1. Editorial - Schnelle 100 % oder sichere 10 %?

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1. Editorial - Schnelle 100 % oder sichere 10 %? aabb-cisco

1. Editorial - Schnelle 100 % oder sichere 10 %?

 
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  1. Editorial - Schnelle 100 % oder sichere 10 %?
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 Liebe Leserinnen und Leser!

Immer wieder werde ich von Lesern eingeladen, doch Kaufempfehlungen abzugeben. Sicher soll ein Investment sein. Einen hohen Ertrag soll die Anlage einbringen. Und schnell soll es gehen. Oefters lese ich dann vom Wunsch, binnen weniger Wochen mehrere hundert Prozent Gewinn zu lukrieren. Ohne Risiko versteht sich.

Ganz so einfach ist es aber leider nicht. Alte Hasen, die schon einige Hoehen und Tiefen miterlebt haben, koennen dies nur zu gut bestaetigen. Mal gewinnt man an der Boerse, mal verliert man. Was zaehlt, das ist der langfristige Gewinn, der unter dem Strich bleibt. Und der sollte durchschnittlich bei ueber 10-15 % p.a. liegen.

Anfang Maerz (leider knapp vor einem Kurseinbruch an den Weltbörsen) habe ich bei knapp 89 Euro einige OMV-Aktien gekauft und Ihnen diesen Wert auch naeher vorgestellt. Es folgten einige Anfragen, wofuer so ein fades Papier denn gut sei. Die Volatilitaet war in der Tat gering. Seit Herbst 1998 duempelte die Aktie in einer Trading-Range von 70 bis 100 Euro. Mein mittel- bis langfristiges Kursziel von 200 Euro erschien beinahe unmoeglich.

In zahlreichen Gespraechen habe ich meine Strategie geschildert: Wenn ich die 4,30 Euro Dividende vom Kaufpreis abziehe und die Kaufspesen beruecksichtige, so habe ich die Papiere fuer etwa 86 Euro im Buch. Mein erster zeitlicher Horizont ist aus steuerlichen Ueberlegungen ein Jahr. Fuer diesen Zeitraum konnte ich mir einen Anstieg auf 120-130 Euro gut vorstellen. Macht rund 40-50 % Ertrag in einem Jahr. Nicht schlecht, auch wenn dies in Relation zu den Kurssteigerungen der New Economy-Papiere im Jahr 1999 und Anfang 2000 recht bescheiden ist.

Zwei Grundregeln sollten hierbei aber nicht vergessen werden. Zum einen sollte Kapital nicht zu sehr riskiert werden. Denn Gewinne kommen in einer besseren Boersenphase fast "von alleine". Gibt es aber einen grossen Verlust, der das halbe Kapital oder noch mehr verzehrt, so erreicht man nur mehr schwer die Ausgangsbasis. Zum zweiten darf man nicht ungeduldig werden, wenn die internationalen Maerkte einen gewissen Zeitraum der Konsolidierung benoetigen. Auch fade Seitwaertsbewegungen sind schlimm zu ertragen, aber sind notwendig, damit es wieder schoene Kursgewinne geben kann. Und wenn sich der Wiedereinzug von mehr Leben an den Weltboersen abzeichnet, dann koennen auch wieder Investitionen in spekulativere Papiere getaetigt werden.

Uebrigens, bedingt durch das sehr gute erste Quartal 2001, in dem 4,70 Euro Gewinn je Aktie erwirtschaftet wurden, kletterte die Aktie nun wieder ueber die 100er Marke. Die Tendenz sollte aufgrund einiger erwarteter Analyse-Updates weiterhin freundlich sein. Im selben Zeitraum konnte kein DAX, Dow, Neuer Markt und auch keine NASDAQ so einen kleinen, aber feinen Kursgewinn verzeichnen.

Eine erfolgreiche Boersenwoche wuenscht Ihnen

Markus Meister
markus.meister@finanznachrichten.de




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