Mieses Investment? Diese Aktie bereitet Warren Buffett nichts als Ärger!

Warren Buffett hat in seiner langen Karriere (fast) alles richtig gemacht ...

Der Erfolg von Warren Buffett, einem der erfolgreichsten Investoren aller Zeiten, ist über alle Zweifel erhaben. Anlegerinnen und Anleger, die langfristig in die Anteile seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway investiert haben, sind gemeinsam mit dem "Orakel aus Omaha" reich geworden – aller Krisen, die sich in den vergangenen Jahrzehnten ereignet haben zum Trotz.

Doch trotz seines vorsichtigen, vor allem an Fundamentaldaten orientierten Investmentansatzes greift Buffett gelegentlich daneben. Aktuell sticht vor allem Pool Corp als Fehlgriff heraus. Eine Beteiligung, die immerhin rund 1 Milliarde US-Dollar schwer ist und in den zurückliegenden Quartalen wiederholt aufgestockt wurde.

... doch bei Pool Corp. scheint er danebengegriffen zu haben!

Wie der Name bereits verrät, handelt es sich bei dem Unternehmen um einen Anbieter und Installateur von Swimming-Pools und dem dazugehörigen Equipment. Zur Zielgruppe gehören dabei sowohl Einzelkunden als auch Immobilienentwickler. Weltweit verfügt das Unternehmen über etwa 450 Standorte, die meisten davon in den USA.

Die Investmentidee dürfte in eine ähnliche Kerbe geschlagen haben, wie die Positionen auf die Hausbauer D.R. Horton und Lennar, die gemeinsam rund 1,1 Milliarden US-Dollar schwer sind, und eine Wette auf sinkende Zinsen einerseits und eine Erholung des schwächelnden Häusermarktes andererseits darstellen.

Anhaltend schwache Geschäftsentwicklung

Diese Trendwende lässt jedoch auf sich warten. Und somit sind in den vergangenen Monaten die Fundamentaldaten des Unternehmens in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt, die allerdings zu wünschen übrig lassen.

Die Geschäftsentwicklung ist neun Quartale in Folge rückläufig gewesen. Im vergangenen Quartal stand ein mageres Umsatzplus von 0,8 Prozent zu Buche. Auch die Gewinne entwickeln sich bereits seit drei Jahren nachteilig. In den vergangenen 12 Monaten wurden bei Erlösen in Höhe von knapp 5,3 Milliarden US-Dollar rund 411 Millionen US-Dollar erwirtschaftet. 2022 waren es noch knapp 750 Millionen US-Dollar.

Miserable Unternehmensbewertung

Angesichts der Tatsache, dass Warren Buffett als sogenannter Value-Investor gilt, lässt die Unternehmensbewertung aufhorchen. Die nämlich ist für einen Konzern mit rückläufiger Geschäftsentwicklung hoch. Für das laufende Geschäftsjahr ist Pool Corp mit dem 26,7-Fachen der erwarteten Gewinne bewertet.

Das Kurs-Cashflow-Verhältnis liegt mit 24,2 unwesentlich darunter – hohe Cashflow-Renditen gelten eigentlich als Buffetts bevorzugtes Anlagekriterium (ein Umstand, der das von vielen Anlegerinnen und Anlegern unverstandene Investment in SiriusXM erklärt), Pool Corp bietet jedoch gerade mal 4,2 Prozent. Auch die übrigen Kennziffern überzeugen aus fundamentaler Perspektive nicht. Das bringt der Aktie beim Börseninformationsportal SeekingAlpha eine glatte 6 ein.

Der Aktie droht jetzt sogar der Absturz auf neue Mehrjahrestiefs

Auch der Chart spricht gegen die Aktie. Der Kurs notiert sowohl unterhalb der 50- als auch der 200-Tage-Linie, die mit einem sogenannten Death Cross außerdem für ein Verkaufssignal gesorgt haben.

Dazu gehören schwache technische Indikatoren. Sowohl der Relative-Stärke-Index (RSI) als auch der Trendstärkeindikator MACD zeigen einen dynamischen Abwärtstrend an, ohne dass dieser bereits überverkauft wäre.

Das bedeutet mittelfristig weiteres Abwärtspotenzial. Ein wichtiger, vorerst letzter Unterstützungsbereich liegt zwischen 285 und 290 US-Dollar. Sollte die Aktie diesen nachhaltig aufgeben, bedeutet das ein neues Mehrjahrestief und damit ein weiteres Verkaufssignal. Die schwache Bilanz der Position dürfte sich damit weiter verschlechtern.

Fazit: Wer Buffett nachahmen will, sollte lieber anderswo zugreifen

Mit seiner Beteiligung bei Pool Corp dürfte Warren Buffett bislang wenig Freude gehabt haben. Die schwache Geschäftsentwicklung, die hohe Bewertung und der absturzgefährdete Chart dürften außerdem dafür sorgen, dass die Position eine schwache bleibt. Anlegerinnen und Anleger tun daher gut daran, die Aktie von Pool Corp zu meiden.

Wer auf eine der jüngeren Investitionen des Altmeisters setzen möchte, sollte das lieber bei SiriusXM tun, das mit 23,8 Prozent eine fast beispiellose Cashflow-Rendite bietet oder aber beim auf Werbetafeln spezialisierten US-REIT Lamar Advertising, der mit einer Dividendenrendite von 5,1 Prozent überzeugt.

Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion