19.12.2001 Happy Birthday, www!

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josua1123:

19.12.2001 Happy Birthday, www!

 
21.12.01 09:18
 
     
Happy Birthday, www!
Das Netz hat Geburtstag: Vor 32 Jahren
erfanden die Internet-Urväter die Technik,
die uns heute weltweite Kommunikation
im Sekundentakt und Milliardenumsätze
beschert. Eine Bestandsaufnahme.


Im Grunde hat das Internet jeden Tag ein
bisschen Geburtstag. Denn wie kann et-
was, das sich ständig neu erfindet, nur
einen einzigen Geburtstag haben? Kein
anderes Medium hat es geschafft, so
schnell eine so große Verbreitung zu fin-
den. 35 Jahren hat es gedauert, bis das
Radio den 50-millionsten Zuhörer zählte.
Das Fernsehen schaffte das schon nach
14 Jahren. Das Internet kann darüber nur
müde lächeln: Ganze 4 Jahre dauerte es,
bis im Netz der Netze die gleiche Nutzer-
zahl erreicht wurde.

Die Antwort auf die Frage nach der
aktuellen Größe des Internet gestaltet
sich schwierig. Das Internet Software
Consortium (ISC) zählte im Juli 2001 die
astronomische Zahl von knapp126
Millionen Rechner (Hosts) im Internet. Im
Juli 1999 waren es noch etwas mehr als
56 Millionen.

Und das ist erst der Anfang. Laut einer
Studie der Unternehmensberatung Mum-
mert + Partner, werden sich die Umsätze
bei digitalen Transaktionen zwischen Un-
ternehmen (B2B) bis 2004 auf rund 6.000
Milliarden Dollar versechsfachen. Was die
Umsätze betrifft, ist der Handel zwischen
Unternehmen und Konsumenten (B2C)
eher der kleinere Bruder: 2001 wurden in
diesem Bereich 99 Milliarden Dollar um-
gesetzt, 2004 werden es ca. 425 Milliar-
den US-Dollar sein. Die Entwicklung der
Web-Wirtschaft basiert auf einer mög-
lichst großen Verbreitung der Internetzu-
gänge. Die Studie erwartet bis 2005 etwa

1,2 Milliarden Internetzugänge in aller
Welt. (2000: 414 Millionen Anschlüsse).

Auch das Nutzungsverhalten hat sich in
den letzten Jahren verändert. Eine Lang-
zeitstudie von forsa und Seven-one Media
zeigt, dass die tägliche Nutzungsdauer
von 9 Minuten 1999 auf 30 Minuten in
diesem Jahr zugenommen hat. Die Nut-
zung von Fernsehen, Radio und Zeitung
ist dagegen im gleichen Zeitraum in etwa
konstant geblieben. Und noch einen Vor-
teil bietet das Medium Internet: Das Inter-
net etabliert sich als Ganztagesmedium.
Die Reichweite liegt zwischen 9 und 22
Uhr konstant bei über 12 Prozent.

Doch was kaufen die User im Netz? Eine
Gemeinschaftsuntersuchung der Markt-
forschungsinstitute Rheingold und Com-
cult stellte fest, dass die Mehrzahl der
Käufe, nämlich 68,3 Prozent, Unterhal-
tungsmedien betreffen. Darauf folgen
Mode (16,7 Prozent) und Computerzube-
hör mit 13,3 Prozent. Finanzdienstleistun-
gen liegen auf Platz 7 mit 6,4 Prozent.

Diese Zahlen legen nahe, dass manche
Finanzdienstleiser im Web unter ihren
Möglichkeiten bleiben. Eine Studie der
Cambridge Technology Partners gibt ers-
te Hinweise auf unerschlossene Potentia-
le. Danach vernachlässigen einige Ban-
ken und Versicherungen die Kundenbin-
dung im Internet.

Bei Leistungsangebot und Umsetzungs-
qualität liegen die Hypo-Vereinsbank, die
Dresdner Bank, DAB Bank und Consors
über dem Branchendurchschnitt. Als un-
terdurchschnittlich wurden die Internetauf-
tritte der Comdirect, Commerzbank, der
Credit Suisse, Deutsche Bank 24 und
UBS eingestuft. Hauptprobleme sind zum
Beispiel komplizierte Nutzerführung,
mangelnde Interaktion oder ungenügend
erklärte Produkte und Tarife.

Der Siegeszug des Internets wird anhal-
ten: Ab 2006 wird das Internet auch den
Fernseher erobern, so Mummert + Part-
ner. Das Potential einer integrierten digita-
len Vertriebs- und Distributionsplattform
ist groß, besitzen doch 90 Prozent aller
Europäer einen Fernseher. Wenn sich der
Fernseher ins Internet einwählen kann,
wird sich vermutlich auch die Vision des
Informatikprofessors Leonard Kleinrock
von der Universität von Kalifornien ver-
wirklichen: „Es wird überall sein, stets ver-
fügbar, ständig in Betrieb und deshalb
unsichtbar, so wie das elektrische Strom-
netz".

Manuel Eder
19. Dezember 2001

jo,





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