Aktuell: Zitate aus der Duisenberg Anhörung

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Aktuell: Zitate aus der Duisenberg Anhörung DonHappy

Aktuell: Zitate aus der Duisenberg Anhörung

 
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Zitate aus der Duisenberg Anhörung

 ZUR KONJUNKTUR UND INFLATION:
 "Die seit meiner letzten Anhörung am 23. Januar erkennbaren Entwicklungen haben uns in der Tat zuversichtlicher gemacht, dass die Konjunkturerholung in der Euro-Zone auf dem Weg ist. Gleichzeitig waren jüngste Entwicklungen der Verbraucherpreise weniger günstig als wir erwartet hatten, vor allem wegen bestimmter vorübergehender Faktoren. Der Ausblick für die Preisstabilität scheint etwas ungünstiger zu sein als er es noch zum Jahreswechsel war. Jedenfalls gibt es noch immer Unsicherheiten über die Stärke des Aufschwungs und diese führt auch zu Unsicherheiten über den Inflationsausblick - und diese Unsicherheiten haben sich nicht verringert seit der EZB-Ratssitzung am 2. Mai."
 
 "In Bezug auf die zweite Säule sind wir jetzt sicher, dass der Tiefpunkt der wirtschaftlichen Aktivität Ende vergangenen Jahres erreicht war. Der Anstieg des Geschäftsvertrauens in den vergangenen Monaten ist das sichtbarste Zeichen für die Verbesserung der wirtschaftlichen Bedingungen. Wir erwarten für die Erholung zunächst einen schrittweises Vorangehen, während die BIP-Wachstumsraten in der Euro-Zone im Lauf des Jahres wieder im Rahmen des Potentialwachstums liegen sollten."
 "Insgesamt sollten interne und exteren Faktoren dem Aufschwung helfen. Gesunde Fundamentaldaten und das Fehlen von großen Ungleichgewichten in der Euro-Zone, die einen langen Korrektur-Prozess benötigen würden, unterstützen diesen positiven Ausblick."
 

 "Die Erholung wird langsam sein und die Stärke ist immer noch unklar. Die von uns beobachteten Faktoren, die es uns erlauben, eher optimistisch zu sein, sind zunächst einzelne Indikatoren. Das Geschäftsklima, das in den vergangenen Monaten gestiegen ist, und die ersten Daten zur Industrieproduktion, die, wenn auch nur wenig, wieder steigt."
 
 
 ZU INFLATION:
 "Die Inflationsrate wird weiter zurückgehen. Wir wissen nur nicht mehr, wie weit unter zwei Prozent. Der Durchschnitt könnte in diesem Jahr bei rund zwei Prozent liegen, vielleicht etwas darüber, vielleicht etwas darunter. Aber die Inflation wird im kommenden Jahr fallen, ...wenn die Mäßigung bei den Lohnabschlüssen anhält."
 
 "Bei den Preisen waren die jüngsten Entwicklungen nicht so zufriedenstellend als wir es am Ende vergangenen Jahres erwartet hatten, als wir mit einem Rückgang der Inflationsrate deutlich unter zwei Prozent gerechnet hatten. Zurzeit könnten die Teuerungsraten 2002, zum Teil als Folge der höheren Ölpreise, etwas höher ausfallen als zur Jahreswende erwartet. Um die Preisstabilität aufrecht zu erhalten, ist es unverzichtbar, dass die vergangenen Aufwärtsschocks bei den Preisen von vorübergehender Natur bleiben und sich nicht in höheren Inflationserwartungen der Wirtschaftsakteure verfestigen. Jüngste Inflationsprognosen, Entwicklungen bei Indikatoren von Inflationserwartungen und jüngste Trends bei den Löhnen bestätigen eine solche Verfestigung zwar nicht, entschärfen sie aber auch nicht. Die Geldpolitik kann zwar nicht die kurzfristige Inflation beeinflussen, aber wir sind entschlossen, unser Ziel nicht zu gefährden."
 
 "Der sich hinziehende Aufwärtstrend der Dienstleistungspreise ist ein Faktor, den wir genau beobachten müssen. Außerdem hängen die Aussichten für die Preisstabilität weitgehend von moderaten Tarifabschlüssen ab. Es ist ein Fehler zu glauben, dass hohe Lohnsteigerungen in sich die reale Gesamtnachfrage erhöhen. Im Gegenteil, Hohe Lohnforderungen erhöhen die Kosten und schaffen Inflationsdruck.



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