Wie eine Blockchain, nur besser: Holger Köther von der Iota-Foundation ist überzeugt, dass die DLT-Technologie des Projekts die Skalierungs- und Sicherheitsprobleme bestehender Blockchains und Smart-Contract-Netzwerke lösen kann. Welche Rolle spielt Iota im Web3?
t3n:Iota ist ein Kommunikationssystem auf Basis der Distributed-Ledger-Technologie. Es funktioniert ähnlich wie eine Blockchain, ist aber keine. Warum?
Holger Köther: Ziel der Gründer war es, eine Alternative zur Blockchain zu schaffen. Denn Blockchains sind sehr limitiert aufgrund der Art und Weise, wie sie aufgesetzt sind. Neue Blöcke werden seriell und im Wettbewerb erstellt. Iota ist dagegen ein System, dass parallel funktioniert und andere Designkriterien hat. Deswegen haben wir uns komplett von dem Blockchain-Ansatz getrennt.
Als die Grundidee von Iota 2014 entstand, wollten die Gründer ein System für das Internet der Dinge (IoT) schaffen. Deswegen gibt es keine Transaktionsgebühren, denn es geht ja um den Austausch vieler Daten, da fallen Milliarden von Mikro-Transaktionen an, das würde selbst bei geringen Gebühren teuer werden. Außerdem ist Iota permissonless, also öffentlich, sodass jeder Schreibzugriff hat. Das macht das Web3 und Metaverse aus: Jeder, der will, kann daran teilnehmen und zum Beispiel eine Dex aufbauen, ein Spiel entwickeln oder eine NFT-Collection erstellen. Permissionlessnes ist die Königsdisziplin im DLT-Bereich, weil solche Systeme resilient gegenüber Angriffen sein müssen. Mit permissioned Systemen wie Hyperledger ist das einfacher, da Externe dem Netzwerk nicht ohne Erlaubnis beitreten können. ...