Acampora-Kolumne: Verständliche Korrekturen | 14.09.2003 11:28 | |
Für Börsianer gibt es keinen Grund, unzufrieden zu sein. Viele Depots haben sich seit März kräftig erholt. Da muss es niemanden wundern, wenn jetzt Gewinne mitgenommen werden. Dies ist jedoch keineswegs die Trendwende. Ich bin mir sicher: Wir erleben noch ein starkes viertes Quartal. Klar ist aber auch, dass nach drei schlechten Jahren bei manchen Anlegern die Angst vor Verlusten immer noch tief sitzt. Das erklärt auch das Phänomen, dass sie Unternehmensberichte zunächst auf negative Nachrichten abklopfen. Den guten schenken sie dagegen weniger Beachtung. Jüngstes Beispiel: Nokia. Konzernchef Jorma Ollilas Prognose, der Handy-Umsatz werde voraussichtlich das Vorjahresniveau nicht überschreiten, sorgte bei der Aktie gleich für ein Minus von weit über drei Prozent. Zu viel, bedenkt man die langfristigen Perspektiven der Finnen. Vor allem in den Schwellenländern wie China, aber auch in Afrika ist der Bedarf an Handys enorm. Nur 20 Prozent der Erdbevölkerung besitzen ein mobiles Telefon. Nokia übergewichten, lautet daher weiterhin meine Empfehlung. Zum Thema Angst trug aber auch Osama bin Laden bei. Der Chef-Terrorist kündigte rechtzeitig zum zweiten Jahrestag der Anschläge von New York und Washington neue Attentate an. Aber auch ihm gelingt es nicht, meine optimistische Einschätzung zu erschüttern. Denn die technischen Indikatoren sprechen eindeutig für einen weiteren Anstieg der Indizes. Besonders profitieren dürfte dabei der Elektronikproduzent Cooper Industries. Auch Zimmer Holdings Medizintechnik ist dank der wahrscheinlichen Übernahme von Centerpulse ein lohnendes Investment. Ralph Acampora ist Leiter der technischen Analyse bei der US-Investmentbank Prudential Securities. Er tritt in den USA regelmäßig in verschiedenen Fernsehkanälen auf und gehört aufgrund seiner Treffsicherheit zu den bekanntesten Analysten der Welt. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus. |