Erstmals in der Geschichte der Liga könnten zu Beginn der 29. Spielzeit am 10. August 19 Mannschaften an den Start gehen. Die Lizenzposse um die Frankfurter Eintracht sorgt für Ärger in Unterhaching.
Frankfurt/Unterhaching - Nach der überraschenden Lizenzerteilung für Eintracht Frankfurt durch das Schiedsgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) muss sich die Deutsche Fußball Liga (DFL) über eine Aufstockung Gedanken machen. Einen entsprechenden Vorstoß kündigte die sportlich abgestiegene SpVgg Unterhaching an, um den Verbleib in der 2. Liga zu sichern.
"Wir werden den Antrag stellen, die 2. Liga in der kommenden Saison mit 19 Vereinen zu spielen", erklärte Präsident Engelbert Kupka. Sollte dieses Unterfangen scheitern, erwägt der Klub rechtliche Schritte. "Wir überlegen, vor ein ordentliches Gericht zu gehen, und das werden wir auch machen", sagte Kupka.
Allerdings besagen die DFL-Statuten, dass nur 36 Teams in den beiden Profiligen antreten dürfen. "19 Klubs in der 2. Liga sind nach der Spielordnung und dem Grundlagenvertrag nicht möglich", erklärte DFL-Sprecher Tom Bender. Für eine Aufstockung müssten die Verträge geändert werden. Bender: "Sollte Unterhaching diesen Antrag stellen, wird sich der Vorstand und gegebenenfalls auch der gesamte Ligaverband damit befassen." Selbst der Vorsitzende des Schiedsgerichts, Wolfgang Grunsky, hat sich für eine Aufstockung ausgesprochen.
Unterhaching fühlt sich in der Lizenz-Posse um die Frankfurter Eintracht ungerecht behandelt. "Das Ganze war ein endloses Tauziehen. So kann man mit Vereinen nicht umspringen", wetterte Kupka. Manager Norbert Hartmann sprach sogar von "einem Skandal": "Die Verfehlungen der Eintracht waren so massiv, dass eine Lizenzerteilung gar nicht möglich war. Offensichtlich wollte man aber nicht, dass Frankfurt absteigt. Schließlich ist das ein Spielort für die WM 2006."
Unterstützung erhielten die Hachinger sogar vom großen Nachbarn Bayern München. "Ich leide ein bisschen mit den Unterhachingern. Sie durchleben ein Wechselbad der Gefühle", sagte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge und kritisierte die DFL: "Es ist schon abenteuerlich, was ihnen da in der Saisonvorbereitung zugemutet wird. Das Lizenzierungsverfahren sollte eigentlich klar und transparent sein."
Derweil herrscht bei der Eintracht große Erleichterung und Aufbruchstimmung. "Diese Entscheidung ist ganz wichtig für den Verein. Das Gebot der Stunde heißt nun: Arbeiten und Seriosität zurückgewinnen", erklärte Präsident Peter Fischer. Auch den beiden Weltmeistern von 1974, Bernd Hölzenbein und Jürgen Grabowski, fiel ein Stein vom Herzen. "Ein Neubeginn in der Regionalliga wäre kaum machbar gewesen", sagte Hölzenbein. Gleichzeitig warnte Grabowski: "In Zukunft darf es bei der Eintracht nicht mehr so weiter gehen."
Ähnlich sieht es der Frankfurter Bürgermeister Achim Vandreike: "Ich kann nur hoffen, dass dieser laute Knall den Eintracht-Verantwortlichen lange im Ohr bleibt." Der Liga-Vorstand hatte den Hessen auf Grund einer angeblich nicht vollständig abgesicherten Bankbürgschaft die Lizenz für die 2. Liga zunächst entzogen. Das Schiedsgericht entschied allerdings am Mittwoch zu Gunsten der Eintracht, die mit ihrer Bankbürgschaft von Seiten der Hessischen Landesbank (Helaba) die Bedingungen zum Verbleib in der 2. Liga doch erfüllt habe.
Am Donnerstag leitete der neue Coach Willi Reimann vor rund 500 neugierigen Zuschauern erstmals das Training. "Ich bin sehr erleichtert, dass ich meine Arbeit endlich in Angriff nehmen kann", meinte der Trainer. In Abwehrspieler Sven Günther (zuletzt 1. FC Nürnberg) sowie den beiden Brasilianern Franciel Hengemühle und Matheus Vivian präsentierte die Eintracht die ersten Neuzugänge für die kommende Saison. Auch der Posten des Co-Trainers wurde durch den Tschechen Jan Kocian neu besetzt.
Frankfurt/Unterhaching - Nach der überraschenden Lizenzerteilung für Eintracht Frankfurt durch das Schiedsgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) muss sich die Deutsche Fußball Liga (DFL) über eine Aufstockung Gedanken machen. Einen entsprechenden Vorstoß kündigte die sportlich abgestiegene SpVgg Unterhaching an, um den Verbleib in der 2. Liga zu sichern.
"Wir werden den Antrag stellen, die 2. Liga in der kommenden Saison mit 19 Vereinen zu spielen", erklärte Präsident Engelbert Kupka. Sollte dieses Unterfangen scheitern, erwägt der Klub rechtliche Schritte. "Wir überlegen, vor ein ordentliches Gericht zu gehen, und das werden wir auch machen", sagte Kupka.
Allerdings besagen die DFL-Statuten, dass nur 36 Teams in den beiden Profiligen antreten dürfen. "19 Klubs in der 2. Liga sind nach der Spielordnung und dem Grundlagenvertrag nicht möglich", erklärte DFL-Sprecher Tom Bender. Für eine Aufstockung müssten die Verträge geändert werden. Bender: "Sollte Unterhaching diesen Antrag stellen, wird sich der Vorstand und gegebenenfalls auch der gesamte Ligaverband damit befassen." Selbst der Vorsitzende des Schiedsgerichts, Wolfgang Grunsky, hat sich für eine Aufstockung ausgesprochen.
Unterhaching fühlt sich in der Lizenz-Posse um die Frankfurter Eintracht ungerecht behandelt. "Das Ganze war ein endloses Tauziehen. So kann man mit Vereinen nicht umspringen", wetterte Kupka. Manager Norbert Hartmann sprach sogar von "einem Skandal": "Die Verfehlungen der Eintracht waren so massiv, dass eine Lizenzerteilung gar nicht möglich war. Offensichtlich wollte man aber nicht, dass Frankfurt absteigt. Schließlich ist das ein Spielort für die WM 2006."
Unterstützung erhielten die Hachinger sogar vom großen Nachbarn Bayern München. "Ich leide ein bisschen mit den Unterhachingern. Sie durchleben ein Wechselbad der Gefühle", sagte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge und kritisierte die DFL: "Es ist schon abenteuerlich, was ihnen da in der Saisonvorbereitung zugemutet wird. Das Lizenzierungsverfahren sollte eigentlich klar und transparent sein."
Derweil herrscht bei der Eintracht große Erleichterung und Aufbruchstimmung. "Diese Entscheidung ist ganz wichtig für den Verein. Das Gebot der Stunde heißt nun: Arbeiten und Seriosität zurückgewinnen", erklärte Präsident Peter Fischer. Auch den beiden Weltmeistern von 1974, Bernd Hölzenbein und Jürgen Grabowski, fiel ein Stein vom Herzen. "Ein Neubeginn in der Regionalliga wäre kaum machbar gewesen", sagte Hölzenbein. Gleichzeitig warnte Grabowski: "In Zukunft darf es bei der Eintracht nicht mehr so weiter gehen."
Ähnlich sieht es der Frankfurter Bürgermeister Achim Vandreike: "Ich kann nur hoffen, dass dieser laute Knall den Eintracht-Verantwortlichen lange im Ohr bleibt." Der Liga-Vorstand hatte den Hessen auf Grund einer angeblich nicht vollständig abgesicherten Bankbürgschaft die Lizenz für die 2. Liga zunächst entzogen. Das Schiedsgericht entschied allerdings am Mittwoch zu Gunsten der Eintracht, die mit ihrer Bankbürgschaft von Seiten der Hessischen Landesbank (Helaba) die Bedingungen zum Verbleib in der 2. Liga doch erfüllt habe.
Am Donnerstag leitete der neue Coach Willi Reimann vor rund 500 neugierigen Zuschauern erstmals das Training. "Ich bin sehr erleichtert, dass ich meine Arbeit endlich in Angriff nehmen kann", meinte der Trainer. In Abwehrspieler Sven Günther (zuletzt 1. FC Nürnberg) sowie den beiden Brasilianern Franciel Hengemühle und Matheus Vivian präsentierte die Eintracht die ersten Neuzugänge für die kommende Saison. Auch der Posten des Co-Trainers wurde durch den Tschechen Jan Kocian neu besetzt.