@Glatzenkogel: Du hast vermutlich den Webcast nicht gehört, weil er erst viel später nach dem Termin freigeschalten wurde. Aber hochinteressant, du hast die meisten Punkte oben ja direkt auch aufgegriffen bzw. erwähnt.
@MisterTurtle: Meiner Meinung nach kommt es noch auf, ob ich die Zeiten unterschätzt habe oder ob Albireo die Patientenzahl zu hoch einschätzt.
Ich habe auf jedenfall unterschätzt, dass anscheinend nur wenige Patienten wirklich große Probleme haben und sich deshalb sofort das Medikament verschreiben lassen wollen. Laut den Aussagen von Cooper sind ja die Patienten, die den größten medizinischen Bedarf aufweisen, mittlerweile mit Bylvay versorgt. Und nachdem Albireo mit ca. 1200 Patienten in Europa und USA rechnet, und bisher etwa 300 Patienten + 100 in der Studie von Mirum mit den Medikamenten versorgt werden, ist die Schätzung entweder zu hoch, oder der medizinische Bedarf ist eben nicht überall gleich hoch (Manche Patienten haben schwere Symptome, manche Leben fast Symptomfrei). Und gerade bei den Patienten ohne Symptome braucht es einfach Zeit, da diese nur zur jährlichen Kontrolle bei einem Arzt erscheinen und eventuell die Medikamente auch dann gar nicht nehmen wollen, weil es ihnen ja gut geht.
Die am einfachsten zu erreichenden Patienten hat natürlich Mirum schon abgegriffen, und jeder von uns weiß auch, dass der Mensch ein Gewohnheitstier ist. Warum etwas ändern, wenn es doch funktoniert. Natürlich, sollte kein Effekt auftreten oder die Nebenwirkungen zu extrem sein, dann hat man einen Anreiz. Aber sonst?
Man sieht auf jedenfall bei Mirum mit 17,5 Einnahmen, dass dort die Patientenrekrutierung auch Zeit braucht und nicht alle Patienten sofort eingeschlossen werden. Zwar ist die Patientenpopulation in ALGS mindestens doppelt so groß, aber Mirum vertreibt Livmarli bisher nur in den USA (Im Vergleich zu Albireo, die 40% ihres Umsatzes auch noch in Europa erzielen.
Das Potenzial ist grenzenlos, da stimme ich dir zu. Nicht nur das Potenzial von Bylvay, sondern eben auch das Potenzial von A3907 und A2342. Nur muss das Potenzial eben auch abgeschöpft werden, d.h. die eigene Umsatzprognose muss erreicht werden und die Pipeline muss weiter vorangetrieben werden, dass dieser ein Wert zugeschrieben werden kann.
D.h. für die kommenden Monate die Umsätze weiter kontinuierlich und kräftig steigern, Studienerfolge in ALGS und BA, die Indikation für A3907 und A2342 festlegen (und eventuell verpartnern) + erfolgreiche Ergebnisse erzielen, an neuen Molekülen forschen...
Eventuell noch etwas anderes: Wie ihr wisst, hat Albireo ja eine Partnerschaft mit Travere Therapeutics. Diese Vertriebspartnerschaft wurde aufgekündigt, zum 1. Jahrestag der Zulassung - vermutlich weil sich Albireo mehr davon erhofft hat?
Kann man aus den Zahlen ableiten, dass Albireo dieses Quartal seinen Umsatz (zumindest in den USA) verdoppelt hat?
"For the three and six months ended June 30, 2022, the Company recognized $0.8 million and $1.5 million"
(siehe hier: www.sec.gov/ix?doc=/Archives/edgar/data/...tvtx-20220630.htm)
Nachdem der Umsatz im letzten Quartal in den USA 2,8 Mio. Betrug und in Internationalen Märkten 1,9 Mio., sollten wir dieser Annahme folgend ja mindestens 7,5-8 Mio. Umsatz haben?
Jetzt stellt sich bloß die Frage: Wie viel Umsatz erwartet der Markt - wie fällt die Reaktion auf die Zahlen dann aus und werden weitere Pläne Richtung Zukunft im Business Update verkündet