Anleihe mit Risiko aber großer Chance

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Brokat
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zockerBRAIN:

Anleihe mit Risiko aber großer Chance

 
27.06.01 19:10
seit Montag 25.6. ist die Brokat-Anleihe 522192 auch für private Investoren an der Berliner Börse handelbar. Sie notierte bei 21%, ist nun bereits auf 26% gestiegen. Neben gut 10% Zinsen jährlich ist hier die Chance auf weitere Erholung (selbst wenn die Aktie weiter fällt, wichtig ist nur, daß Brokat nicht liquidiert wird, alles andere ist völlig egal!).

Im Moment bietet die Anleihe knapp 50% Jahresrendite.

Zu beachten: ggf muß der Kaufinteressetn die Anleihe bei seiner Bank noch freischalten lassen!

Gibt es Experten, die den Sachverhalt um Anleihen vielleicht genauer beschreiben können?

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malen:

wenn Brokat nicht liquidiert wird

 
27.06.01 21:31
ist die Aktie selbst eine 100% Chance ...
schnee:

Gewinnchance selbst bei Insolvenz

 
28.06.01 10:24
noch ein interessanter Beitrag aus einem anderen Board:

20.06.2001: Brokat-Spekulation: Gewinnchance selbst bei Insolvenz
Eine Anleihe der ins Gerede weist derzeit eine Junk-Bond-Verzinsung von über 60 % p.a. auf. Für Brokat-Optimisten eine interessante Alternative zur Aktie, die selbst nach 98 %-Kursrückgang noch nicht günstig bewertet scheint.

Wert: Brokat Technologies AG
WKN: 522.190
Tickersymbol Deutschland: BRJ

Aktueller Kurs: 3,30 Euro
Hoch/Tief 2000/2001: 210/3 Euro
Aktienanzahl: 37 Mio.
Börsenkapitalisierung: 120 Mio. Euro

Ergebnis 2000/Aktie: -2,14 Euro
Ergebnis 2001e/Aktie: -6,39 Euro
Ergebnis 2002e/Aktie: -4,57 Euro

Quelle: WestLB Panmure (11.5.2001)

Chance: *
Risiko: *****
Rating: Meiden


Wert: Brokat Technologies AG Anleihe 03/2010
WKN: 522.192
Tickersymbol Deutschland: n.a.

Aktueller Kurs: ca. 20 % (Börse Berlin)
*siehe Nachtrag vom 22.6.2001 unten
Hoch/Tief 2000/2001: n.a.
Volumen: 125 Mio. Euro Nominale
Kupon: 11,5 %, zahlbar am 15.3. und 15.9.
Fälligkeit: 31.3.2010

Chance: *****
Risiko: ****
Rating: Spekulativ Kaufen



Das Unternehmen

Brokat Technologies wurde 1994 in Stuttgart von fünf Geschäftspartnern gegründet und spezialisierte sich zunächst auf Online-Banking-Services für Finanzinstitute. Die Produkte von Brokat Technologies fanden großen Anklang in ganz Europa, und das Unternehmen durchlief eine Phase rasanten Wachstums. Die Geschäftstätigkeiten wurden dann auf Asien und den fernen Osten ausgedehnt. Im Dezember 1999 nutzten weltweit bereits über 2.000 Unternehmen und mehr als 2 Millionen Endanwender Brokat-Produkte für ihre e-Business-Aktivitäten.

Ein nächster entscheidender Schritt für Brokat bestand im starken Ausbau der Präsenz in den USA. Im Jahr 2000 übernahm Brokat drei amerikanische Unternehmen: Blaze Software, Inc., GemStone Systems, Inc. und Automated Financial Systems, Inc. Durch die Integration dieser neuen Firmen und Technologien wurde Brokat zu einem der anerkanntesten Software-Häuser und spielt eine führende Rolle in e-Business- und m-Business-Technologien. Brokat bietet jetzt mehrere Produktreihen an, durch die Unternehmen ihren Kunden schnell sichere und personalisierte Services zur Verfügung stellen können.

Im Geschäftsjahr 2000 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 119,6 Mio. Euro und einen Verlust von 125,9 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag bei –120,5 Mio. Euro, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen, Amortisation und Mitarbeiteroptionen (EBITDASO) bei –53,5 Mio. Euro.

Alle Details zum Unternehmen werden auf der Internetseite www.brokat.com/de im Menüpunkt „Über uns“ bzw. „Investoren“ gut beschrieben.


Das erste Quartal 2001

Das Unternehmen erwirtschaftete von Januar bis März 2001 einen Umsatz von 43 Mio. Euro. Dabei fiel ein Verlust von 75,2 Mio. Euro an. Das EBIT lag bei –72,9 Mio. Euro, das EBITDASO bei –30,8 Mio. Euro. Der Bargeldbestand verringerte sich in diesen drei Monaten um 46,3 Mio. Euro auf 88,7 Mio. Euro per 31.3.2001. Somit würde bei nur zwei weiteren Quartalen mit denselben Barauslagen eine Zahlungsunfähigkeit eintreten!


Entlassungen

Um die Kosten in den Griff zu bekommen hat das Unternehmen am 11. Juni 2001 einen Maßnahmenkatalog angekündigt, der etwa eine Reduktion der Mitarbeiterzahl von derzeit rund 1.500 auf 1.200 beinhaltet. Büros in Belgien, Holland und Israel sollen geschlossen werden. Die Tochtergesellschaft in Hongkong werde in ein Vertriebsbüro umgewandelt. Zudem reduziere das Unternehmen die Anzahl externer Berater. Insgesamt erwartet Brokat durch diese Maßnahmen Einsparungen in Höhe von 15 Millionen Euro für das vierte Quartal 2001 gegenüber der Kostenstruktur des ersten Quartals.


Turbulente Hauptversammlung erwartet

Am Donnerstag, den 21. Juni 2001, wird dem in Stuttgart ansässigen Unternehmen eine lebhafte Hauptversammlung bevorstehen. Der dramatisch klingende zweite Tagesordnungspunkt hatte in den letzten Wochen für einige Aufregung gesorgt. Dieser lautet: „Anzeige des Vorstands gemäß § 92 Abs. 1 AktG, dass ein Verlust in Höhe der Hälfte des Grundkapitals der Gesellschaft besteht“. Das bedeutet nichts anderes, als dass die Eigenmittel der Brokat Technologies AG weniger als die Hälfte des Grundkapitals von DM 72,86 Mio. (37,25 Mio. Euro) betragen bzw. demnächst betragen werden. In der HGB-Bilanz vom 31.12.2000 machte der Bilanzposten „Eigenkapital“ noch DM 141,83 Mio. (72,52 Mio. Euro) aus. Nun sind es maximal DM 36,43 Mio. (18,63 Mio. Euro). Dies ist natürlich nicht zu verwechseln mit den Eigenmitteln des Konzerns, die ein Vielfaches dessen ausmachen.

Sehr wahrscheinlich ist aber auch, dass der Vorstand Details zu den geplanten Kostensenkungsmaßnahmen veröffentlicht. Das könnte die derzeit bestehende Verunsicherung wieder etwas schmälern. Positive Neuigkeiten erwartet auch Unternehmenssprecher Reiner Jung, der sich am Dienstag Abend aber noch zu keinen Spekulationen über mögliche Inhalte hinreißen ließ.

Die Tagesordnung der HV finden Sie hier: www.brokat.com/de/invest/hauptversammlung.html


Die Anleihe

Vor wenigen Tagen ist die bis März 2010 laufende Anleihe des Unternehmens wieder ins Gespräch geraten. Die Ratingagentur Standard & Poors (S&P) hatte ihre Einschätzung der Bonität Brokats von „B“ auf „B-“ reduziert. Zudem wurde eine negative Indikation für kommende Ratings bekannt gegeben. Eine Abstufung auf CCC wäre somit schon bald möglich.

Details der Anleihe finden Sie hier:
www.brokat.com/de/news/anleihe2.html

Die Spekulation

Im November 1999, als die Pleite des Philip Holzmann-Konzernes möglich schien, notierte eine Holzmann-Wandelanleihe bei einem Kurs von 15 %. Aktuell notiert der 2003er Bond bei 77 % und eine Tilgung zur Endfälligkeit scheint wahrscheinlich. Die Aktie fiel damals auf ein Tief von 11 Euro und notiert aktuell bei 15,50 Euro. Die Mitarbeiter und die Gläubiger des Unternehmens konnten also von der Rettung des Unternehmens profitieren, die Eigentümer (Aktionäre) kaum. Zumindest, wenn man den Ertrag mit dem verbundenen Risiko vergleicht.


Aktuelle Nachrichten zu Holzmann

Am 7. Dezember 2000 erreichte die bis 2003 laufende EM.TV-Wandelanleihe ein Tief von 44 %. Derzeit notiert der Bond bei 62 %. Im selben Zeitraum hat sich der Aktienkurs nochmals auf ein neues Tief mehr als halbiert. Die Veränderungen in der Aktionärsstruktur erhöhten das Vertrauen der Gläubiger. Der Unternehmenswert wurde aber kontinuierlich als noch geringer, als zuvor gedacht, angesehen.

Aktuelle Nachrichten und Kurse von EM.TV


Bei zwei deutschen Unternehmen, die eine Umstrukturierung geschafft haben bzw. diese im Gange ist, gab es bei den Anleihen deutliche Steigerungen seit deren Tiefstständen. Aktionäre haben, trotz des höheren Risikos dieser Anlageform, eine schlechtere Wertentwicklung als Anleihe-Besitzer verzeichnen müssen.

Andererseits sollten wir auch keinesfalls das Risiko einer fehlschlagenden Sanierung verkennen. Zu tief sitzt auch noch der Schock der Fokker-Anleihen in vielen Anlegern. Der holländische Flugzeugbauer, der sich im Besitz der Daimler-Benz-Tochter DASA sowie des niederländischen Staates befand, ging 1996 in Konkurs. Tausende deutsche Anleihen-Besitzer haben ihr vermeintlich sicher investiertes Geld fast zur Gänze verloren.

Nichtsdestotrotz erscheint selbst im Falle einer Zahlungsunfähigkeit von Brokat noch Platz nach oben für Anleihe-Besitzer. Zum 31.3.2001 wies die Konzernbilanz Verbindlichkeiten und Rückstellungen von zusammen 201,25 Mio. Euro aus. Zieht man die 125 Mio. Euro der Anleihe ab, so hat die Gruppe lediglich 76,25 Mio. Euro andere Verbindlichkeiten. Würde das Unternehmen von jemandem übernommen, so hätten Gläubiger auch vermutlich bessere Gewinnchancen als eigenkapitalgebende Aktionäre.


Der Handel

Die Anleihe notiert derzeit nur an der Luxemburger Börse. Einige Banken wie die Emissionsbank des Bonds, die WestLB, oder auch die Deutsche Bank erstellen auf Anfrage Taxen. Diese werden zum Beispiel im Kursinformationssystem „Bloomberg“ veröffentlicht:






Fazit

Dieser Bond ist nur etwas für Spekulanten, die auch einen Totalverlust ertragen könnten. Die Gewichtung in einem Depot sollte deshalb auch 3 % nicht überschreiten. Die geringe Liquidität und schwere Handelbarkeit macht das Papier zu einem Objekt für Profis mit Depot bei einer Investmentbank. Über die meisten preisgünstigen Online-Broker wird ein Kauf ohnehin schwer möglich sein. Würde eine Notiz der Anleihe auch an einem deutschen Börsenplatz erfolgen, so könnte eine höhere Liquidität zu besseren Kursen führen.

Die Aktie kann getrost gemieden werden. Das Risiko eines Totalverlustes ist in Relation zur Chance auf Kurssteigerungen einfach viel zu groß. Sehr direkt drückte dies Lothar Lubinetzky vom Bankhaus Metzler in einer Analyse vom 12.6.2001 aus, der das Kursziel der Aktie von 7 Euro auf 0 Euro reduziert hatte.

Nachtrag (22.6.2001):
Die Anleihe notiert nun auch an der Börse Berlin im Freiverkehr mit der WKN 522.192. Damit wird der Bond leichter Handelbar und die Liquidität könnte sich in nächster Zeit deutlich erhöhen.

Von Markus Meister, FinanzNachrichten.de-Redaktion

Markus Meister schreibt als freier Journalist für mehrere Print- und Online-Medien und ist Redakteur von FinanzNachrichten.de. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels besitzt er keine der erwähnten Wertpapiere. Dieser Bericht stellt keinesfalls eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers dar. Die veröffentlichten Informationen geben lediglich einen Einblick in die Meinung eines Wirtschaftsjournalisten. Für weitere Fragen steht der Redakteur via Mail (markus.meister@finanznachrichten.de) zur Verfügung.

____________
1.) finde ich äußerst interessant
2.) habe mir ein paar Stücke gekauft
3.) Original unter: www.finanznachrichten.de

zockerBRAIN:

@schnee

 
28.06.01 11:28
danke für die ausführlichen Infos!
schnee:

und das Papier ist ziemlich liquide

 
28.06.01 20:39
in den letzten Tagen immer ein Handelsvolumen > 9 Mio.  
zockerBRAIN:

jetzt ein (Nach-)Kauf oder abwarten?

 
02.07.01 20:55
Diese Anleihe bekommt man im Moment für
23.00%
D.h. seit meinem Kauf schon um 3% gefallen... Wäre ein Nachkauf jetzt ratsam oder lieber noch abwarten?
zockerBRAIN:

Neuigkeiten?

 
18.07.01 19:39
nachdem die Anleihe bis 31% hochgeschossen ist, dümpelt sie nun bei ca 27%. Bin gespannt, wann wieder Fantasie in Brokat kommt. Bin dankbar für updates ;-)
schnee:

gewinnt heute auch wieder an Fahrt o.T.

 
23.07.01 10:41
bmeier:

Viel Spaß beim Verzocken! o.T.

 
23.07.01 10:48
ecki:

Ist eine Brokat Anleihe sicherer als eine Aktie?

 
23.07.01 10:53
Wenn die Anleihe zurückgezahlt wird, dann ist doch in der Zwischenzeit der Kurs explodiert, oder nicht?
tinky:

was bedeuted dies für

 
24.07.01 21:52
die Anleihe?

Brokat verhandelt über Restrukturierung der Anleihe
(Korrigierte Fassung)

Stuttgart (vwd) - Die Brokat AG, Stuttgart, die seit Monaten unter tiefroten Zahlen leidet, prüft derzeit Möglichkeiten zur Restrukturierung ihrer im März 2000 begebenen 125-Mio-EUR-Anleihe mit zehnjähriger Laufzeit und 11,5 Prozent Zinssatz. Nach Mitteilung der Brokat AG vom Dienstag wird sie den Bondholdern ihre Vorschläge im Laufe dieser Woche präsentieren. Die Investmentbank Dresdner Kleinwort Wasserstein, London, berät Brokat bei dieser Transaktion. Die Gespräche dauern laut Brokat-Auskunft an.

+++ Volker Haasemann

vwd/24.7.2002/haa/sei


tinky:

keiner?

 
25.07.01 17:43
jedenfalls scheint es nicht allzu schlecht zu sein, da die Anleihe weiter steigt
zockerBRAIN:

kein Risiko, aber immer eine große Chance!

 
27.08.01 14:02
nachdem Brokat endlich weitere Unternehmesteile in Cash umgemünzt hat, ist die Finanzierung der Anleihe soweit gesichert. Die Aktie fällt weiter (zu Recht), die Anleihe steigt seit wenigen Tagen rapide, ist jedoch mit 32% Bewertung (von 100%) immer noch sehr günstig.

Die Aktie fällt - warum? Was an Cash ins Unternehmen fließt, wird in irgendeiner Form zur Bedienung der Anleihe ausgegeben. Das Unternehmen wird also wertloser, die Aktie fällt zu recht. Die Unterbewertung der Anleihe rührte aus dem Risiko der Insolvenz her, was jetzt abgewendet scheint. Damit ist für die Anleihe eine starke Erholung sehr wahrscheinlich.

Cheers!
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