Airlines: Streit um EU-Hilfe
Branchen-Analyst: „Die Luftfahrt war schon vor dem Terror in der Krise.“
Während US-Präsident George Bush ein umfangreiches Subventionspaket für die US-Airlines schnürt, ist die staatliche Hilfe in Euroland äußerst umstritten. Der Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung wird immer lauter.
Die Luftfahrtbranche befindet sich nicht erst seit den Terror-Anschlägen in einer Krise. „Der Rückgang ist auch konjunkturell begründet“, erklärt Branchen-Analyst Günter Vornholz von der NordLB in einem Interview mit dpa-afx. Die flaue Konjunktur habe sich schon vor den Anschlägen dreifach negativ auf die Branche ausgewirkt, erklärt er. „Die Geschäftsreisen nehmen ab, weil es den Unternehmen nicht mehr so gut geht. Die Fracht nimmt ab, weil weniger gehandelt wird und zwischen den Kontinenten hin und her geschickt werden muss. Auch die Zahl der Touristen geht zurück, weil in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Ausgaben für Urlaub zurückgefahren werden“, sagt Vornholz.
Versuchen die Airlines die Situation nach den Terror-Anschlägen auszunutzen, um sich auf Staatskosten zu stärken? Wohl kaum. Denn einem Subventions-Marathon in Form von wahllos verteilten staatlichen Hilfen haben die verantwortlichen Regierungen bereits eine Absage erteilt. Die EU-Finanzminister haben den Airlines auf ihrem Treffen zwar finanzielle Hilfe zugesichert. Doch gelte dieses Angebot ausschließlich für die Risiken gegen Terror und Krieg, die über die in den neuen Versicherungspolicen festgelegte Deckungssumme von 50 Mio. Dollar hinausgehen.
So wird die deutsche Regierung das Risiko zunächst übernehmen. Auch die britische Regierung will bis zum Abschluss neuer Verträge das Risiko abdecken. Andere Staaten sind durch die von der EU beschlossenen Grundsatzentscheidung nun in Zugzwang. Mit der staatlichen Hilfe ist der Flugverkehr in Euroland zunächst gesichert, nachdem die Versicherungen mit einer Kündigungsfrist von einer Woche die bisherigen Verträge mit einer Deckungssumme von einer Mrd. Dollar größtenteils gekündigt haben.
Fluggesellschaften wie die niederländische KLM, die britische British Airways oder die spanische Air Europa befürchteten am Freitag vergangener Woche, dass der Flugverkehr auf Grund des nicht mehr zu tragenden Versicherungsrisikos in dieser Woche zum Erliegen kommt.
Das abgespeckte Subventions-Programm der EU stößt dennoch nicht bei allen Airlines auf Unterstützung. So meldet sich beispielsweise der Billigflug-Anbieter Easyjet (London) zu Wort. Deren Vorstandschef Stelios Haji-Ioannou fordert die britische Regierung in einem offenen Brief dazu auf, auf staatliche Hilfen für die Airlines zu verzichten. Die US-Tragödie solle nicht als Vorwand dazu dienen, dass staatliche Beihilfen an ineffizient arbeitende Fluggesellschaften missbraucht werden. Die betroffenen Firmen sollen sich lieber verkleinern und ihre Preise senken, statt sich zu beklagen, erklärt er. Ähnliche Vorwürfe werden auch aus der Zentrale des Billig-Anbieters RyanAir laut. Die Forderungen der beiden Fluglinien kommen allerdings alles andere als überraschend. Schließlich verkehren die Flugzeuge beider Unternehmen lediglich innerhalb Europas.
In den USA hat Präsident George Bush derweil ein 15 Mrd. Dollar schweres Subventionspaket unterzeichnet. 5 Mrd. Dollar werden dabei als Bargeldhilfe bereitgestellt. Die restlichen 10 Mrd. Dollar werden in Form von Kreditgarantien an die Airlines weitergegeben.
Branchen-Analyst: „Die Luftfahrt war schon vor dem Terror in der Krise.“
Während US-Präsident George Bush ein umfangreiches Subventionspaket für die US-Airlines schnürt, ist die staatliche Hilfe in Euroland äußerst umstritten. Der Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung wird immer lauter.
Die Luftfahrtbranche befindet sich nicht erst seit den Terror-Anschlägen in einer Krise. „Der Rückgang ist auch konjunkturell begründet“, erklärt Branchen-Analyst Günter Vornholz von der NordLB in einem Interview mit dpa-afx. Die flaue Konjunktur habe sich schon vor den Anschlägen dreifach negativ auf die Branche ausgewirkt, erklärt er. „Die Geschäftsreisen nehmen ab, weil es den Unternehmen nicht mehr so gut geht. Die Fracht nimmt ab, weil weniger gehandelt wird und zwischen den Kontinenten hin und her geschickt werden muss. Auch die Zahl der Touristen geht zurück, weil in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Ausgaben für Urlaub zurückgefahren werden“, sagt Vornholz.
Versuchen die Airlines die Situation nach den Terror-Anschlägen auszunutzen, um sich auf Staatskosten zu stärken? Wohl kaum. Denn einem Subventions-Marathon in Form von wahllos verteilten staatlichen Hilfen haben die verantwortlichen Regierungen bereits eine Absage erteilt. Die EU-Finanzminister haben den Airlines auf ihrem Treffen zwar finanzielle Hilfe zugesichert. Doch gelte dieses Angebot ausschließlich für die Risiken gegen Terror und Krieg, die über die in den neuen Versicherungspolicen festgelegte Deckungssumme von 50 Mio. Dollar hinausgehen.
So wird die deutsche Regierung das Risiko zunächst übernehmen. Auch die britische Regierung will bis zum Abschluss neuer Verträge das Risiko abdecken. Andere Staaten sind durch die von der EU beschlossenen Grundsatzentscheidung nun in Zugzwang. Mit der staatlichen Hilfe ist der Flugverkehr in Euroland zunächst gesichert, nachdem die Versicherungen mit einer Kündigungsfrist von einer Woche die bisherigen Verträge mit einer Deckungssumme von einer Mrd. Dollar größtenteils gekündigt haben.
Fluggesellschaften wie die niederländische KLM, die britische British Airways oder die spanische Air Europa befürchteten am Freitag vergangener Woche, dass der Flugverkehr auf Grund des nicht mehr zu tragenden Versicherungsrisikos in dieser Woche zum Erliegen kommt.
Das abgespeckte Subventions-Programm der EU stößt dennoch nicht bei allen Airlines auf Unterstützung. So meldet sich beispielsweise der Billigflug-Anbieter Easyjet (London) zu Wort. Deren Vorstandschef Stelios Haji-Ioannou fordert die britische Regierung in einem offenen Brief dazu auf, auf staatliche Hilfen für die Airlines zu verzichten. Die US-Tragödie solle nicht als Vorwand dazu dienen, dass staatliche Beihilfen an ineffizient arbeitende Fluggesellschaften missbraucht werden. Die betroffenen Firmen sollen sich lieber verkleinern und ihre Preise senken, statt sich zu beklagen, erklärt er. Ähnliche Vorwürfe werden auch aus der Zentrale des Billig-Anbieters RyanAir laut. Die Forderungen der beiden Fluglinien kommen allerdings alles andere als überraschend. Schließlich verkehren die Flugzeuge beider Unternehmen lediglich innerhalb Europas.
In den USA hat Präsident George Bush derweil ein 15 Mrd. Dollar schweres Subventionspaket unterzeichnet. 5 Mrd. Dollar werden dabei als Bargeldhilfe bereitgestellt. Die restlichen 10 Mrd. Dollar werden in Form von Kreditgarantien an die Airlines weitergegeben.