US-Präsident Donald Trump spricht mit Teilnehmern auf der von Turning Point Action veranstalteten
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Nicolas Fuchs Nicolas Fuchs
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Nicolas ist seit 2016 Redakteur bei ARIVA.DE. Seine Expertise in der technischen Analyse und sein Engagement für genaue Prognosen machen ihn zu einer wertvollen Ressource für die Community, die auf aussagekräftige News angewiesen ist.

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Trump öffnet Altersvorsorgepläne für Kryptowährungen – Bitcoin nähert sich Rekordhoch

Eine neue Durchführungsverordnung von US-Präsident Donald Trump könnte den Weg für Kryptowährungen in 401(k)-Plänen ebnen. Der Bitcoin-Kurs reagiert mit deutlichen Gewinnen.
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Neuer regulatorischer Vorstoß für digitale Assets in der Altersvorsorge

Der US-Kryptomarkt erhielt in der vergangenen Woche einen deutlichen politischen Impuls: Präsident Donald Trump unterzeichnete eine Durchführungsverordnung, die den Zugang zu alternativen Vermögenswerten wie Kryptowährungen in US -Altersvorsorgeplänen insbesondere den populären 401(k)-Plänen erleichtern soll.

Ziel der Initiative ist es, die Diversifizierungsmöglichkeiten innerhalb der Altersvorsorge zu erweitern und langfristige Investitionen in digitale Währungen zu fördern. Während der Schritt in der Branche als historisches Signal gilt, ist sein unmittelbarer Effekt begrenzt. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass eine tatsächliche, breite Integration von Kryptowährungen in die 401(k)-Landschaft noch Jahre in Anspruch nehmen wird.

Bitcoin als potenzieller Baustein in US-Rentenportfolios

Seit der Einführung von Bitcoin-ETFs in den USA im vergangenen Jahr hat sich die institutionelle Akzeptanz der Kryptowährung deutlich erhöht. Die jüngste politische Unterstützung könnte diesen Trend verstärken. Dennoch mahnen Experten zur Vorsicht.

Doug Boneparth, zertifizierter Finanzplaner und Gründer von Bone Fide Wealth, betont, dass die Umsetzung solcher Regelungen vom Employee Retirement Income Security Act (ERISA) abhänge, der strenge Vorgaben für Anlageoptionen und die Treuhandpflicht von Arbeitgebern enthalte.

Als Beispiel verweist er auf Fidelity, das bereits 2022 als erster Anbieter Bitcoin in 401(k)-Plänen zuließ. Ob ein Arbeitgeber diese Option anbietet, hängt jedoch stark von seiner Risikobereitschaft und rechtlichen Verantwortung ab.

Arbeitgeber als Schlüsselfaktor

Neben regulatorischen Hürden spielt die Angebotsbereitschaft der Arbeitgeber eine zentrale Rolle. Preston Cherry, Gründer von Concurrent Financial Planning, weist darauf hin, dass zu viele Anlageoptionen zu einer Überforderung der Teilnehmer führen könnten, was die Beteiligungsquote senkt.

Auch die Auswahl geeigneter Kryptowährungen ist entscheidend. Während Bitcoin, Ethereum und Solana in Frage kommen, ist eine Aufnahme hochspekulativer „Meme-Coins“ in Altersvorsorgeportfolios kaum vorstellbar.

Cherry warnt zudem vor den erheblichen Kursschwankungen digitaler Assets: „Viele Menschen können Verluste von 30 bis 50 Prozent nicht verkraften. Das kann für die Altersvorsorge verheerend sein.“

Entscheidungsgewalt bei Planverwaltern und Anbietern

Der US-Rentenmarkt verfügte im ersten Quartal 2025 über ein Vermögen von rund 43 Billionen USD, davon fast 9 Billionen USD in 401(k)-Plänen. Zum Vergleich: Die weltweite Marktkapitalisierung von Kryptowährungen liegt aktuell bei knapp 4 Billionen USD.

Tyrone Ross, CEO von 401 Financial, betont, dass letztlich die großen Plananbieter – etwa Fidelity, Charles Schwab (Charles Schwab Aktie), MassMutual oder Vanguard – darüber entscheiden, ob Kryptowährungen in Altersvorsorgeprodukte integriert werden.

Auch Boneparth sieht die neue Verordnung eher als symbolischen Schritt, der jedoch die Kryptoindustrie politisch stärkt und Aufklärungschancen im Bereich Altersvorsorge eröffnet.

Marktreaktionen: Bitcoin auf Höhenflug

Parallel zu den regulatorischen Entwicklungen setzte der Bitcoin seine Rallye fort und stieg auf der Plattform Bitstamp zeitweise auf 122.155 USD (104.690 EUR). Damit liegt der Kurs nur noch rund 1.000 USD unter dem Rekordhoch vom 14. Juli (123.153 USD).

Seit Ende der vergangenen Woche hat die Kryptowährung um rund 4.600 USD zugelegt, allein am Wochenende betrug das Plus etwa 3.000 USD. Laut Rachael Lucas, Krypto-Analystin bei BTC Markets, treiben vor allem institutionelle Zuflüsse in ETFs, Unternehmenskäufe zur Liquiditätssteuerung sowie geopolitische Faktoren wie neue US-Zölle auf importiertes Gold (Goldkurs) den Kurs.

Der Bitcoin profitiert derzeit davon, dass er als „grenzenloser, zollfreier Wertspeicher“ verstärkt als Alternative zu Gold wahrgenommen wird.

Weitere Bewegungen am Kryptomarkt

Auch andere große Kryptowährungen verzeichneten Kursgewinne:

  • Ethereum (ETH): +2,1 % auf 4.307 USD, höchster Stand seit Dezember 2021

  • Solana (SOL): moderater Anstieg, getrieben von steigender DeFi- und NFT-Aktivität

Einfluss makroökonomischer Faktoren

Der schwächere US-Dollar verstärkte die Aufwärtsbewegung an den Kryptomärkten. Der Dollar-Index fiel auf 98,073 Punkte, belastet durch die bevorstehenden US-Verbraucherpreisdaten (Juli) und die laufenden Verhandlungen zwischen den USA und China über neue Zölle.

Besonders im Fokus stehen die Chipproduzenten Nvidia (Nvidia Aktie) und AMD, die sich mit der US-Regierung auf Umsatzabgaben von 15 % in China geeinigt haben, um Exportlizenzen für Halbleiter zu sichern.

Ausblick

Ob Kryptowährungen tatsächlich zu einem festen Bestandteil von US-Altersvorsorgeplänen werden, hängt von einer Kombination aus politischem Willen, regulatorischer Klarheit, Arbeitgeberakzeptanz und Aufklärungsarbeit ab. Der aktuelle politische Vorstoß könnte den Grundstein legen, doch der Weg in die breite Praxis dürfte noch lang sein.

Für den Kryptomarkt selbst bedeutet die politische Unterstützung jedoch eine zusätzliche Legitimation in einer Phase, in der Bitcoin und andere führende Digitalwährungen ohnehin auf einem Kursniveau nahe ihrer historischen Höchststände notieren.


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