Varta-Aktien nach Sanierung wertlos – Altaktionäre stehen vor Totalverlust
Für die Aktionäre des Batterieherstellers Varta haben sich am vergangenen Wochenende die schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Die Aktien des Unternehmens werden wertlos, nachdem ein umfassendes Sanierungskonzept im Rahmen des StaRUG (Gesetz über den Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen für Unternehmen) beschlossen wurde. Die einstige Hoffnung auf eine Rettung des Unternehmens durch eine Kapitalerhöhung hat sich zerschlagen, und Altaktionäre sehen sich mit einem Totalverlust konfrontiert.
Sanierungskonzept: Grundkapital auf null gesetzt
Am Samstag wurde bekannt, dass sich Varta mit seinen Gläubigern und Investoren auf ein Sanierungskonzept geeinigt hat, das tiefgreifende Einschnitte vorsieht. Im Zentrum der Maßnahmen steht die Reduzierung des Grundkapitals auf null Euro, ein drastischer Schuldenschnitt sowie die Übernahme des Unternehmens durch die Gläubiger, den Großaktionär Michael Tojner (MT InvestCo) und die Porsche AG als neuen Investor. Durch den Schuldenschnitt werden die Verbindlichkeiten von Varta von ursprünglich 485 Millionen Euro auf 200 Millionen Euro reduziert.
Altaktionäre, insbesondere aus dem Streubesitz, werden im Rahmen dieser Maßnahmen vollständig enteignet. Die Börsennotierung der Varta-Aktie wird aufgehoben, und der Kurs, der vor der Bekanntmachung noch bei 3,92 Euro lag, verfällt auf null. Damit geht eine Marktkapitalisierung von etwa 160 Millionen Euro verloren, und für die betroffenen Anleger bedeutet dies einen Totalverlust.
Verpasste Chancen: Keine Kapitalerhöhung für Altaktionäre
Die Hoffnung vieler Kleinaktionäre auf eine Kapitalerhöhung, die ihnen eine Beteiligung am Restrukturierungsprozess ermöglicht hätte, wurde endgültig zerschlagen. Ein Vorschlag, der ein Bezugsrecht für alle Aktionäre vorsah, wurde aus rechtlichen Gründen abgelehnt. Dies bedeutet, dass Altaktionäre leer ausgehen und keine Möglichkeit haben, sich am zukünftigen Geschäft zu beteiligen.
Zukunftsperspektiven: Fokussierung auf Wachstumssektoren
Trotz des drastischen Sanierungsplans hat das Unternehmen seine Zukunftsstrategie neu ausgerichtet. Varta plant, sich auf wachstumsstarke Sektoren wie Batteriespeicher für Photovoltaik-Anlagen und Lithium-Ionen-Knopfzellen zu konzentrieren. Alle deutschen Standorte sollen erhalten bleiben, auch wenn ein moderater Stellenabbau in der Verwaltung vorgesehen ist. Der Antrag zur Sanierung nach StaRUG muss noch gerichtlich genehmigt werden, aber das Unternehmen ist optimistisch, dass die Restrukturierung erfolgreich sein wird.
Ob die Varta-Aktien bereits am Montag vom Handel ausgesetzt werden, war bis Redaktionsschluss unklar. Klar ist jedoch, dass für die bisherigen Aktionäre jede Hoffnung auf eine Erholung der Aktien verloren ist.
Quelle: boerse-online.de / finanztreff.de
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