Anlagestrategie nach den akt. Ereignissen

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everhope:

Anlagestrategie nach den akt. Ereignissen

 
12.09.01 13:23
Manche hören es jetzt nicht gerne, wenn man über Aktien redet. Aber ARIVA ist nun mal ein Börsenboard. Und die anderen Themen wurden lang genug in diesem Board diskutiert. Nun sollte man sich auch mal Gedanken über sein eigenes Depot machen dürfen:

Die Anschläge können sich negativ auf das Verbraucherverhalten und das Geschäftsklima auswirken. Damit könnte auch die Konjunktur in Mitleidenschaft und der Aufschwung verzögert werden.

Die Sektoren, die am härtesten von den Geschehnissen betroffen sein dürften, sind Fluggesellschaften, das Hotelgewerbe, die Freizeitindustrie und der Einzelhandel.

Aufwind könne es dagegen bei Telekomtiteln geben.

Der Nutzen, den Öltitel aus den Ereignissen ziehen können, wird aller Wahrscheinlichkeit nach nur kurz anhalten. Sollte die Ölversorgung beeinträchtigt werden, steht dem Anzapfen der staatliche Reserven nichts im Weg. Damit wird der Mangel sofort ausgeglichen.

Letztlich ist der Aufschwung auf Schützenhilfe von den Zentralbanken angewiesen. Wie sich die Konjunktur entwickelt, hängt davon ab, wie aggressiv die Zinsen gesenkt werden.

Ein weiterer Unsicherheitsfaktor bleibt die Reaktion von US-Präsident Bush!
everhope:

Wie reagiert der amerikanische Verbraucher?

 
12.09.01 14:55
Eine militärische Aktion der USA muss erwartet werden. Die Urheber des Anschlags sind noch nicht ermittelt. Stehen wir am Beginn einer länger andauernden Krise – vergleichbar mit der Kuwaitkrise - werden sicher auch die Börsen länger beeinträchtigt bleiben.

Sehen wir jedoch nur eine kurze Reaktion könnte es nach dem aktuellen Kurseinbruch auch zu einer raschen Normalisierung kommen. Aus heutiger Sicht ist dies aber noch nicht abzuschätzen. Ebenso offen sind die wirtschaftlichen Auswirkungen.

Die große Unbekannte ist der amerikanische Konsument. Wenn durch die Anschläge die Konsumneigung abnimmt und sich ein Trend zu verstärkter Sparneigung durchsetzt, droht ein Abrutschen der US-Konjunktur in eine Rezession. Dies würde die gesamte Weltwirtschaft in Mitleidenschaft ziehen.

Der Ölpreis hat bereits stark nach oben reagiert. Allerdings hat die OPEC bereits die Ölversorgung zugesichert. Zumindest kurzfristig ist aber besonders das Anlegervertrauen tief erschüttert. Die weitere wirtschaftliche Entwicklung und die Vertrauenswürdigkeit des politischen Umfeldes muss genau beobachtet werden. Erst wenn hier einigermaßen Klarheit herrscht, können rational begründbare Empfehlungen abgegeben werden.

Unterschiedlich werden aber auf alle Fälle die Auswirkungen auf die verschiedenen Branchen sein. Besonders negativ dürften Finanzwerte (Banken und Versicherungen) betroffen sein. Neben den möglichen hohen Versicherungsleistungen sind hier besonders die Immobilienfinanzierungen zu nennen. Ein kriselnder Immobilienmarkt könnte negativ auf die finanzierenden Banken durchschlagen. Ebenfalls Vorsicht ist bei Airlines angesagt. Diese könnten von einer eingeschränkten Flugtätigkeit zumindest vorübergehend deutlich beeinträchtigt werden. Dies schlägt sich natürlich auch auf die Tourismusbranche durch. Von den Unsicherheiten um den Ölpreis werden Energiewerte relativ begünstigt.

Ermutigendes kann von der Liquiditätsseite vermeldet werden. Die amerikanische Notenbank hat bereits erklärt, so viel Liquidität bereit zu stellen wie notwendig ist, um die Krise zu meistern. Auch die EZB hat ihre Unterstützung zugesagt.

Grundsätzlich sollte in der sicherlich äußerst unübersichtlichen Situation nicht Panik der Ratgeber sein. Die Märkte sind ohnehin kurzfristig nicht aufnahmefähig. Sorgen bereiten aber insbesondere Engagements in Emerging Markets. Eine Neuorientierung der Anlagepolitik wird wohl notwendig sein, sie sollte indessen auf einer etwas tragfähigeren Informationsbasis vorgenommen werden.  
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