2. Bundesliga mit 19 Mannschaften

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2. Bundesliga mit 19 Mannschaften

 
05.07.02 09:38
Erstmals in der Geschichte der Liga könnten zu Beginn der 29. Spielzeit am 10. August 19 Mannschaften an den Start gehen. Die Lizenzposse um die Frankfurter Eintracht sorgt für Ärger in Unterhaching.
   
Frankfurt/Unterhaching - Nach der überraschenden Lizenzerteilung für Eintracht Frankfurt durch das Schiedsgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) muss sich die Deutsche Fußball Liga (DFL) über eine Aufstockung Gedanken machen. Einen entsprechenden Vorstoß kündigte die sportlich abgestiegene SpVgg Unterhaching an, um den Verbleib in der 2. Liga zu sichern.
"Wir werden den Antrag stellen, die 2. Liga in der kommenden Saison mit 19 Vereinen zu spielen", erklärte Präsident Engelbert Kupka. Sollte dieses Unterfangen scheitern, erwägt der Klub rechtliche Schritte. "Wir überlegen, vor ein ordentliches Gericht zu gehen, und das werden wir auch machen", sagte Kupka.

Allerdings besagen die DFL-Statuten, dass nur 36 Teams in den beiden Profiligen antreten dürfen. "19 Klubs in der 2. Liga sind nach der Spielordnung und dem Grundlagenvertrag nicht möglich", erklärte DFL-Sprecher Tom Bender. Für eine Aufstockung müssten die Verträge geändert werden. Bender: "Sollte Unterhaching diesen Antrag stellen, wird sich der Vorstand und gegebenenfalls auch der gesamte Ligaverband damit befassen." Selbst der Vorsitzende des Schiedsgerichts, Wolfgang Grunsky, hat sich für eine Aufstockung ausgesprochen.

Unterhaching fühlt sich in der Lizenz-Posse um die Frankfurter Eintracht ungerecht behandelt. "Das Ganze war ein endloses Tauziehen. So kann man mit Vereinen nicht umspringen", wetterte Kupka. Manager Norbert Hartmann sprach sogar von "einem Skandal": "Die Verfehlungen der Eintracht waren so massiv, dass eine Lizenzerteilung gar nicht möglich war. Offensichtlich wollte man aber nicht, dass Frankfurt absteigt. Schließlich ist das ein Spielort für die WM 2006."

Unterstützung erhielten die Hachinger sogar vom großen Nachbarn Bayern München. "Ich leide ein bisschen mit den Unterhachingern. Sie durchleben ein Wechselbad der Gefühle", sagte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge und kritisierte die DFL: "Es ist schon abenteuerlich, was ihnen da in der Saisonvorbereitung zugemutet wird. Das Lizenzierungsverfahren sollte eigentlich klar und transparent sein."

Derweil herrscht bei der Eintracht große Erleichterung und Aufbruchstimmung. "Diese Entscheidung ist ganz wichtig für den Verein. Das Gebot der Stunde heißt nun: Arbeiten und Seriosität zurückgewinnen", erklärte Präsident Peter Fischer. Auch den beiden Weltmeistern von 1974, Bernd Hölzenbein und Jürgen Grabowski, fiel ein Stein vom Herzen. "Ein Neubeginn in der Regionalliga wäre kaum machbar gewesen", sagte Hölzenbein. Gleichzeitig warnte Grabowski: "In Zukunft darf es bei der Eintracht nicht mehr so weiter gehen."

Ähnlich sieht es der Frankfurter Bürgermeister Achim Vandreike: "Ich kann nur hoffen, dass dieser laute Knall den Eintracht-Verantwortlichen lange im Ohr bleibt." Der Liga-Vorstand hatte den Hessen auf Grund einer angeblich nicht vollständig abgesicherten Bankbürgschaft die Lizenz für die 2. Liga zunächst entzogen. Das Schiedsgericht entschied allerdings am Mittwoch zu Gunsten der Eintracht, die mit ihrer Bankbürgschaft von Seiten der Hessischen Landesbank (Helaba) die Bedingungen zum Verbleib in der 2. Liga doch erfüllt habe.

Am Donnerstag leitete der neue Coach Willi Reimann vor rund 500 neugierigen Zuschauern erstmals das Training. "Ich bin sehr erleichtert, dass ich meine Arbeit endlich in Angriff nehmen kann", meinte der Trainer. In Abwehrspieler Sven Günther (zuletzt 1. FC Nürnberg) sowie den beiden Brasilianern Franciel Hengemühle und Matheus Vivian präsentierte die Eintracht die ersten Neuzugänge für die kommende Saison. Auch der Posten des Co-Trainers wurde durch den Tschechen Jan Kocian neu besetzt.  
vega2000:

Happy, alte Pappnase:-)

 
05.07.02 09:42
Dafür müssten die Satzungen beim DFB geändert werden & ob sich die Funktionäre da bewegen, ich weiss es nicht.
2. Bundesliga mit 19 Mannschaften 712211
Diogenes:

Ich bin zwar kein Unterhaching-Fan,

 
05.07.02 09:48
aber dass Frankfurt in der 2. Liga bleiben darf, finde ich -gelinde gesagt- eine absolute Frechheit. Man kann sich nicht einfach überschulden und teure Spieler einkaufen, um dann andere Vereine, die sich um eine solide Haushaltsführung bemühen (und gute Spiele verkaufen!), aus der Liga zu drängen.
Unterhaching ist derzeit schuldenfrei!
schnee:

Keine Aufstockung auf 19 Zweitligisten

 
09.07.02 20:23
Keine Aufstockung auf 19 Zweitligisten

Die Spielvereinigung Unterhaching muss endgültig die zweite Fußball-Bundesliga verlassen. Die DFL lehnte die vom Münchner Vorstadtclub geforderte Erhöhung von 18 auf 19 Mannschaften ab.

Frankfurt am Main - In der zweiten Fußball-Bundesliga werden auch kommende Saison 18 Mannschaften an den Start gehen. Die 36 deutschen Profivereine lehnten am Dienstag auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga (DFL) mit 21:12-Stimmen einen Antrag der SpVgg Unterhaching ab, die eine Aufstockung auf 19 Teams gefordert hatte.

Verlängerung für die Juristen


Damit muss der Münchener Vorstadtklub, der die abgelaufene Spielzeit mit dem Abstiegsrang 15 beendet hatte, wohl endgültig die zweite Liga verlassen und nächste Serie in der Regionalliga Süd spielen. Die Verantwortlichen der SpVgg hatten allerdings im Vorfeld für diesen Fall den Gang vor ein ordentliches Gericht angekündigt. "Welcher Verein in der 2. Liga spielen wird, entscheiden die Gerichte", musste DFL-Präsident Werner Hackmann nach der dreistündigen Sitzung in einem Frankfurter Hotel zerknirscht erklären.

Derzeit strebt Unterhaching vor dem Landgericht Frankfurt eine Einstweilige Verfügung an. Der DFL soll untersagt werden, der finanziell angeschlagenen Frankfurter Eintracht doch die Lizenz zu erteilen, bis das Urteil des DFB-Schiedsgerichts vom vergangenen Mittwoch rechtsgültig ist. Vor dem Oberlandesgericht Stuttgart wird am kommenden Dienstag der Schiedsspruch auf seine Rechtsgültigkeit überprüft.

"Wer abgestiegen ist, bleibt abgestiegen"


"Es geht uns nicht um Rache oder darum, der Liga oder Eintracht Frankfurt zu schaden. Wir haben eine Verantwortung unserem Verein gegenüber", begründete Unterhachings Präsident Engelbert Kupka den Gang vor die ordentlichen Gerichte. DFL-Geschäftsführer Wilfried Straub bezeichnete die eingetretene Situation als bedauerlich. Man müsse die Konsequenzen daraus ziehen. "Wir sollten zur alten Regelung zurückkehren: Wer abgestiegen ist, bleibt abgestiegen."

Die Entscheidung vom Dienstag bringt den deutschen Fußball arg in die Bredouille. "Das bis zum Saisonstart in der Hauptsache ein Urteil gefällt ist, halte ich für unwahrscheinlich", räumte Hackmann ein. Die DFL muss im schlimmsten Fall mit Schadenersatzklagen in Millionenhöhe rechnen. "Wir können nach Saisonbeginn auf keinen Fall einen Verein durch den anderen ersetzen", erklärte Straub. Auch DFL-Vizepräsident Harald Strutz stöhnte: "Das ist eine Katastrophe für den Fußball. Das Ende der Fahnenstange ist noch längst nicht erreicht."

Gelassene Eintrachtler


Bei Eintracht Frankfurt demonstrierte Präsident Peter Fischer hingegen Gelassenheit. "Den Gang vor ordentliche Gerichte kann ich nicht nach vollziehen. Es war vereinbart, dass nach dem Schiedsgericht Schluss ist", sagte Fischer. Alles im Schiedsgerichts-Verfahren sei rechtens gewesen, die Eintracht habe alles richtig gemacht und deshalb stehe ihr die Lizenz zu, erklärte der Vereinspräsident weiter. "Unterhaching hat mit dem Verfahren doch überhaupt nichts zu tun", ist sich Fischer sicher, dass das Urteil Bestand haben wird.

Dennoch beginnt bei den Hessen wieder das große Zittern. Nach dem Urteil des Schiedsgerichts, dass alle Auflagen als erfüllt ansah, fühlten sich die Frankfurter bereits sicher in der 2. Liga. Doch Unterhachings Rechtsvertreter Wolf-Rüdiger Bub sieht gute Chancen, das bislang noch gar nicht unterschriebene und damit auch nicht rechtskräftige Urteil von Stuttgart zu kippen.
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