Demnach gaben rund 31 Prozent der Befragten an, aktiv in Kryptowährungen zu investieren. Aktien kamen auf 39 Prozent, ETFs auf 33 Prozent. In Gold und Immobilien steckten lediglich 22 bzw. 18 Prozent der Teilnehmer ihr Geld. Für einen Markt, der lange als reines Spekulationsfeld galt, ist das ein deutliches Signal: Bitcoin scheint im deutschen Anlagemix angekommen zu sein.
Dieses Interesse an Bitcoin reicht laut Umfrage dabei weit über aktive Investoren hinaus. Insgesamt beschäftigen sich rund 80 Prozent der Deutschen mit Kryptowährungen, sei es durch frühere Investments oder konkretes Interesse. Grundsätzliche Ablehnung ist selten: Nur ein kleiner Teil der Befragten (10 Prozent) gibt an, kein Vertrauen in digitale Vermögenswerte zu haben.
Stattdessen dominieren differenzierte Einschätzungen. Viele halten Bitcoin für nützlich, aber riskant, oder für zukunftsweisend, jedoch noch zu komplex (insgesamt 59 Prozent). Die größte Hürde ist damit weniger Skepsis als fehlende Orientierung. Für fast ein Viertel seien Kryptowährungen einfach zu komplex.
Auch im Anlageverhalten sieht die Umfrage deutliche Veränderungen als noch vor ein paar Jahren. Zwar stiegen viele Anleger ursprünglich mit der Hoffnung auf schnelle Gewinne ein, doch dieser Ansatz verliert an Bedeutung. Drei Viertel der Krypto-Investoren verfolgen inzwischen eine mittel- bis langfristige Strategie, nur noch 18 Prozent setzen primär auf kurzfristige Renditen.
Bitcoin wird zunehmend als strategischer Vermögensbaustein verstanden. 44 Prozent sehen Kryptowährungen bereits als Teil ihres künftigen Vermögens, 40 Prozent planen, Bitcoin in ihre Altersvorsorge einzubeziehen. Besonders stark ist das Inflationsargument: 70 Prozent betrachten Bitcoin als Schutz vor Geldentwertung.
Parallel gewinnt Bitcoin auch im Alltag an Bedeutung. Jeder zweite Krypto-Anleger hat bereits mit digitalen Währungen bezahlt, weitere 38 Prozent können sich das künftig vorstellen. Rund zwei Drittel würden sogar einen Teil ihres Gehalts in Bitcoin oder Krypto akzeptieren.
Bei der Verwahrung dominiert jedoch weiterhin Bequemlichkeit. Die Mehrheit nutzt Börsen oder Software-Wallets, während Hardware-Wallets kaum verbreitet sind. Das deutet auf einen anhaltenden Aufklärungsbedarf hin – insbesondere beim Thema Selbstverwahrung und Sicherheit.
Trotz bekannter Risiken wie Volatilität, Betrug oder Plattformsicherheit zeigen sich deutsche Bitcoin-Anleger vergleichsweise gelassen. Bei einem angenommenen Kursrückgang von 50 Prozent würden über 90 Prozent ihre Bestände halten oder sogar nachkaufen.
Ein zentraler Treiber dieses Vertrauens ist die Regulierung. 70 Prozent der Befragten geben an, dass EU-Vorgaben wie MiCA ihre Zuversicht in Bitcoin gestärkt haben. Mehr als die Hälfte würde zudem eher investieren, wenn Banken regulierte Krypto-Produkte anbieten. Für viele Anleger ist klar: Je stärker Bitcoin in bestehende Finanzstrukturen eingebettet wird, desto größer wird die Investitionsbereitschaft.
Bitcoin ist in Deutschland im Mainstream angekommen – nicht als kurzfristiger Hype, sondern als ernstzunehmender Bestandteil der Vermögensplanung. Entscheidend für das weitere Wachstum bleiben klare Regeln, verständliche Angebote und Vertrauen.

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