessant wird sein, ob Altria seine bisherige EPS-Prognose von 4,60 bis 4,70 US-Dollar für das Gesamtjahr 2003 beibehält. Credit Suisse First Boston (CSFB) rechnet derzeit mit 4,62 US-Dollar, Goldman Sachs mit 4,60 US-Dollar und Deutsche Bank North America mit 4,63 US-Dollar.
Auskunft erhoffen sich die Analysten auch zu den Folgen der Übernahme des italienischen Zigarettenherstellers Ente Tabacchi Italiano (ETI) durch den PMI-Konkurrenten British American Tobacco (BAT) (BMT). Nach Einschätzung der Lehman-Brothers-Analysten erzielt ETI 20 Prozent seines Gewinns aus der lizenzierten Herstellung und dem Vertrieb von PMI-Produkten./jb/ari
