Börsennotierte Kryptokäufer müssen Bestände verkaufen
Die Firma Strategy von Kryptoguru Michael Saylor und ihre Nachahmer haben große Bestände von Bitcoin und Co. angehäuft und damit auch ihre Aktienkurse gepusht. Doch der Markt hat gedreht: Kryptowerte und Aktien sinken um die Wette.
Noch vor einigen Monaten waren Kryptoguru und Milliardär Michael Saylor (60) und seine Nachahmer obenauf: Unternehmen wie Saylors Strategy investierten viel Geld in Kryptowährungen wie vor allem Bitcoin und lockten damit auch private Investorinnen und Investoren an. Die mussten ihr Geld nicht direkt in Bitcoin und Co. stecken, sie konnten stattdessen Aktien von Strategy und anderen kaufen. Solange der Wert der Kryptowährungen stieg, lief das Geschäft – die Aktienkurse stiegen ebenfalls.
Doch zuletzt ging es am Markt in die andere Richtung: Seit seinem Höchstkurs jenseits von 120.000 Dollar vor einigen Wochen hat der Bitcoin als wichtigste Kryptowährung kräftig an Wert verloren, ebenso wie andere Digitalgelder ebenfalls. Zuletzt notierte ein Bitcoin zeitweise bei 87.000 Dollar. Etwa eine Billion Dollar an Krypto-Marktwert sind im Zuge des Abschwungs der vergangenen Wochen bereits verschwunden.
Das brachte auch die Firmen unter Druck, deren Geschäft im Wesentlichen daraus besteht, Krypto-Bestände anzuhäufen und zu halten. Mit deren Aktienkursen ging es ebenfalls abwärts. Die Aktien von Michael Saylors Strategy etwa, dem weltweit größten Bitcoin-Halter unter diesen Unternehmen, sind in den letzten sechs Monaten um mehr als 50 Prozent gefallen.
Die „Financial Times“ zitiert die Branchenpublikation „The Block“ mit der Rechnung, dass seit dem Höchststand von 176 Milliarden Dollar im Juli etwa 77 Milliarden Dollar vom Börsenwert dieser Krypto-Kaufunternehmen verschwunden sind. Inzwischen ist Saylors Strategy an der Börse sogar weniger wert als die Bitcoins, die es hält. Investorinnen und Investoren befürchten daher, das Geschäftsmodell, das auf einem positiven Kreislauf aus steigenden Kryptopreisen und massiven Aktien- und Anleiheemissionen beruht, könne in sich zusammenfallen. Eine Gefahr, die das manager magazin bereits vor einigen Monaten beschrieb . ...
https://www.manager-magazin.de/finanzen/...df1-4e34-934f-9c296b588dab