Ausgabe Nr. 08, 22.02.2003
Allgemeiner Marktüberblick
Platzt in Kürze eine weitere Blase? Nämlich die am internationalen Bondmarkt, wenn die Flucht in die "safe haven" verschiedener Art ins Gegenteil dreht. Die Konstellation sehen Sie nebenstehend.
Über die Größenordnung wird heftig diskutiert. London und New York schätzen übereinstimmend, daß es wohl 1 Billion Dollar sein dürften, die in den letzten 2 1/2 Jahren aus Aktien in Bondmärkte geflossen sind, zu neuen Rekordkursen führte, also niedrigsten Renditen, was spätestens dann ins Gegenteil verkehrt wird, wenn der Irak-Konflikt so oder so beendet ist. Ich rate Ihnen, sich darauf frühzeitig einzustellen. Auch dies zeigt die nebenstehende Grafik.
Je extremer die Prognosen, um so sicherer das Gegenteil! Die erste Reaktion der Märkte auf den Blix-Bericht am Freitag vergangener Woche war nur eine Kostprobe oder ein Probelauf, für das, was im Jahresverlauf bevorsteht. Offen ist zur Stunde nur der wirkliche Start.
Die Konjunkturdaten der Amerikaner sind beeindruckend stabil. Besser geht es nicht. Lassen Sie sich weiterhin von keinen Monatsdaten irritieren. Entscheidend ist der zyklische Ablauf, siehe Seite 6. Konsum hat eine psychologische Komponente, die Industrieproduktion dagegen nicht. Die sehr differenzierte Kommentierung der Analysten ist zu beachten. Aber: Die Abwertung des Dollars um rd. 20 % gegenüber Euro beginnt zu wirken. Und zwar wie eine Art Konjunkturstütze. Ich schließe deshalb nicht aus, daß dies auch beabsichtigte Politik bleibt.
Welche Aktien werden schneller zulegen? Fundamental sind die Amerikaner in der besseren Position. Markttechnisch sind dagegen die großen Europäer in der günstigeren Ausgangslage. Einfach deshalb: Sie wurden in der massiven Baisse-Spekulation der letzten Wochen stärker gedrückt als die amerikanischen "Konkurrenten". Das gilt insbesondere für die Finanzaktien Europas. Kurzfristig ist deshalb die Gewichtsverteilung zwischen USA und Europa auf 50:50 anzusetzen. Dabei ist wichtig:
Es gibt vorerst keine echten und breiten Branchentrends. Abgesehen von Banken und Versicherungen aus bekanntem Grund, ist eine Branchengliederung Ihres Portfolios zur Zeit kaum möglich. In gewisser Weise läßt sich dies nur für einige Spezialfälle der Technologie voraussagen, so Handy-Aktien und Telekomausrüster, aber schon im Sektor Hard- und Software läuft es stark differenziert. Das hängt von den unterschiedlichen Sanierungsarbeiten bei den Firmen ab. Die Chipspekulation werte ich unverändert als den interessantesten Konjunkturindikator.
Das Fazit für Sie: Märkte orientieren sich nicht an den Meinungen der Analysten und sonstigen Experten, sondern umgekehrt: Diese müssen sich an den Märkten orientieren. In einem politischen Umfeld wie dem gegenwärtigen, welches es in dieser Form seit 1945 nicht gegeben hat, baut sich die weitere Tendenz nach anderen Kriterien auf, als es vielen scheinen mag. Deshalb gilt meine Empfehlung erneut: Schauen Sie darauf, was die Märkte daraus machen.
Die DEUTSCHE BÖRSE ...
... zeigt eine aufschlußreiche Korrelation zwischen Verfall der Regierungsautorität und dem DAX (846900). Ist das ein Zufall? Man kann die Umfrageergebnisse für die Akzeptanz von Rot-Grün in Berlin quasi auf den DAX (846900) legen. Dann sind beide deckungsgleich. Zumindest seit etwa 9 Monaten. Ich registriere gleichwohl:
Die ersten kehren zur ernsten Einsicht zurück. Morgan Stanley hält die Negativbeurteilung von MÜNCHENER RÜCK (843002) für überzogen. Am letzten Wochenende berechneten einige Analysten den negativen Hebel für die zwei Versicherer noch für den Fall, daß der DAX auf 2.000 fällt. Sie vergaßen zu erwähnen, daß dieser Hebel in gleicher Form auch nach oben wirkt. Spätestens bei einer Markterholung über 3.000 im DAX (846900) wird sich deshalb die Einschätzung für alle anderen entsprechend drehen. Die Eindeckungen haben jedenfalls schon begonnen. Zwischen + 22 und + 27 % für beide Titel in nur vier Börsentagen. Ein Vorgeschmack. Ferner:
Die Rolle der Rating-Agenturen wird zum Problem. Die Kritik der Bundesbank hatte ich bereits erwähnt. Sie ist fundiert. Die Vorgänge um eine Herabstufung des Ratings von THYSSENKRUPP (750000) sind ein weiterer Beleg dafür. Es wird inzwischen mit bedenklichen Argumenten heruntergeredet. Das geht so nicht, siehe Seite 3.
Die Finanzaktien sind ein Dauerthema, aber ernst zu nehmen. Hinter den Kulissen wird ernsthafter gearbeitet, als die Medien etwas locker kommentieren. Für Sie aus München:
Hinter der Überlegung von Schulte-Noelle (ALLIANZ (840400) ), gegebenenfalls die DRESDNER BANK (535000) zu verkaufen, stecken folgende Gedanken, die noch nicht ausformuliert sind. Insofern ist dies ein Zwischenstand. Asset-Deal oder Share-Deal? Das ist eine ganz entscheidende Frage. Denn:
Die ALLIANZ (840400) möchte nur das Kreditgeschäft der DRESDNER BANK (535000) loswerden. Dazu gehört eine Aktiv- und eine Passivseite. So etwas hat es in Deutschland noch nicht gegeben, was man in den USA schon kennt: Verkauf des gesamten Kreditportfolios "Gewerbetreibende und Immobilien". Dazu gehört die entsprechende kongruente Passivseite. Der Käufer erwirbt also das klassische Bankgeschäft dieser Art. Die ALLIANZ ist nur an den Privatkunden interessiert, inklusive Investmentfonds, Asset Management etc. Gewagte Überlegung: Verkauf des Kreditportfolios notfalls für 1 Euro, wenn die erwerbende Bank das Eigenkapital dafür stellt. Dann würde im übrigen der Name DRESDNER BANK verschwinden. Das Filialnetz würde voraussichtlich geteilt werden. Aber aus den ehemaligen Bankfilialen werden dann "Vertriebsbüros" für Produkte der ALLIANZ.
Eine weitere Folge: Die "Restbank", gleichgültig wie der Name lautet, wäre dann eine Bank nach dem Muster der CITIGROUP in Deutschland: Ausschließlich Privatkunden mit geringstem Risiko und höchster Marge, z.B. bei Teilzahlungsgeschäften etc., also "Private Banking" pur.
Das Ganze ist ein aktuelles Planspiel, aber unter Zeitdruck. Dazu gehört auch eine runde Halbierung der Belegschaft der jetzigen Bank. Orientiert wird sich dabei an einer Bilanzsumme pro Mitarbeiter, die ein operatives Plus ergibt. Ich meine: Wird dieser Plan konkret, müssen Sie die sog. "Risiken" in der ALLIANZ-Bilanz, soweit sie die DRESDNER BANK betreffen, neu sehen. Es ergibt sich eine massive Entlastung.
Die taktischen Züge, wie man aus der ALLIANZ-Fehlspekulation wieder einen Gewinn machen kann, hatte ich am Beispiel von LUCENT (LU.NYS) als Modell vor 8 Tagen erläutert. Wie sich das Ganze im Falle ALLIANZ durchrechnet, erläutere ich auf Seite 5. Der "Witz" dabei: Kann man mit 20 - 25 % des ursprünglichen Investmentbetrages, den man jetzt einsetzen muß, diese Schieflage in einen Gewinn wandeln? Die Reaktionen der zwei Versicherungstitel am Freitag vergangener Woche waren nur ein Probelauf dafür.
Die zweitwichtigste Aktie ist erneut DT. TELEKOM (WKN (555750) - 13 E.). Aus Bonn höre ich nach der sehr erfolgreichen WA-Emission über 2,3 Mrd E.:
Der Börsengang von T-MOBILE wird voraussichtlich abgesagt. Entscheidungsziel für dieses Jahr sind nun: Abbau der Verschuldung auf 49,5 - 52 Mrd E. gegen aktuell noch 64 Mrd E., die per 31.12.2002 galten. Greift das Freistellungsprogramm für knapp 50.000 Mitarbeiter, so reichen die drei Komponenten aus Sparen, Entlassungen und Tariferhöhungen aus, den Cash-flow bis 2005/2006 auf über 19 Mrd E. bzw. 7,5 Mrd E. als Free Cash-flow p.a. zu verbessern. Träger ist auch T-MOBIL, so daß eine Ausgliederung/Börsengang kurzfristig Geld in die Kasse spült, aber langfristig die Cash-flow-Rechnung tangiert. Denn: Werden in diesem Jahr 16,5 - 17 Mrd E. Cash-flow erreicht, so wären dies schon rd. 30/32 % der Nettoverschuldung und mithin komfortabel.
Technisch läuft es fast nach Plan. Ich hatte 13 E. als kritische Marke beschrieben. Genau dort machte der Kurs Halt, als er von 8,20 E. kam. In der aktuellen Schwäche viel er auf 11,30 E. zurück. Nun kommt es darauf an: Gelingt der Sprung über 13 E. (nachhaltig), rechne ich mit 17 E., max. 19 E. Das aber wären 100 % gegenüber dem Oktobertief. Mehr ist noch nicht drin.
Die Degradierung von THYSSENKRUPP (WKN (750000) - 9,50 E.) geht zu weit und ist falsch. Der Versuch von S&P, THYSSEN über die Pensionsrückstellungen "an die Wand zu stellen", ist vordergründig, aber auch hinterhältig.
Konzernumsatz 37 Mrd E. Geplanter Vorsteuergewinn im laufenden Geschäftsjahr 2003/2004 rd. 1,5 Mrd E. Der freie Cash-flow beträgt gut 1 Mrd E. und der Börsenwert 5,1 Mrd E. S&P möchte nun die Bonität wegen der Pensionsverpflichtungen von 7 Mrd E. auf Ramschniveau herabstufen. Aber: Die Rentenzahlungen von THYSSEN sind eine alte Last. Sie kosten im Jahr rd. 408 Mio E. Ab 2007 fallen sie kontinuierlich. Sie sind jeweils in den Kalkulationen und in der Finanzplanung wie eine Art Restschuld ordentlich enthalten. Sie stammen aus der alten Fusion von THYSSEN und KRUPP und ergeben sich aus dem deutschen Recht.
Steckt noch etwas anderes dahinter? Die Börsenumsätze nahmen in den Tagen vorher erstaunlich zu. Teilweise über 2,5 - 2,6 Mio Stück, was für THYSSEN völlig unüblich ist. Im Schnitt lagen diese Umsätze fast 50 % niedriger. Wer hat hier vorher etwas gewußt oder mit "freundlicher Unterstützung" THYSSEN-Aktien verkauft? Denn: Diese Aktie liegt kaum in einem größeren Fondsportfolio und wenn, dann als Daueranlage.
DAIMLER (WKN (710000) - 27,50 E.) wird zur Nagelprobe. Deutschlands berühmteste Industrieaktie muß sich entscheiden: Sind 25 E. "verteidigungsfähig" oder liegt der "worst case" erst bei 20 E. Daran hängen auch alle anderen Autoaktien, worauf ich schon hingewiesen habe.
Der DAIMLER-Kurs tangiert auch den von BMW (519000) und VW (766400). Vielleicht sogar den von PORSCHE (693773). Meine Zurückhaltung würde ich dann sofort aufgeben, wenn 20 E. kurzfristig getestet werden und eine deutlich überverkaufte Marktlage entsteht.
Die Bewertung der Autoaktien ist so niedrig wie selten. Für alle diese Aktien gilt aber: Verkauf, wenn die schönsten Modelle vorgeführt werden und alle begeistert sind. Kauf, wenn es nur kritische Bemerkungen, schlechte Prognosen und Kritik an der Modellpolitik gibt. Daran erinnere ich im Moment.
VW (766400) bestätigt ebenfalls die erreichten Gewinnzahlen: Vor Steuern rund 4 Mrd E. Das löste überraschend positive Kommentare vieler Analysten aus, so daß ich mit Hochstufungen dieser Aktie rechne. Sie wissen:
Ich hatte alle drei Autoaktien in den vergangenen Wochen auf der "worst case"-Liste. Bislang fiel keiner durch. Das ist zumindest "ermutigend".
Die Technologiespekulation bekommt Konturen. Ich hatte bereits im AB-Daily am Dienstag darauf hingewiesen: Plötzlicher Umsatzsprung von 43 % für die Chipausrüster im Dez. verändert die Lage. Meine Einschätzung der Chiptitel sehe ich bestätigt, aber auch das ganze Umfeld.
Chip und Chipausrüster einerseits und Chip und Chipverwender andererseits stehen in einer engen Kausalität. Jetzt geht es darum:
Die Umsätze des vergangenen Jahres sind abgehakt, die des laufenden Jahres eigentlich gar nicht wichtig, wenn auch indikativ. Entscheidend sind die Potentiale in einem Chipzyklus. Daraus ergeben sich die möglichen Umsatzziele, und aus diesen der Gewinnhebel bei Vollauslastung der Kapazitäten, die zur Zeit im Schnitt nur etwa zu 70 - 75 % eingesetzt werden. Für die vier Titel gilt dann:
EPCOS (512800) hat ein Potential bis 1,5/1,6 Mrd E. Umsatz. Das sind rd. 40 % mehr als im Schnitt der letzten 18 Monate. INFINEON (623100) kommt auf 6,2 - 6,3 Mrd E., aber auch 6,5 Mrd E. sind zu schaffen. Das ergibt ein Plus von über 35 %. Nicht vergleichbar, aber ähnliches gilt für SOFTWARE (724264) und IDS SCHEER (625700), die es schon im letzten Jahr vorgemacht haben. Allen gemeinsam ist: Aus Kostendegression wird Gewinnprogression. Darauf wird die Börse setzen.
Alle vier Titel sind nebst SAP (716460) die Technikaktien am deutschen Markt mit dem größten Erholungspotential, aber auch der unverändert höchsten Volatilität.
Der künftige TecDAX wird voraussichtlich interessanter als der MDAX. Von den insgesamt 30 Titeln in diesem Index sind gut 18 - 20 schon jetzt relative und absolute Favoriten für die kommenden 12 - 18 Monate. Damit deutlich besser als der DAX einerseits und der MDAX andererseits. Sämtliche Titel repräsentieren hochwertige Technik bzw. Forschung. Davon jedoch 6 - 8 mit zwar spektakulären Chancen, aber einer auch hohen Bewertung, worin ein erhebliches Risiko liegt. Diese nehme ich vorerst aus. Die interessanteren Möglichkeiten liegen in den überschaubaren Chancen der Firmen selbst:
SAP SI (WKN (501111) - 12 E.) hat einen Börsenwert von rd. 415 Mio E. für einen Umsatz in der Größenordnung von 310 - 330 Mio E. Schwankungsbreite für die Erwartungen 2004 jedoch um 400 - 420 Mio E. Denn SAP SI plant Ausbau des Geschäftes über Beteiligungserwerb. Deshalb ist diese Zahl eine Taxe. Ein Mega-Deal ist nicht geplant, aber der Kauf von interessanten Ergänzungsprodukten. Die 60,4-%-Tochter von SAP ist Spezialist für IT-Beratung und Systemintegration. Das offene Eigenkapital beträgt immerhin 227 Mio E., der Verschuldungsgrad liegt bei null und der Cash-flow dürfte bei 40 - 42 Mio E. liegen.
Die Baisse in SAP SI (501111) ist im wesentlichen gelaufen. Sie sehen es in der nebenstehenden Grafik. Die Bodenbildung läuft allerdings sehr volatil. Auch jetzt ist alles zwischen 8,50 und 12,50 E. möglich. Bei nur 5.000 - 7.000 Stück Umsatz pro Tag reicht eine kleinere Order eines Fonds aus, den Kurs zu treiben. Ich würde dem vorgreifen. Legen Sie eine Staffel zwischen 10,50 und 12,50 E., um einen möglichst günstigen Durchschnitt zu erreichen. Wo liegt das Ziel? Bei zunächst 18 - 19 E.
Eine andere Aktie wechselt aus dem Neuen Markt in den MDAX. Das rechtfertigt eine Überprüfung möglicher Investments nach 95 % (!) Kursverlust gegenüber der Spitze.
THIEL LOGISTIK (WKN (931705) - 2,95 E.) ist ein neues Unternehmen. Nach Fusion mit MICROLOG kommt man jetzt auf 1,5 - 1,6 Mrd E. Umsatz als Speziallogistiker mit Schwerpunkt Pharma. Einer der Großaktionäre nach Fusion ist Sven Quandt. Das Ergebnis für 2002 enthält einige Besonderheiten aus Konjunktureinbruch und Fusionsfolgen. Die Reaktion des Marktes sehen Sie nebenstehend. Am 24.3. steigt THIEL LOGISTIK in den MDAX auf.
Börsenwert aktuell nur 205 Mio E., also rd. 12,6 % des Umsatzes, der nach den Planungen von THIEL in den nächsten vier Jahren bis an 2 Mrd E. heranreichen kann. Sehen Sie das vor dem nebenstehenden Hintergrund einer, wenn auch mühsamen Bodenbildung bei 2,70 E. Die Gewinnschätzungen halte ich für etwas fraglich. Aber das durchschnittliche KGV darf man wohl bei etwa 17 - 19 vermuten. Ich plädiere für eine Anfangsposition, die anschließend zu erweitern sein wird. Übrigens: THIEL ist damit die einzige Logistikaktie in den großen Indizes.
Zu meinen bisherigen Empfehlungen: SCHWARZ PHARMA (722190) meldet 25,5 % Umsatzwachstum und verdreifachten Gewinn. Nach über 300 % Kursgewinn gegenüber dem Tief ist technische Konsolidierung normal, aber ich erweitere das langfristige Potential auf 48 zu 52 E. Vorerst rechne ich mit einer Gewinnschätzung von 4,5 - 5 E. je Aktie. Fast als Blockbuster entpuppt sich das neue Magenmittel Omeprazol, das jedoch etwas überzogen in der Presse herumgereicht wird. Der HOCHTIEF (607000)-Abschluß für 2002 ist besser als erwartet ausgefallen. Die Internationalisierung zahlt sich aus. Die interessantere Variante bleibt jedoch vorerst BILFINGER & BERGER (590900) mit dem besonderen Vorteil des möglichen Verkaufserlöses aus der Beteiligung an BUDERUS (527800). Der Zeremonienmeister der deutschen Börse verdient sowohl an der Flaute wie am Steigflug der Börse: Deutsche Börse (581005) mit der besten Markttechnik im DAX.
Spezialinformation Osteuropa. Die Osterweiterung führt zwingend zu Kapitalströmen nach Osteuropa. Das ist eine ebenso interessante wie lukrative, jedoch völlig andere Spekulation als an den Westeuropa-Märkten üblich. Wir haben dazu eine besondere Dokumentation erarbeitet, die Ihnen eine Grundlage dafür bietet. Ohne eine solche Basis können Sie die künftigen Trends in den jeweiligen Ländern nicht begreifen. Bevor Sie sich also mit diesem Thema näher beschäftigen, lege ich Ihnen eine Lektüre dieser Analyse sehr nahe. Beachten Sie dazu bitte das heutige Special.
Auf die "Watchlist" stelle ich erneut: SGL CARBON (723530) schaffte bereits 11,30/11,90 E. Es begann bei 4,53 E. im Tief. Nächste technische Schwäche könnte 2 E. kosten, dann ist bereits die nächste Kaufgelegenheit da. Stimmungswandel bei einigen Instituten gegenüber MAN (593700). Zwei "Studien" machen gegenwärtig die Runde. Ich wiederhole diese Empfehlung. CELANESE (575300)-Großaktionär sucht eine Paketschnürung für eine größere Beteiligung, möchte aber die zwingend vorgeschriebene Übernahmeofferte an die freien Aktionäre vermeiden. Offen ist die Rolle von Kuwait als größter Aktionär mit 29 %. Tendenz in Hüls: Kein Paketwechsel, dafür Ausweitung des Geschäftes gegen Hergabe eigener Aktien. WELLA (776560) wird von Procter & Gamble umworben. Die Amerikaner sind auch bei BEIERSDORF (520000) dran. Großaktionär von WELLA ist die Familie Ströher, die grundsätzlich zum Ausstieg bereit ist, aber höhere Preise im Auge hat. Der CONTI (543900)-Abschluß bestätigt meine Einschätzung von Anfang Januar, gibt aber keinen neuen Anstoß.
Die Limits meiner "worst case"-Liste wurden weitgehend verpaßt. Eigentlich schade. Voll gezogen haben diejenigen für ALLIANZ (840400) und MÜNCHENER RÜCK sowie HYPOVEREINSBANK und COMMERZBANK (803200). Im Techniksektor nur bei INFINEON (623100) und für einige Minuten bei SCHERING (717200). Besonderer Fall: Der totale Crash bei BAYER (575200) wurde vermieden. Es sah sehr nach 12 oder sogar 11 E. aus, aber bei 14,63 E. war Schluß. Dazu in Kürze.
Fazit: Ich lasse die "worst case"-Kurse für alle Fälle stehen, also als Limit gültig per Ende März. Sozusagen für den Fall der Fälle im Umfeld der politischen Konstellationen. Es wird sehr wahrscheinlich die letzte aller Möglichkeiten sein, die es in diesem Zusammenhang gibt.
Sonderthema ALLIANZ (840400)-Sanierung.
Wer bei 140 E. im letzten Jahr ALLIANZ kaufte, liegt massiv schief. Inzwischen deutlich über 50 % Verlust. Wer bei 190 E. vor 1 1/2 Jahren investierte, verlor sogar 70 %. Den Rat zu verbilligen, kann man leicht geben, aber meistens fehlt das Geld. Denn selbstverständlich gilt: Man kann sich auch zu Tode verbilligen.
Die Ausgangslage: Sie kauften 100 Stück ALLIANZ zu 140 E. Aufwand 14.000 E. Hätten Sie bei 64 E. zugekauft, würden Sie 6.400 E. zusätzlich eingesetzt haben und wären bei 102 E. "aus dem Schneider". Hätten Sie 14.000 E. eingesetzt, so läge Ihr Durchschnitt bei etwa 94 E. und Sie würden bei 94/96 E. das ganze Engagement mit null ausgleichen/abschließen. Soweit die übliche Rechnung. Mein Vorschlag:
Riskieren Sie 20 % zusätzliches Kapital, vielleicht auch via Bankkredit. Diese Entscheidung muß ich Ihnen überlassen, aber vollziehen Sie nach. Einen Vorgeschmack erhielten Sie in den letzten fünf Börsentagen mit allein 15 - 23 % Kursgewinn in drei Tagen.
Der 1. Zug: Die ALLIANZ-Aktie steigt von 64 auf 80 E. Bei 64 E. erhielten Sie 44 Stück oder 2.816 E. im Aufwand. Bei 80 E. verkaufen Sie alle ALLIANZ-Aktien, also 144 Stück. Erlös 11.520 E.
Der 2. Zug: Nach 25 % Kursanstieg gibt es immer eine technische Korrektur. Zum Beispiel auf 70 E. zurück. Dann erhalten Sie für 11.520 E. 164 Stück. Ich unterstelle einen Anstieg anschließend auf 94 E. Das ergibt einen Verkaufserlös für alle Stücke von 15.416 E.
Der 3. Zug: Die ALLIANZ-Aktie fällt erneut zurück, z.B. auf 82 E. Dann erhalten Sie für den Erlös schon 188 Stück, die bei 120 E. einen Erlös von 22.516 E. bedeuten. Ergo:
Der 4. Zug: Natürlich fällt die Aktie anschließend wieder leicht zurück, etwa auf 105 E. Dann erhalten Sie schon 215 Stück von ALLIANZ. Wie weit kann diese Aktie in weiteren 12 - 18 Monaten steigen? Mindestens bis 190 E., das wären weniger als 50 % des alten Hochs von damals 430 E. Dann wäre dieser Posten 40.850 E. wert und weitaus mehr als Sie insgesamt investiert haben. Nämlich deutlich mehr als 100 %.
Keine Aktie dieser Qualität steigt nach einem so dramatischen Kursverlust gradlinig und ohne technische Korrekturen. Die hier gewählten Kurse ergeben sich aus der Markttechnik. Sie sind also höchst realistisch. Würden Sie diese Züge zwischen 105 bis 190 E. in der gleichen Form weiterführen, resultiert daraus ein geradezu spektakulärer Gewinn, den ich gar nicht nennen möchte. Das alles ist nur möglich, wenn eine Qualitätsaktie unter besonderen Umständen in den Keller gerammt wurde. Allerdings durch eigene Fehler und am Ende der größten Baisse in der deutschen Geschichte. Diese Rechnung ist ein Modellfall. Sie gilt für viele ähnliche Aktien nach massiven Kursverlusten. Das Beispiel können Sie also darauf ebenfalls anwenden. Aber:
Es verlangt Disziplin und eine sehr konkrete Arbeit. Verbilligen und hoffen bzw. zuschauen ist etwas anderes. Hier können Sie konstruktiv innerhalb eines Trends arbeiten. Ich werde mich bemühen, Sie darin zu begleiten.
Die WALL STREET ...
... hängt technisch am seidenen Faden. Die Böden aller Indizes müssen halten. Die Chance dafür liegt bei gut 70 - 80 %, wie der Short Range-Oscillator zeigt, den ich Ihnen vor 8 Tagen an dieser Stelle abgebildet hatte. Paßt das in den Zyklus der amerikanischen Industrielandschaft?
Die Gebrauchsgüter sind stets der beste Indikator für die Industrieproduktion. Sie decken Teile des Konsums und Teile der Investitionen der Firmen ab. Das Tief von 2001 entsprach interessanterweise auch dem Tief von 1982, bevor die berühmten "Reaganomics" zu wirken begannen. Nehmen Sie die aktuelle Lage als besten Beleg auch dafür, was Ihnen die anderen vergleichbaren Zyklen, die ich kürzlich an dieser Stelle genannt hatte, ebenfalls zeigen. Wichtig ist hier: Rüstung und Luftfahrt sind ausgenommen.
Decken die großen Industrie-Adressen diesen Trend ab? Leider noch nicht. CATERPILLAR (CAT.NYS)ist als weltgrößter Produzent von Baggern und Baugerät zwar stets eine Art Indikator, doch die Markttechnik liefert dafür noch keinen Ansatz. Hier ist sie:
CATERPILLAR ( (CAT.NYS) - 43 $) ist bei einer Gewinnschätzung von 3,50 $ je Aktie mit einem KGV von 12,2 zweifellos preiswert. Das gilt aber auch für DEERE (DE.NYS) oder CUMMINS (CUM.NYS) und andere. Auch die Auto- und Autozuliefertitel zeigen eine ähnliche Ausgangslage. Was drückt sich darin aus?
Die amerikanische Konjunkturtendenz der nächsten drei Jahre wird in wesentlichen Teilen von den neuen Technologien getragen. Auch bei verbesserten Umsatz- und Gewinnzahlen fehlt in den Sektoren der alten Ökonomie die Dynamik. Dagegen herrschen zwar Überkapazitäten in den neuen Technologien vor, doch diese wachsen sehr schnell in eine rentable Größenordnung hinein. Deshalb ist die augenblickliche Kapazitätsauslastung von 75,3 % für die Gesamtindustrie kein Indiz für die Investitionsbereitschaft in den modernen "Abteilungen" der amerikanischen Wirtschaft.
Mein Fazit: Ich glaube nicht, daß Sie in klassischen Industrieaktien sehr viel Geld verdienen können. Das Potential ist deutlich geringer und wahrscheinlich sogar unter Durchschnitt gegenüber den Indizes. Das würde sich nur dann deutlich verändern, wenn eine massive Dollarabwertung zu ebenfalls massiven Wettbewerbsvorteilen dieser Firmen führt.
In der Telekommunikation trennt sich ebenfalls Alt von Neu. Auch die Beseitigung der bisherigen Beschränkungen für Festnetzanbieter führt nicht daran vorbei: Festnetz ist "Old", Wireless ist "New". Dafür gibt es aber nur eine Brücke: Die Netze für riesige Datenmengen. Was heißt das?
Für große Datenmengen eignet sich nur das Festnetz. Für die interessantere, persönliche Kommunikation und Information liegt die Expansion dagegen im Handy und seinen neuen Varianten. Die größeren Investitionen stehen demnächst im Festnetz an (Breitband). Die größeren Zuwachsraten liegen aber im Handy. Hier besteht in den USA gegenüber Europa noch ein Nachholbedarf in der Größenordnung von 30 - 35 %-Punkten in der Marktabdeckung. Das sind rd. 100 % über aktuellem Stand, gemessen an der Kundenzahl.
Ich plädiere dafür: Ausschließliche Konzentration auf die Wireless-Spekulation, also Handy-Netze.
MOTOROLA ( (MOT.NYS) - 7,50 $) ist ein Prüfstein für den ganzen Markt der Handys. Die Nr. 2 am Weltmarkt (nach NOKIA) ist die Nr. 1 in USA. Das zweite Bein von MOT liegt in der Chipproduktion. Damit deckt MOT die zwei wichtigsten Techniksegmente ab. Das Oktobertief wurde bis jetzt erfolgreich getestet, aber auch verteidigt. MOTOROLA stellt zudem eine positive Erwartung für das gesamte Jahr heraus. Man rechnet mit einem Weltmarktvolumen von 435 - 440 Mio Handys. Ein besonderes Gewicht gewinnt hierbei Asien. Die Gewinnschätzungen für 2004 pendeln zwischen 50 und 55 Cent je Aktie. Das ergibt ein KGV von 15. Es fällt zudem auf, daß der MOT-Chart dem von INTEL (INTC.NAS) als größtem Chipwert sehr gleicht. Beide zeigen eine fast identische Entwicklung gegenüber Mai/Juni letzten Jahres. Für INTEL liegt dieser "Boden" bei 12,95 $. Verfolgen Sie also beide Titel unter gleichem Gesichtspunkt für den Gesamtmarkt.
Die Spezialisten machen es vor. Ich hatte kürzlich auf NVIDIA (NVDA.NAS) aufmerksam gemacht. Bei einer Volatilität von 15 % ging es zwei Wochen hin und her, plötzlich + 22 % an einem Tag. Ich erneuere deshalb diese Empfehlung in der Kursspanne 10,50 - 12 $. Auch diese Differenz beträgt mehr als 10 %. NVIDIA ist als Spezialist für Graphikprozessoren ein gutes Spiegelbild für die Markterwartungen in dieser Technologie.
MICRON TECH ( (MU.NYS) - 7 $) war der größte Verlierer aller Techniktitel. Mein Einkauf im Herbst letzten Jahres lag entschieden zu hoch. Ich hatte mit 13 $ als Boden spekuliert, was sich nicht halten ließ. MU ist Spezialist als Zulieferer für Mikrocomputer aller Art. Umsatz ca. 2,8 Mrd $, dem eine Marktkapitalisierung von nur noch 4,2 Mrd $ gegenübersteht. 340 Mio $ Schulden sind kein Problem. In diesem Jahr gibt es noch einmal rote Zahlen, aber: 20 % der Belegschaft müssen gehen. Die harte Sanierung beginnt. Die Taxen liegen zwischen 1,30 - 1,35 $ je Aktie. Ab 2004 werden wieder Gewinne erwartet. Zwischen 12 Cent und 20 Cent liegen die Erwartungen, was bescheiden ist. Wo liegt der faire Kaufpreis für einen solchen Titel? Rechnerisch ist das Tief erreicht. Markttechnisch: Die zwei Einbrüche im Dezember und Januar waren von hohen Umsätzen begleitet. Offensichtlich haben Fonds die Bestände geräumt. Im langfristigen Vergleich gibt es einen Boden bei 6 - 8 $, der jetzt also erreicht worden ist.
Fazit für Sie: Die Technologieaktien fangen sich sehr individuell. Häufig spielt der Zufall eine Rolle. Das Restrisiko ist durchweg gering, aber wegen der Volatilität sind Schwankungen um 20 - 25 % nach wie vor denkbar und möglich und haben mit den fundamentalen Fakten eigentlich nicht viel zu tun. Ich würde bei MICRON TECH (MU.NYS) ein neues Engagement wagen.
Die Chipausrüster sind die Begleiter der Chipindustrie. In deren Aufträge und Umsätze dokumentiert sich die Investitionsbereitschaft der Chipproduzenten für den nächsten Chipzyklus. Einen alten Bekannten stelle ich erneut vor:
KULICKE & SOFFA ( (KLIC.NAS) - 6 $) ist einer der Marktführer auf diesem Spezialgebiet. Umsatz 500 - 550 Mio $ als Zielgröße für die nächsten 18 Monate und als Jahresrate gerechnet. Sehr typisch: Im letzten Jahr brachen die Umsätze um 25 % ein. Seit dem letzten Quartal 2002 zeigt sich ein Plus von 8 %. Im Branchendurchschnitt meldete der Verband soeben ein Plus von 43 %. Börsenwert 295 Mio $ ist der untere Vergleichswert für eine solche Aktie. KLIC rechnet zudem nach drei Verlustjahren wieder mit einem kleinen Gewinn von 12 Cent je Aktie. Das einzige, was mich stört, ist die relativ hohe Fremdfinanzierung. Dafür ist aber der Hebel sehr groß. Betrachtet man den Chart für sich selbst: Wenn dieser Boden hält, liegt das nächste Ziel bei 12 $ und später bei 21 $. Bewertung meinerseits: Chancen:Risiko-Verhältnis 70:30.
An den EURO-BÖRSEN ...
... gewinnt die Internet-Spekulation weiter an Kontur. In Italien meldet TISCALI (928860) als drittgrößte Anbieterin von Internetdiensten in Europa das Erreichen der Null-Linie nach + 18 % im Umsatz und einer guten Aussicht, in diesem Jahr insgesamt mit einer schwarzen Null abzuschneiden. Inzwischen wurden aus 1,69 Mrd E. Verlust nur noch 589,9 Mio E. Im Schlußquartal sogar nur noch 69 Mio E. Verlust. Die Zahlen von T-ONLINE (555770) haben Sie noch in Erinnerung. Der französische Internetdienstleister WANADOO (502255) wird ebenfalls im Laufe dieses Jahres "schwarz" schreiben. Bleibt ein vierter:
TERRA NETWORKS (WKN (929053) - 4,50 E.) ist die amerikanisch-spanische Internet-Ehe, ehemals LYCOS NETWORKS in New York. Der nebenstehende Chart ist eigentlich das Spiegelbild aller anderen. Vergleichen Sie WANADOO (502255) und T-ONLINE (555770) . TERRA-Umsatz ca. 600 Mio E. bei 0 $ Schulden und immerhin 0,03 E. Gewinn je Aktie in 2003.
Die Internetumsätze wachsen in allen Fällen zwischen 16 und 23 % als Jahresrate. Quartalsweise sogar um 40 %, je nach Jahreszeit. Der Trend zur entgeltlichen Nutzung ist unumkehrbar. Das belegen auch YAHOO! (YHOO.NAS) und AOL (502251). Damit wird das Gesamtgeschäft stabiler und im Ertrag sicherer zu kalkulieren. Keine Frage:
Die Traumkurse von einst wird es nicht geben. Aber die Internetzukunft beginnt erst jetzt. Mithin:
Schnüren Sie ein Internetpaket aus den vier Europäern: 1. T-ONLINE (555770), 2. WANADOO (502255), 3. TISCALI (928860) und 4. TERRA NETWORKS (929053). Die Entwicklung ist im Trend ähnlich, aber die Marktreaktionen werden unterschiedlich verlaufen. Deshalb sind Sie mit einem solchen Paket im Risiko besser aufgestellt.
LONDON hat das gleiche Desaster in den Versicherungstiteln hinter sich wie Deutschland, Frankreich und die anderen. Eine weitere Sonderchance?
ROYAL & SUN ALLIANCE (WKN (920494) - 0,95 Pfund) schaffte den Weltrekord. 92 % Kursverlust gegenüber der Spitze von 1998. Dabei spielte der Schadensfall 11. September nur eine untergeordnete Rolle. R&S hat sich massiv verspekuliert. Wie die anderen Großen ist damit R&S ein guter Begleiter der gesamten Baisse geworden. Ähnlich wie die englische Konkurrenz unter dem neuen Namen AVIVA, früher CGNU.
Die Bewertung liegt unter der Gürtellinie der üblichen Prämienvergleiche. Ohne Konsolidierung errechnet sich jetzt eine Prämienbewertung von etwa 18 - 20 % für die Voraussagen dieses Jahres. London neigt in solchen Fällen üblicherweise zu einer Übertreibung. Diese fiel noch stärker aus als in Frankfurt oder Zürich. Wie in den anderen Fällen auch: Es folgt nun eine totale Neuorganisation bei einem insgesamt jedoch stabilen Versicherungsgeschäft. Das ist der entscheidende Ansatz.
ROYAL & SUN gliedere ich in meine Spekulation der europäischen Assekuranzaktien ein. Vergleichbar der Lage ALLIANZ, aber auch ZFS in Zürich, um die zwei wichtigsten zu nennen.
In ZÜRICH wichtig: ABB (919730) schafft Vergleich in der Asbestklage. Damit ist langfristige Erholung sicher.
Ein Mißerfolg ist die Chance, es beim nächsten Mal besser zu machen.
Allgemeiner Marktüberblick
Platzt in Kürze eine weitere Blase? Nämlich die am internationalen Bondmarkt, wenn die Flucht in die "safe haven" verschiedener Art ins Gegenteil dreht. Die Konstellation sehen Sie nebenstehend.
Über die Größenordnung wird heftig diskutiert. London und New York schätzen übereinstimmend, daß es wohl 1 Billion Dollar sein dürften, die in den letzten 2 1/2 Jahren aus Aktien in Bondmärkte geflossen sind, zu neuen Rekordkursen führte, also niedrigsten Renditen, was spätestens dann ins Gegenteil verkehrt wird, wenn der Irak-Konflikt so oder so beendet ist. Ich rate Ihnen, sich darauf frühzeitig einzustellen. Auch dies zeigt die nebenstehende Grafik.
Je extremer die Prognosen, um so sicherer das Gegenteil! Die erste Reaktion der Märkte auf den Blix-Bericht am Freitag vergangener Woche war nur eine Kostprobe oder ein Probelauf, für das, was im Jahresverlauf bevorsteht. Offen ist zur Stunde nur der wirkliche Start.
Die Konjunkturdaten der Amerikaner sind beeindruckend stabil. Besser geht es nicht. Lassen Sie sich weiterhin von keinen Monatsdaten irritieren. Entscheidend ist der zyklische Ablauf, siehe Seite 6. Konsum hat eine psychologische Komponente, die Industrieproduktion dagegen nicht. Die sehr differenzierte Kommentierung der Analysten ist zu beachten. Aber: Die Abwertung des Dollars um rd. 20 % gegenüber Euro beginnt zu wirken. Und zwar wie eine Art Konjunkturstütze. Ich schließe deshalb nicht aus, daß dies auch beabsichtigte Politik bleibt.
Welche Aktien werden schneller zulegen? Fundamental sind die Amerikaner in der besseren Position. Markttechnisch sind dagegen die großen Europäer in der günstigeren Ausgangslage. Einfach deshalb: Sie wurden in der massiven Baisse-Spekulation der letzten Wochen stärker gedrückt als die amerikanischen "Konkurrenten". Das gilt insbesondere für die Finanzaktien Europas. Kurzfristig ist deshalb die Gewichtsverteilung zwischen USA und Europa auf 50:50 anzusetzen. Dabei ist wichtig:
Es gibt vorerst keine echten und breiten Branchentrends. Abgesehen von Banken und Versicherungen aus bekanntem Grund, ist eine Branchengliederung Ihres Portfolios zur Zeit kaum möglich. In gewisser Weise läßt sich dies nur für einige Spezialfälle der Technologie voraussagen, so Handy-Aktien und Telekomausrüster, aber schon im Sektor Hard- und Software läuft es stark differenziert. Das hängt von den unterschiedlichen Sanierungsarbeiten bei den Firmen ab. Die Chipspekulation werte ich unverändert als den interessantesten Konjunkturindikator.
Das Fazit für Sie: Märkte orientieren sich nicht an den Meinungen der Analysten und sonstigen Experten, sondern umgekehrt: Diese müssen sich an den Märkten orientieren. In einem politischen Umfeld wie dem gegenwärtigen, welches es in dieser Form seit 1945 nicht gegeben hat, baut sich die weitere Tendenz nach anderen Kriterien auf, als es vielen scheinen mag. Deshalb gilt meine Empfehlung erneut: Schauen Sie darauf, was die Märkte daraus machen.
Die DEUTSCHE BÖRSE ...
... zeigt eine aufschlußreiche Korrelation zwischen Verfall der Regierungsautorität und dem DAX (846900). Ist das ein Zufall? Man kann die Umfrageergebnisse für die Akzeptanz von Rot-Grün in Berlin quasi auf den DAX (846900) legen. Dann sind beide deckungsgleich. Zumindest seit etwa 9 Monaten. Ich registriere gleichwohl:
Die ersten kehren zur ernsten Einsicht zurück. Morgan Stanley hält die Negativbeurteilung von MÜNCHENER RÜCK (843002) für überzogen. Am letzten Wochenende berechneten einige Analysten den negativen Hebel für die zwei Versicherer noch für den Fall, daß der DAX auf 2.000 fällt. Sie vergaßen zu erwähnen, daß dieser Hebel in gleicher Form auch nach oben wirkt. Spätestens bei einer Markterholung über 3.000 im DAX (846900) wird sich deshalb die Einschätzung für alle anderen entsprechend drehen. Die Eindeckungen haben jedenfalls schon begonnen. Zwischen + 22 und + 27 % für beide Titel in nur vier Börsentagen. Ein Vorgeschmack. Ferner:
Die Rolle der Rating-Agenturen wird zum Problem. Die Kritik der Bundesbank hatte ich bereits erwähnt. Sie ist fundiert. Die Vorgänge um eine Herabstufung des Ratings von THYSSENKRUPP (750000) sind ein weiterer Beleg dafür. Es wird inzwischen mit bedenklichen Argumenten heruntergeredet. Das geht so nicht, siehe Seite 3.
Die Finanzaktien sind ein Dauerthema, aber ernst zu nehmen. Hinter den Kulissen wird ernsthafter gearbeitet, als die Medien etwas locker kommentieren. Für Sie aus München:
Hinter der Überlegung von Schulte-Noelle (ALLIANZ (840400) ), gegebenenfalls die DRESDNER BANK (535000) zu verkaufen, stecken folgende Gedanken, die noch nicht ausformuliert sind. Insofern ist dies ein Zwischenstand. Asset-Deal oder Share-Deal? Das ist eine ganz entscheidende Frage. Denn:
Die ALLIANZ (840400) möchte nur das Kreditgeschäft der DRESDNER BANK (535000) loswerden. Dazu gehört eine Aktiv- und eine Passivseite. So etwas hat es in Deutschland noch nicht gegeben, was man in den USA schon kennt: Verkauf des gesamten Kreditportfolios "Gewerbetreibende und Immobilien". Dazu gehört die entsprechende kongruente Passivseite. Der Käufer erwirbt also das klassische Bankgeschäft dieser Art. Die ALLIANZ ist nur an den Privatkunden interessiert, inklusive Investmentfonds, Asset Management etc. Gewagte Überlegung: Verkauf des Kreditportfolios notfalls für 1 Euro, wenn die erwerbende Bank das Eigenkapital dafür stellt. Dann würde im übrigen der Name DRESDNER BANK verschwinden. Das Filialnetz würde voraussichtlich geteilt werden. Aber aus den ehemaligen Bankfilialen werden dann "Vertriebsbüros" für Produkte der ALLIANZ.
Eine weitere Folge: Die "Restbank", gleichgültig wie der Name lautet, wäre dann eine Bank nach dem Muster der CITIGROUP in Deutschland: Ausschließlich Privatkunden mit geringstem Risiko und höchster Marge, z.B. bei Teilzahlungsgeschäften etc., also "Private Banking" pur.
Das Ganze ist ein aktuelles Planspiel, aber unter Zeitdruck. Dazu gehört auch eine runde Halbierung der Belegschaft der jetzigen Bank. Orientiert wird sich dabei an einer Bilanzsumme pro Mitarbeiter, die ein operatives Plus ergibt. Ich meine: Wird dieser Plan konkret, müssen Sie die sog. "Risiken" in der ALLIANZ-Bilanz, soweit sie die DRESDNER BANK betreffen, neu sehen. Es ergibt sich eine massive Entlastung.
Die taktischen Züge, wie man aus der ALLIANZ-Fehlspekulation wieder einen Gewinn machen kann, hatte ich am Beispiel von LUCENT (LU.NYS) als Modell vor 8 Tagen erläutert. Wie sich das Ganze im Falle ALLIANZ durchrechnet, erläutere ich auf Seite 5. Der "Witz" dabei: Kann man mit 20 - 25 % des ursprünglichen Investmentbetrages, den man jetzt einsetzen muß, diese Schieflage in einen Gewinn wandeln? Die Reaktionen der zwei Versicherungstitel am Freitag vergangener Woche waren nur ein Probelauf dafür.
Die zweitwichtigste Aktie ist erneut DT. TELEKOM (WKN (555750) - 13 E.). Aus Bonn höre ich nach der sehr erfolgreichen WA-Emission über 2,3 Mrd E.:
Der Börsengang von T-MOBILE wird voraussichtlich abgesagt. Entscheidungsziel für dieses Jahr sind nun: Abbau der Verschuldung auf 49,5 - 52 Mrd E. gegen aktuell noch 64 Mrd E., die per 31.12.2002 galten. Greift das Freistellungsprogramm für knapp 50.000 Mitarbeiter, so reichen die drei Komponenten aus Sparen, Entlassungen und Tariferhöhungen aus, den Cash-flow bis 2005/2006 auf über 19 Mrd E. bzw. 7,5 Mrd E. als Free Cash-flow p.a. zu verbessern. Träger ist auch T-MOBIL, so daß eine Ausgliederung/Börsengang kurzfristig Geld in die Kasse spült, aber langfristig die Cash-flow-Rechnung tangiert. Denn: Werden in diesem Jahr 16,5 - 17 Mrd E. Cash-flow erreicht, so wären dies schon rd. 30/32 % der Nettoverschuldung und mithin komfortabel.
Technisch läuft es fast nach Plan. Ich hatte 13 E. als kritische Marke beschrieben. Genau dort machte der Kurs Halt, als er von 8,20 E. kam. In der aktuellen Schwäche viel er auf 11,30 E. zurück. Nun kommt es darauf an: Gelingt der Sprung über 13 E. (nachhaltig), rechne ich mit 17 E., max. 19 E. Das aber wären 100 % gegenüber dem Oktobertief. Mehr ist noch nicht drin.
Die Degradierung von THYSSENKRUPP (WKN (750000) - 9,50 E.) geht zu weit und ist falsch. Der Versuch von S&P, THYSSEN über die Pensionsrückstellungen "an die Wand zu stellen", ist vordergründig, aber auch hinterhältig.
Konzernumsatz 37 Mrd E. Geplanter Vorsteuergewinn im laufenden Geschäftsjahr 2003/2004 rd. 1,5 Mrd E. Der freie Cash-flow beträgt gut 1 Mrd E. und der Börsenwert 5,1 Mrd E. S&P möchte nun die Bonität wegen der Pensionsverpflichtungen von 7 Mrd E. auf Ramschniveau herabstufen. Aber: Die Rentenzahlungen von THYSSEN sind eine alte Last. Sie kosten im Jahr rd. 408 Mio E. Ab 2007 fallen sie kontinuierlich. Sie sind jeweils in den Kalkulationen und in der Finanzplanung wie eine Art Restschuld ordentlich enthalten. Sie stammen aus der alten Fusion von THYSSEN und KRUPP und ergeben sich aus dem deutschen Recht.
Steckt noch etwas anderes dahinter? Die Börsenumsätze nahmen in den Tagen vorher erstaunlich zu. Teilweise über 2,5 - 2,6 Mio Stück, was für THYSSEN völlig unüblich ist. Im Schnitt lagen diese Umsätze fast 50 % niedriger. Wer hat hier vorher etwas gewußt oder mit "freundlicher Unterstützung" THYSSEN-Aktien verkauft? Denn: Diese Aktie liegt kaum in einem größeren Fondsportfolio und wenn, dann als Daueranlage.
DAIMLER (WKN (710000) - 27,50 E.) wird zur Nagelprobe. Deutschlands berühmteste Industrieaktie muß sich entscheiden: Sind 25 E. "verteidigungsfähig" oder liegt der "worst case" erst bei 20 E. Daran hängen auch alle anderen Autoaktien, worauf ich schon hingewiesen habe.
Der DAIMLER-Kurs tangiert auch den von BMW (519000) und VW (766400). Vielleicht sogar den von PORSCHE (693773). Meine Zurückhaltung würde ich dann sofort aufgeben, wenn 20 E. kurzfristig getestet werden und eine deutlich überverkaufte Marktlage entsteht.
Die Bewertung der Autoaktien ist so niedrig wie selten. Für alle diese Aktien gilt aber: Verkauf, wenn die schönsten Modelle vorgeführt werden und alle begeistert sind. Kauf, wenn es nur kritische Bemerkungen, schlechte Prognosen und Kritik an der Modellpolitik gibt. Daran erinnere ich im Moment.
VW (766400) bestätigt ebenfalls die erreichten Gewinnzahlen: Vor Steuern rund 4 Mrd E. Das löste überraschend positive Kommentare vieler Analysten aus, so daß ich mit Hochstufungen dieser Aktie rechne. Sie wissen:
Ich hatte alle drei Autoaktien in den vergangenen Wochen auf der "worst case"-Liste. Bislang fiel keiner durch. Das ist zumindest "ermutigend".
Die Technologiespekulation bekommt Konturen. Ich hatte bereits im AB-Daily am Dienstag darauf hingewiesen: Plötzlicher Umsatzsprung von 43 % für die Chipausrüster im Dez. verändert die Lage. Meine Einschätzung der Chiptitel sehe ich bestätigt, aber auch das ganze Umfeld.
Chip und Chipausrüster einerseits und Chip und Chipverwender andererseits stehen in einer engen Kausalität. Jetzt geht es darum:
Die Umsätze des vergangenen Jahres sind abgehakt, die des laufenden Jahres eigentlich gar nicht wichtig, wenn auch indikativ. Entscheidend sind die Potentiale in einem Chipzyklus. Daraus ergeben sich die möglichen Umsatzziele, und aus diesen der Gewinnhebel bei Vollauslastung der Kapazitäten, die zur Zeit im Schnitt nur etwa zu 70 - 75 % eingesetzt werden. Für die vier Titel gilt dann:
EPCOS (512800) hat ein Potential bis 1,5/1,6 Mrd E. Umsatz. Das sind rd. 40 % mehr als im Schnitt der letzten 18 Monate. INFINEON (623100) kommt auf 6,2 - 6,3 Mrd E., aber auch 6,5 Mrd E. sind zu schaffen. Das ergibt ein Plus von über 35 %. Nicht vergleichbar, aber ähnliches gilt für SOFTWARE (724264) und IDS SCHEER (625700), die es schon im letzten Jahr vorgemacht haben. Allen gemeinsam ist: Aus Kostendegression wird Gewinnprogression. Darauf wird die Börse setzen.
Alle vier Titel sind nebst SAP (716460) die Technikaktien am deutschen Markt mit dem größten Erholungspotential, aber auch der unverändert höchsten Volatilität.
Der künftige TecDAX wird voraussichtlich interessanter als der MDAX. Von den insgesamt 30 Titeln in diesem Index sind gut 18 - 20 schon jetzt relative und absolute Favoriten für die kommenden 12 - 18 Monate. Damit deutlich besser als der DAX einerseits und der MDAX andererseits. Sämtliche Titel repräsentieren hochwertige Technik bzw. Forschung. Davon jedoch 6 - 8 mit zwar spektakulären Chancen, aber einer auch hohen Bewertung, worin ein erhebliches Risiko liegt. Diese nehme ich vorerst aus. Die interessanteren Möglichkeiten liegen in den überschaubaren Chancen der Firmen selbst:
SAP SI (WKN (501111) - 12 E.) hat einen Börsenwert von rd. 415 Mio E. für einen Umsatz in der Größenordnung von 310 - 330 Mio E. Schwankungsbreite für die Erwartungen 2004 jedoch um 400 - 420 Mio E. Denn SAP SI plant Ausbau des Geschäftes über Beteiligungserwerb. Deshalb ist diese Zahl eine Taxe. Ein Mega-Deal ist nicht geplant, aber der Kauf von interessanten Ergänzungsprodukten. Die 60,4-%-Tochter von SAP ist Spezialist für IT-Beratung und Systemintegration. Das offene Eigenkapital beträgt immerhin 227 Mio E., der Verschuldungsgrad liegt bei null und der Cash-flow dürfte bei 40 - 42 Mio E. liegen.
Die Baisse in SAP SI (501111) ist im wesentlichen gelaufen. Sie sehen es in der nebenstehenden Grafik. Die Bodenbildung läuft allerdings sehr volatil. Auch jetzt ist alles zwischen 8,50 und 12,50 E. möglich. Bei nur 5.000 - 7.000 Stück Umsatz pro Tag reicht eine kleinere Order eines Fonds aus, den Kurs zu treiben. Ich würde dem vorgreifen. Legen Sie eine Staffel zwischen 10,50 und 12,50 E., um einen möglichst günstigen Durchschnitt zu erreichen. Wo liegt das Ziel? Bei zunächst 18 - 19 E.
Eine andere Aktie wechselt aus dem Neuen Markt in den MDAX. Das rechtfertigt eine Überprüfung möglicher Investments nach 95 % (!) Kursverlust gegenüber der Spitze.
THIEL LOGISTIK (WKN (931705) - 2,95 E.) ist ein neues Unternehmen. Nach Fusion mit MICROLOG kommt man jetzt auf 1,5 - 1,6 Mrd E. Umsatz als Speziallogistiker mit Schwerpunkt Pharma. Einer der Großaktionäre nach Fusion ist Sven Quandt. Das Ergebnis für 2002 enthält einige Besonderheiten aus Konjunktureinbruch und Fusionsfolgen. Die Reaktion des Marktes sehen Sie nebenstehend. Am 24.3. steigt THIEL LOGISTIK in den MDAX auf.
Börsenwert aktuell nur 205 Mio E., also rd. 12,6 % des Umsatzes, der nach den Planungen von THIEL in den nächsten vier Jahren bis an 2 Mrd E. heranreichen kann. Sehen Sie das vor dem nebenstehenden Hintergrund einer, wenn auch mühsamen Bodenbildung bei 2,70 E. Die Gewinnschätzungen halte ich für etwas fraglich. Aber das durchschnittliche KGV darf man wohl bei etwa 17 - 19 vermuten. Ich plädiere für eine Anfangsposition, die anschließend zu erweitern sein wird. Übrigens: THIEL ist damit die einzige Logistikaktie in den großen Indizes.
Zu meinen bisherigen Empfehlungen: SCHWARZ PHARMA (722190) meldet 25,5 % Umsatzwachstum und verdreifachten Gewinn. Nach über 300 % Kursgewinn gegenüber dem Tief ist technische Konsolidierung normal, aber ich erweitere das langfristige Potential auf 48 zu 52 E. Vorerst rechne ich mit einer Gewinnschätzung von 4,5 - 5 E. je Aktie. Fast als Blockbuster entpuppt sich das neue Magenmittel Omeprazol, das jedoch etwas überzogen in der Presse herumgereicht wird. Der HOCHTIEF (607000)-Abschluß für 2002 ist besser als erwartet ausgefallen. Die Internationalisierung zahlt sich aus. Die interessantere Variante bleibt jedoch vorerst BILFINGER & BERGER (590900) mit dem besonderen Vorteil des möglichen Verkaufserlöses aus der Beteiligung an BUDERUS (527800). Der Zeremonienmeister der deutschen Börse verdient sowohl an der Flaute wie am Steigflug der Börse: Deutsche Börse (581005) mit der besten Markttechnik im DAX.
Spezialinformation Osteuropa. Die Osterweiterung führt zwingend zu Kapitalströmen nach Osteuropa. Das ist eine ebenso interessante wie lukrative, jedoch völlig andere Spekulation als an den Westeuropa-Märkten üblich. Wir haben dazu eine besondere Dokumentation erarbeitet, die Ihnen eine Grundlage dafür bietet. Ohne eine solche Basis können Sie die künftigen Trends in den jeweiligen Ländern nicht begreifen. Bevor Sie sich also mit diesem Thema näher beschäftigen, lege ich Ihnen eine Lektüre dieser Analyse sehr nahe. Beachten Sie dazu bitte das heutige Special.
Auf die "Watchlist" stelle ich erneut: SGL CARBON (723530) schaffte bereits 11,30/11,90 E. Es begann bei 4,53 E. im Tief. Nächste technische Schwäche könnte 2 E. kosten, dann ist bereits die nächste Kaufgelegenheit da. Stimmungswandel bei einigen Instituten gegenüber MAN (593700). Zwei "Studien" machen gegenwärtig die Runde. Ich wiederhole diese Empfehlung. CELANESE (575300)-Großaktionär sucht eine Paketschnürung für eine größere Beteiligung, möchte aber die zwingend vorgeschriebene Übernahmeofferte an die freien Aktionäre vermeiden. Offen ist die Rolle von Kuwait als größter Aktionär mit 29 %. Tendenz in Hüls: Kein Paketwechsel, dafür Ausweitung des Geschäftes gegen Hergabe eigener Aktien. WELLA (776560) wird von Procter & Gamble umworben. Die Amerikaner sind auch bei BEIERSDORF (520000) dran. Großaktionär von WELLA ist die Familie Ströher, die grundsätzlich zum Ausstieg bereit ist, aber höhere Preise im Auge hat. Der CONTI (543900)-Abschluß bestätigt meine Einschätzung von Anfang Januar, gibt aber keinen neuen Anstoß.
Die Limits meiner "worst case"-Liste wurden weitgehend verpaßt. Eigentlich schade. Voll gezogen haben diejenigen für ALLIANZ (840400) und MÜNCHENER RÜCK sowie HYPOVEREINSBANK und COMMERZBANK (803200). Im Techniksektor nur bei INFINEON (623100) und für einige Minuten bei SCHERING (717200). Besonderer Fall: Der totale Crash bei BAYER (575200) wurde vermieden. Es sah sehr nach 12 oder sogar 11 E. aus, aber bei 14,63 E. war Schluß. Dazu in Kürze.
Fazit: Ich lasse die "worst case"-Kurse für alle Fälle stehen, also als Limit gültig per Ende März. Sozusagen für den Fall der Fälle im Umfeld der politischen Konstellationen. Es wird sehr wahrscheinlich die letzte aller Möglichkeiten sein, die es in diesem Zusammenhang gibt.
Sonderthema ALLIANZ (840400)-Sanierung.
Wer bei 140 E. im letzten Jahr ALLIANZ kaufte, liegt massiv schief. Inzwischen deutlich über 50 % Verlust. Wer bei 190 E. vor 1 1/2 Jahren investierte, verlor sogar 70 %. Den Rat zu verbilligen, kann man leicht geben, aber meistens fehlt das Geld. Denn selbstverständlich gilt: Man kann sich auch zu Tode verbilligen.
Die Ausgangslage: Sie kauften 100 Stück ALLIANZ zu 140 E. Aufwand 14.000 E. Hätten Sie bei 64 E. zugekauft, würden Sie 6.400 E. zusätzlich eingesetzt haben und wären bei 102 E. "aus dem Schneider". Hätten Sie 14.000 E. eingesetzt, so läge Ihr Durchschnitt bei etwa 94 E. und Sie würden bei 94/96 E. das ganze Engagement mit null ausgleichen/abschließen. Soweit die übliche Rechnung. Mein Vorschlag:
Riskieren Sie 20 % zusätzliches Kapital, vielleicht auch via Bankkredit. Diese Entscheidung muß ich Ihnen überlassen, aber vollziehen Sie nach. Einen Vorgeschmack erhielten Sie in den letzten fünf Börsentagen mit allein 15 - 23 % Kursgewinn in drei Tagen.
Der 1. Zug: Die ALLIANZ-Aktie steigt von 64 auf 80 E. Bei 64 E. erhielten Sie 44 Stück oder 2.816 E. im Aufwand. Bei 80 E. verkaufen Sie alle ALLIANZ-Aktien, also 144 Stück. Erlös 11.520 E.
Der 2. Zug: Nach 25 % Kursanstieg gibt es immer eine technische Korrektur. Zum Beispiel auf 70 E. zurück. Dann erhalten Sie für 11.520 E. 164 Stück. Ich unterstelle einen Anstieg anschließend auf 94 E. Das ergibt einen Verkaufserlös für alle Stücke von 15.416 E.
Der 3. Zug: Die ALLIANZ-Aktie fällt erneut zurück, z.B. auf 82 E. Dann erhalten Sie für den Erlös schon 188 Stück, die bei 120 E. einen Erlös von 22.516 E. bedeuten. Ergo:
Der 4. Zug: Natürlich fällt die Aktie anschließend wieder leicht zurück, etwa auf 105 E. Dann erhalten Sie schon 215 Stück von ALLIANZ. Wie weit kann diese Aktie in weiteren 12 - 18 Monaten steigen? Mindestens bis 190 E., das wären weniger als 50 % des alten Hochs von damals 430 E. Dann wäre dieser Posten 40.850 E. wert und weitaus mehr als Sie insgesamt investiert haben. Nämlich deutlich mehr als 100 %.
Keine Aktie dieser Qualität steigt nach einem so dramatischen Kursverlust gradlinig und ohne technische Korrekturen. Die hier gewählten Kurse ergeben sich aus der Markttechnik. Sie sind also höchst realistisch. Würden Sie diese Züge zwischen 105 bis 190 E. in der gleichen Form weiterführen, resultiert daraus ein geradezu spektakulärer Gewinn, den ich gar nicht nennen möchte. Das alles ist nur möglich, wenn eine Qualitätsaktie unter besonderen Umständen in den Keller gerammt wurde. Allerdings durch eigene Fehler und am Ende der größten Baisse in der deutschen Geschichte. Diese Rechnung ist ein Modellfall. Sie gilt für viele ähnliche Aktien nach massiven Kursverlusten. Das Beispiel können Sie also darauf ebenfalls anwenden. Aber:
Es verlangt Disziplin und eine sehr konkrete Arbeit. Verbilligen und hoffen bzw. zuschauen ist etwas anderes. Hier können Sie konstruktiv innerhalb eines Trends arbeiten. Ich werde mich bemühen, Sie darin zu begleiten.
Die WALL STREET ...
... hängt technisch am seidenen Faden. Die Böden aller Indizes müssen halten. Die Chance dafür liegt bei gut 70 - 80 %, wie der Short Range-Oscillator zeigt, den ich Ihnen vor 8 Tagen an dieser Stelle abgebildet hatte. Paßt das in den Zyklus der amerikanischen Industrielandschaft?
Die Gebrauchsgüter sind stets der beste Indikator für die Industrieproduktion. Sie decken Teile des Konsums und Teile der Investitionen der Firmen ab. Das Tief von 2001 entsprach interessanterweise auch dem Tief von 1982, bevor die berühmten "Reaganomics" zu wirken begannen. Nehmen Sie die aktuelle Lage als besten Beleg auch dafür, was Ihnen die anderen vergleichbaren Zyklen, die ich kürzlich an dieser Stelle genannt hatte, ebenfalls zeigen. Wichtig ist hier: Rüstung und Luftfahrt sind ausgenommen.
Decken die großen Industrie-Adressen diesen Trend ab? Leider noch nicht. CATERPILLAR (CAT.NYS)ist als weltgrößter Produzent von Baggern und Baugerät zwar stets eine Art Indikator, doch die Markttechnik liefert dafür noch keinen Ansatz. Hier ist sie:
CATERPILLAR ( (CAT.NYS) - 43 $) ist bei einer Gewinnschätzung von 3,50 $ je Aktie mit einem KGV von 12,2 zweifellos preiswert. Das gilt aber auch für DEERE (DE.NYS) oder CUMMINS (CUM.NYS) und andere. Auch die Auto- und Autozuliefertitel zeigen eine ähnliche Ausgangslage. Was drückt sich darin aus?
Die amerikanische Konjunkturtendenz der nächsten drei Jahre wird in wesentlichen Teilen von den neuen Technologien getragen. Auch bei verbesserten Umsatz- und Gewinnzahlen fehlt in den Sektoren der alten Ökonomie die Dynamik. Dagegen herrschen zwar Überkapazitäten in den neuen Technologien vor, doch diese wachsen sehr schnell in eine rentable Größenordnung hinein. Deshalb ist die augenblickliche Kapazitätsauslastung von 75,3 % für die Gesamtindustrie kein Indiz für die Investitionsbereitschaft in den modernen "Abteilungen" der amerikanischen Wirtschaft.
Mein Fazit: Ich glaube nicht, daß Sie in klassischen Industrieaktien sehr viel Geld verdienen können. Das Potential ist deutlich geringer und wahrscheinlich sogar unter Durchschnitt gegenüber den Indizes. Das würde sich nur dann deutlich verändern, wenn eine massive Dollarabwertung zu ebenfalls massiven Wettbewerbsvorteilen dieser Firmen führt.
In der Telekommunikation trennt sich ebenfalls Alt von Neu. Auch die Beseitigung der bisherigen Beschränkungen für Festnetzanbieter führt nicht daran vorbei: Festnetz ist "Old", Wireless ist "New". Dafür gibt es aber nur eine Brücke: Die Netze für riesige Datenmengen. Was heißt das?
Für große Datenmengen eignet sich nur das Festnetz. Für die interessantere, persönliche Kommunikation und Information liegt die Expansion dagegen im Handy und seinen neuen Varianten. Die größeren Investitionen stehen demnächst im Festnetz an (Breitband). Die größeren Zuwachsraten liegen aber im Handy. Hier besteht in den USA gegenüber Europa noch ein Nachholbedarf in der Größenordnung von 30 - 35 %-Punkten in der Marktabdeckung. Das sind rd. 100 % über aktuellem Stand, gemessen an der Kundenzahl.
Ich plädiere dafür: Ausschließliche Konzentration auf die Wireless-Spekulation, also Handy-Netze.
MOTOROLA ( (MOT.NYS) - 7,50 $) ist ein Prüfstein für den ganzen Markt der Handys. Die Nr. 2 am Weltmarkt (nach NOKIA) ist die Nr. 1 in USA. Das zweite Bein von MOT liegt in der Chipproduktion. Damit deckt MOT die zwei wichtigsten Techniksegmente ab. Das Oktobertief wurde bis jetzt erfolgreich getestet, aber auch verteidigt. MOTOROLA stellt zudem eine positive Erwartung für das gesamte Jahr heraus. Man rechnet mit einem Weltmarktvolumen von 435 - 440 Mio Handys. Ein besonderes Gewicht gewinnt hierbei Asien. Die Gewinnschätzungen für 2004 pendeln zwischen 50 und 55 Cent je Aktie. Das ergibt ein KGV von 15. Es fällt zudem auf, daß der MOT-Chart dem von INTEL (INTC.NAS) als größtem Chipwert sehr gleicht. Beide zeigen eine fast identische Entwicklung gegenüber Mai/Juni letzten Jahres. Für INTEL liegt dieser "Boden" bei 12,95 $. Verfolgen Sie also beide Titel unter gleichem Gesichtspunkt für den Gesamtmarkt.
Die Spezialisten machen es vor. Ich hatte kürzlich auf NVIDIA (NVDA.NAS) aufmerksam gemacht. Bei einer Volatilität von 15 % ging es zwei Wochen hin und her, plötzlich + 22 % an einem Tag. Ich erneuere deshalb diese Empfehlung in der Kursspanne 10,50 - 12 $. Auch diese Differenz beträgt mehr als 10 %. NVIDIA ist als Spezialist für Graphikprozessoren ein gutes Spiegelbild für die Markterwartungen in dieser Technologie.
MICRON TECH ( (MU.NYS) - 7 $) war der größte Verlierer aller Techniktitel. Mein Einkauf im Herbst letzten Jahres lag entschieden zu hoch. Ich hatte mit 13 $ als Boden spekuliert, was sich nicht halten ließ. MU ist Spezialist als Zulieferer für Mikrocomputer aller Art. Umsatz ca. 2,8 Mrd $, dem eine Marktkapitalisierung von nur noch 4,2 Mrd $ gegenübersteht. 340 Mio $ Schulden sind kein Problem. In diesem Jahr gibt es noch einmal rote Zahlen, aber: 20 % der Belegschaft müssen gehen. Die harte Sanierung beginnt. Die Taxen liegen zwischen 1,30 - 1,35 $ je Aktie. Ab 2004 werden wieder Gewinne erwartet. Zwischen 12 Cent und 20 Cent liegen die Erwartungen, was bescheiden ist. Wo liegt der faire Kaufpreis für einen solchen Titel? Rechnerisch ist das Tief erreicht. Markttechnisch: Die zwei Einbrüche im Dezember und Januar waren von hohen Umsätzen begleitet. Offensichtlich haben Fonds die Bestände geräumt. Im langfristigen Vergleich gibt es einen Boden bei 6 - 8 $, der jetzt also erreicht worden ist.
Fazit für Sie: Die Technologieaktien fangen sich sehr individuell. Häufig spielt der Zufall eine Rolle. Das Restrisiko ist durchweg gering, aber wegen der Volatilität sind Schwankungen um 20 - 25 % nach wie vor denkbar und möglich und haben mit den fundamentalen Fakten eigentlich nicht viel zu tun. Ich würde bei MICRON TECH (MU.NYS) ein neues Engagement wagen.
Die Chipausrüster sind die Begleiter der Chipindustrie. In deren Aufträge und Umsätze dokumentiert sich die Investitionsbereitschaft der Chipproduzenten für den nächsten Chipzyklus. Einen alten Bekannten stelle ich erneut vor:
KULICKE & SOFFA ( (KLIC.NAS) - 6 $) ist einer der Marktführer auf diesem Spezialgebiet. Umsatz 500 - 550 Mio $ als Zielgröße für die nächsten 18 Monate und als Jahresrate gerechnet. Sehr typisch: Im letzten Jahr brachen die Umsätze um 25 % ein. Seit dem letzten Quartal 2002 zeigt sich ein Plus von 8 %. Im Branchendurchschnitt meldete der Verband soeben ein Plus von 43 %. Börsenwert 295 Mio $ ist der untere Vergleichswert für eine solche Aktie. KLIC rechnet zudem nach drei Verlustjahren wieder mit einem kleinen Gewinn von 12 Cent je Aktie. Das einzige, was mich stört, ist die relativ hohe Fremdfinanzierung. Dafür ist aber der Hebel sehr groß. Betrachtet man den Chart für sich selbst: Wenn dieser Boden hält, liegt das nächste Ziel bei 12 $ und später bei 21 $. Bewertung meinerseits: Chancen:Risiko-Verhältnis 70:30.
An den EURO-BÖRSEN ...
... gewinnt die Internet-Spekulation weiter an Kontur. In Italien meldet TISCALI (928860) als drittgrößte Anbieterin von Internetdiensten in Europa das Erreichen der Null-Linie nach + 18 % im Umsatz und einer guten Aussicht, in diesem Jahr insgesamt mit einer schwarzen Null abzuschneiden. Inzwischen wurden aus 1,69 Mrd E. Verlust nur noch 589,9 Mio E. Im Schlußquartal sogar nur noch 69 Mio E. Verlust. Die Zahlen von T-ONLINE (555770) haben Sie noch in Erinnerung. Der französische Internetdienstleister WANADOO (502255) wird ebenfalls im Laufe dieses Jahres "schwarz" schreiben. Bleibt ein vierter:
TERRA NETWORKS (WKN (929053) - 4,50 E.) ist die amerikanisch-spanische Internet-Ehe, ehemals LYCOS NETWORKS in New York. Der nebenstehende Chart ist eigentlich das Spiegelbild aller anderen. Vergleichen Sie WANADOO (502255) und T-ONLINE (555770) . TERRA-Umsatz ca. 600 Mio E. bei 0 $ Schulden und immerhin 0,03 E. Gewinn je Aktie in 2003.
Die Internetumsätze wachsen in allen Fällen zwischen 16 und 23 % als Jahresrate. Quartalsweise sogar um 40 %, je nach Jahreszeit. Der Trend zur entgeltlichen Nutzung ist unumkehrbar. Das belegen auch YAHOO! (YHOO.NAS) und AOL (502251). Damit wird das Gesamtgeschäft stabiler und im Ertrag sicherer zu kalkulieren. Keine Frage:
Die Traumkurse von einst wird es nicht geben. Aber die Internetzukunft beginnt erst jetzt. Mithin:
Schnüren Sie ein Internetpaket aus den vier Europäern: 1. T-ONLINE (555770), 2. WANADOO (502255), 3. TISCALI (928860) und 4. TERRA NETWORKS (929053). Die Entwicklung ist im Trend ähnlich, aber die Marktreaktionen werden unterschiedlich verlaufen. Deshalb sind Sie mit einem solchen Paket im Risiko besser aufgestellt.
LONDON hat das gleiche Desaster in den Versicherungstiteln hinter sich wie Deutschland, Frankreich und die anderen. Eine weitere Sonderchance?
ROYAL & SUN ALLIANCE (WKN (920494) - 0,95 Pfund) schaffte den Weltrekord. 92 % Kursverlust gegenüber der Spitze von 1998. Dabei spielte der Schadensfall 11. September nur eine untergeordnete Rolle. R&S hat sich massiv verspekuliert. Wie die anderen Großen ist damit R&S ein guter Begleiter der gesamten Baisse geworden. Ähnlich wie die englische Konkurrenz unter dem neuen Namen AVIVA, früher CGNU.
Die Bewertung liegt unter der Gürtellinie der üblichen Prämienvergleiche. Ohne Konsolidierung errechnet sich jetzt eine Prämienbewertung von etwa 18 - 20 % für die Voraussagen dieses Jahres. London neigt in solchen Fällen üblicherweise zu einer Übertreibung. Diese fiel noch stärker aus als in Frankfurt oder Zürich. Wie in den anderen Fällen auch: Es folgt nun eine totale Neuorganisation bei einem insgesamt jedoch stabilen Versicherungsgeschäft. Das ist der entscheidende Ansatz.
ROYAL & SUN gliedere ich in meine Spekulation der europäischen Assekuranzaktien ein. Vergleichbar der Lage ALLIANZ, aber auch ZFS in Zürich, um die zwei wichtigsten zu nennen.
In ZÜRICH wichtig: ABB (919730) schafft Vergleich in der Asbestklage. Damit ist langfristige Erholung sicher.
Ein Mißerfolg ist die Chance, es beim nächsten Mal besser zu machen.
Gruß Pichel