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ROUNDUP: PPF verschafft Berlusconi-Familie bei ProSiebenSat.1 Mehrheit

NIKOSIA (dpa-AFX) - Der Bieterwettbewerb um ProSiebenSat.1 ist entschieden: Die Berlusconi-Familie wird die Mehrheit an dem deutschen Fernsehkonzern halten. So will der tschechische Finanzinvestor PPF seinen Anteil von knapp 15,7 Prozent der ProSiebenSat.1-Aktien an die Berlusconi-Gesellschaft Media for Europe (MFE) verkaufen, wie er am Mittwochabend mitteilte. Nachdem MFE nach Ablauf der ersten Frist einer Übernahmeofferte für den deutschen Medienkonzern schon eine Beteiligung von 43,6 Prozent gemeldet hatte, wächst der Anteil der Italiener damit auf rund 60 Prozent; und es könnte noch mehr werden. Der Aktienkurs von ProSiebenSat.1 legte am Donnerstag zu.

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MFE-MediaForEurope NV B 3,908 € MFE-MediaForEurope NV B Chart -0,81%
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ProSiebenSat.1 Media SE 4,976 € ProSiebenSat.1 Media SE Chart +2,64%
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PPF hatte den ProSiebenSat.1-Aktionären ebenfalls eine Übernahmeofferte gemacht, diese aber im Gegensatz zum Berlusconi-Konzern zuletzt nicht mehr erhöht. Mit dem Ablauf der ersten Frist hatte MFE die angestrebte Aktienmehrheit an ProSiebenSat.1 zwar verfehlt. Allerdings dürfen Aktionäre wie PPF ihre Anteile noch bis 1. September MFE andienen. PPF will nun auch seine verbliebenen Finanzinstrumente aus seinem eigenen Übernahmevorhaben abwickeln. Der tschechische Investor wird durch die Andienung Aktionär von MFE werden.

Die ProSieben-Papiere waren am Donnerstagvormittag mit einem Plus von gut zwei Prozent auf 8,20 Euro unter den Favoriten im Nebenwerteindex SDax. Der Kurs hängt seit der MFE-Offerte auch stark am MFE-Kurs, denn die Italiener bieten neben einer Barkomponente von 4,48 Euro je Aktie zusätzlich 1,3 eigene Papiere. Da die MFE-Anteilsscheine an der Euronext um gut sechs Prozent auf 2,93 Euro zulegten, entspricht der Wert die Offerte je ProSiebenSat.1-Aktie aktuell etwa 8,29 Euro.

Media for Europe gehört den Kindern des 2023 gestorbenen früheren italienischen Regierungschefs Silvio Berlusconi. Der Konzern will eine europäische Sendergruppe aufbauen. Kartellrechtlich gibt es keine Hürden für das Geschäft. Die Übernahme wurde bereits 2023 der Europäischen Kommission sowie 2024 der Bundeswettbewerbsbehörde zur Prüfung vorgelegt. Damals hatten die Berlusconis die Grenze von 25 Prozent überschritten.

ProSiebenSat.1 ist neben der RTL-Familie der zweite große private Fernsehkonzern in Deutschland. Neben klassischen Sendern wie ProSieben, Sat.1 und Kabel Eins gehört unter anderem auch der Streaminganbieter Joyn zu der Firmengruppe. Bekannte Formate sind zum Beispiel die Shows "Germany's Next (Next Aktie) Topmodel", "Joko & Klaas gegen ProSieben", "The Voice of Germany" und "Rosins Restaurants" sowie die Comedyserie "jerks."/mis/stw/nas/stk

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