- Die Renditen deutscher Staatsanleihen legten leicht zu.
- Die zehnjährigen Bundesanleihen stiegen auf 2,63 Prozent.
- Die EZB ließ den Einlagenzins unverändert.
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Die Aussagen von US-Notenbank-Chef Jerome Powell vom Vortag haben die deutschen Renditen gestützt. Dieser hat die Erwartung einer weiteren Leitzinssenkung im Dezember gedämpft. "Eine weitere Senkung des Leitzinses bei der Dezember-Sitzung ist alles andere als sicher", sagte er. Analysten waren hingegen von einer erneuten Lockerung der Geldpolitik zum Jahresende ausgegangen. Powell räumte zudem ein, dass es bei den Gesprächen im geldpolitischen Rat der Fed mit Blick auf die Dezember-Entscheidung "stark unterschiedliche Ansichten" gegeben habe.
Die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag bewegte den Devisenmarkt hingegen kaum. Die Notenbank lässt den Einlagenzins zum dritten Mal in Folge unverändert. Volkswirte hatten dies erwartet. Notenbankchefin Christine Lagarde stellte auch keine Leitzinssenkung in Aussicht. Die EZB sei "gut positioniert", sagte sie.
"Ob es noch zu einer weiteren Zinssenkung kommen wird, ist im Augenblick Kaffeesatzleserei", kommentierte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. "Dazu müsste es nochmals einen Konjunktureinbruch oder Anzeichen einer Kreditklemme geben." Beides sei derzeit nicht feststellbar. Insofern sei die EZB "auf einem gemütlichen Kurs Richtung Jahresende".
Die Zahlen zum deutschen Wirtschaftswachstum bewegten den Anleihemarkt kaum. Nach dem Minus im Frühjahr stagnierte das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal gemessen am Vorquartal. Volkswirte hatten dies erwartet.
"Es läuft weiterhin nicht in Deutschland", kommentierte Jens-Oliver Niklasch, Volkswirt bei der LBBW. "Nur immer auf den Impuls des Sondervermögens zu verweisen, wird auf die Dauer zu wenig sein." Der Ökonom fordert wachstumsfördernde Reformen./jsl/he
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