- Das Vertrauen der Firmen in Großbritannien bleibt hoch.
- Im Jahr 2025 gab es zwei Übernahmeangebote pro Woche.
- Großbritannien hat die niedrigsten Zölle weltweit.
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Die Unternehmensstimmung in Großbritannien hat sich in den vergangenen Monaten etwas eingetrübt, was vor allem auf wachsende Befürchtungen über Steuererhöhungen im anstehenden Herbsthaushalt zurückzuführen sei, so Tom Matthews, Fund Manager der UK Dynamic Strategy bei J O Hambro.
Doch laut dem Lloyds Business Barometer liegt das Vertrauen der Firmen nach wie vor auf einem 10-Jahreshoch. Auch wenn der Einkaufsmanagerindex (PMI) schwächer ausfiel, liegt er immer noch über dem Niveau in Europa, was ein positives Zeichen für die britische Wirtschaft ist.
Matthews betont, dass trotz der gedämpften Stimmung das Vertrauen in britische Aktien weiterhin hoch bleibt. Unternehmen mit starkem Binnenmarktbezug spüren derzeit Gegenwind, doch die Zahlen zeigen ein anderes Bild. Im Jahr 2025 gab es durchschnittlich zwei Übernahmeangebote pro Woche für britische Firmen.
Zudem liegt der Anteil der Large-Cap-Unternehmen, die eigene Aktien zurückkaufen, in Großbritannien derzeit höher als in jedem anderen G7-Land – sogar höher als in den USA. Dies unterstreicht nicht nur die attraktive Bewertung britischer Aktien, sondern zeigt auch, dass die Unternehmensführungen die Perspektiven der britischen Wirtschaft optimistisch einschätzen.
Investoren sehen die besten Chancen derzeit in den Nebenwert-Indizes wie dem FTSE 250 und dem FTSE Small Cap. Matthews merkt an, dass diese Indizes stärker auf den heimischen Markt ausgerichtet sind als der FTSE 100, aber viele international führende Unternehmen darin zu Unrecht wie rein inländische Firmen bewertet werden. Diese Unternehmen könnten daher potenzielle Ziele für internationale Fusionen und Übernahmen darstellen.
Makroökonomisch betrachtet bleibt die weltpolitische Lage die größte Herausforderung. Matthews weist darauf hin, dass die Unsicherheit in der globalen Politik weiterhin hoch ist, was die Notwendigkeit für widerstandsfähige Portfolios unterstreicht.
"Wir haben in Großbritannien die Möglichkeit, Unternehmen mit hoher Ertragskraft zu kaufen, die sich in einer Phase der Transformation befinden und hohe Free-Cashflow-Renditen erzielen", erklärt er. Diese Unternehmen haben zudem eine geringe Bilanzverschuldung und bieten aufgrund der unsicheren globalen Politik eine hohe Sicherheitsmarge.
Matthews hebt hervor, dass Großbritannien im Vergleich zu anderen Ländern relativ gut vor den harten Auswirkungen der US-Politik geschützt ist. Mit den weltweit niedrigsten Zöllen könnte das Land zu einem "Zoll-Sicherheitshafen" werden, was seine Attraktivität für internationale Fusionen und Übernahmen weiter steigert.
Dennoch warnt er: "Wenn die USA niesen, bekommen wir alle einen Schnupfen", sodass niedrige Zölle nicht bedeuten, dass Großbritannien immun gegenüber globalen Risiken sei.
Fazit
Der britische Aktienmarkt bleibt laut Matthews trotz geopolitischer Unsicherheiten und kurzfristiger wirtschaftlicher Herausforderungen strukturell attraktiv bewertet. Die steigenden Übernahmeaktivitäten und Aktienrückkäufe versprechen mittel- bis langfristig weiteres Wachstum.
Autor: sbh-Redaktion/neb
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