AIR CANADA: Flugverbot für Salman Rushdie

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AIR CANADA: Flugverbot für Salman Rushdie

 
16.03.02 13:39
Sicherheitsrisiko Salman Rushdie: Die Fluggesellschaft Air Canada will den von Islamisten mit dem Tod bedrohten Schriftsteller nicht mehr befördern.

Washington - Die Fluggesellschaft begründete am Freitag das Flugverbot mit strengen Sicherheitsauflagen, die von der US-Flugaufsichtsbehörde (FAA) am 11. September 2001 verhängt worden seien. Die Einhaltung dieser Bestimmungen führe dazu, dass ein Flugzeug mit dem britischen Autoren indischer Abstammung an Bord bis zu drei Stunden Verspätung haben würde, sagte Unternehmenssprecherin Laura Cooke.
Laut Air Canada verlangt die FAA besondere Vorkehrungen, sollte Rushdie an Bord eines Flugzeugs in die USA reisen. Die Fluglinie habe entschieden, dass dies auch für Flüge innerhalb Kanadas gelte. "Wenn es in den USA ein Sicherheitsrisiko gibt, gibt es auch für uns in Kanada eins", sagte Sprecherin Laura Cooke. Im Interesse der anderen Passagiere habe sich die Gesellschaft deshalb beschlossen, Rushdie nicht an Bord zu lassen. Um welche Sicherheitsmaßnahmen es sich genau handelt, wollte sie nicht sagen.

Eine FAA-Sprecherin bestätigte, dass es eine derartige Sicherheitsanweisung gebe, die für bestimmte Personen gelte. Ob Rushdie dazu zählt, wollte sie nicht sagen. Sprecher von zwei kleineren kanadischen Fluggesellschaften - WestJet und Air Transat - erklärten, ihnen seien keine Vorgaben bezüglich Rushdie bekannt. British Airways hatte den Schriftsteller vor Jahren ebenfalls aus Sicherheitsgründen aus ihren Flugzeugen verbannt, das Flugverbot aber 1998 wieder aufgehoben.

Der inzwischen Verstorbene iranische Revolutionsführer Ayatollah Chomeini hatte am 14. Februar 1989 die Todesstrafe gegen Rushdie verhängt, weil dieser in seinem Buch "Die Satanischen Verse" den Islam beleidigt haben soll. Der heute 54-jährige Autor lebte in den Folgejahren im Verborgenen und stand unter Polizeischutz. Zwar hat die iranische Regierung die so genannte Fatwa inzwischen aufgehoben, doch haben militante Muslime erneut zur Tötung Rushdies aufgerufen.

spiegel.de
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