Kopiert aus dem wo-Board: Thema: Optionsscheine sind doch Quatsch, oder?
von DocVol 18.06.01 21:51:36 3763290
@magnum_pi
Hallo Magnum,
da hast Du aber glaube ich das Konzept Optionsscheine nicht so ganz richtig begriffen, oder? Es ist natürlich auf keinen Fall ein Geschäft Optionsscehinemittent gegen Optionsscheinkäufer, denn wenn der Emittent eine eigene Risikoposition einnehmen, dann kann er das sicher leichter tun, als lauter Anzeigen in Börse Online zu schalten und zu hoffen, dass Du oder ich vorbei kommen und ihm die passenden Scheine abkaufen...
Nein die Emittenten schließen natürlich sogenannte Sicherungsgeschäfte (Hedging) ab und sind so befreit von dem Risiko Dir am Ende ihre Bank überschreiben zu müssen.
Die simpelste - und im einfachen Zahlenbeispiel nachvollziehbare Variante ist das Delta-Hedging. Damit sichert sich der Emittent gegen Änderungen des Underlyingkurses ab. Angenommen es gäbe SAP-Scheine 10:1 und SAP steht bei 160. Der Strike sei mal 150. Dann dürfte das Delta mal mit 0,6 angenommen werden. Nehmen wir mal an Du kaufst Dir 10000 Scheine, das Stück für 1,5 EUR.
Jetzt steigt SAP um 1 EUR auf 161 und damit Dein Schein um 0,6 x 1 EUR x 1:10 = 6 Cent auf 1,56 EUR. Der Emittent erleidet also aus der Optionsscheinposition gegen Dich einn Verlust von 10000 x 6 Cent = 600 EUR = Dein Gewinn.
Er hat aber natürlich, als Du die 10000 Scheine gekauft hast gleich seinerseits 10000 x 0,6 x 1:10 Also 600 Aktien gekauft. Als Absicherung gewissermassen. Und nun kann er aud den 600 Aktien, die je einen EUR teurer geworden sind einen gEwinn von 600 EUR verbuchen. Er ist Delta-neutral, flat,Verlustlos. Genauso gewinnt er von Dir, wenn SAP fällt, verliert aber genausoviel an seiner Sicherungsposition.
Also hier mal die paar Wahrheiten über das Optionsscheingeschäft:
Optionsscheine sind kein Nullsummen-Geschäft zwischen Emittent und Kunde.
Verbilligen ist saublöd. Lieber verkaufen und mit einem anderen Schein weitermachen. (näher am Geld).
Umsatz ist vollkommen egal. Auf das Market-Making und damit den Emittenten kommt es an.
Optionsscheine, die nur ein oder zwei Cent kosten sind in Wirklichkeit wertlos und sollten lieber ncih gekauft werden.
Die Kennzahlen von OnVista sind häufig für die Füße. Die Stammdaten sind aber gut gepflegt und daher sollte man, wenn man niht schon inen "Stammemittenten" hat immer erst zu OnVista surfen.
Die historische Volatilität sagt über die eingepreiste Volatilität soviel wie historische Börsenkurse über den an der Börse in Zukunft zu zahlenden Preis.
Fallen jemandem noch andere vebreitete Irrümer ein?
Gruss
Euer DocVol