Elektronische Einwegzigaretten auf farbigem Hintergrund. (Symbolbild)
Quelle: - ©iStock:
Google
dpa-AFX  | 
aufrufe Aufrufe: 398

Untersuchung: 1,7 Milliarden illegale Zigaretten verkauft

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Der Konsum gefälschter und geschmuggelter Zigaretten ist nach Angaben des Marlboro-Herstellers Philip Morris International 2024 in Deutschland leicht gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden schätzungsweise 1,7 Milliarden Zigaretten auf dem Schwarzmarkt verkauft, wie aus einer von dem Unternehmen in Auftrag gegebenen Untersuchung des Beratungsunternehmens KPMG hervorgeht. Das sei ein Anteil von 2,2 Prozent am gesamten Zigarettenkonsum. 2023 waren es 1,6 Milliarden illegal verkaufte Zigaretten, 2020 noch knapp 3,7 Milliarden.

play Anhören
share Teilen
feedback Feedback
copy Kopieren
newsletter
font_big Schrift vergrößern
Philip Morris Int. Inc 148,01 $ Philip Morris International Inc Chart -0,38%
Zugehörige Wertpapiere:

Fast die Hälfte der Zigaretten, die in Deutschland auf dem Schwarzmarkt verkauft wurden, war dem Bericht zufolge Schmuggelware (45,7 Prozent). Der Rest seien entweder gefälschte Zigaretten (26,8 Prozent) oder sogenannte Illicit Whites - Zigaretten, die meist zwar legal hergestellt werden, aber illegal nach Deutschland gelangen (27,5 Prozent).

Der KPMG-Bericht wurde in Brüssel vorgestellt. Demnach wurden Daten zum illegalen Tabakhandel in 38 europäischen Ländern erhoben. Dazu wurden Müllsäcke durchsucht und auf Straßen weggeworfene Packungen eingesammelt, um zu untersuchen, ob es legal verkaufte Ware war. Hunderttausende Packungen seien überprüft worden.

Jede zehnte Kippe illegaler Herkunft

Laut dem Bericht stammte in den untersuchten Ländern jede zehnte gerauchte Zigarette aus einer illegalen Quelle, also insgesamt 52,2 Milliarden Stück. Besonders gravierend sei die Situation in Frankreich, wo inzwischen mehr als jede dritte Zigarette unerlaubter Herkunft sei.

Illegale Fabriken in Deutschland

Dabei spiele auch Deutschland eine wichtige Rolle. Bei einer Razzia in einer illegalen Zigarettenfabrik in Düsseldorf stellten Ermittler jüngst 32 Millionen unversteuerte gefälschte Zigaretten sicher. Die Fabrik wurde den Erkenntnissen zufolge wöchentlich mit Rohtabak und weiteren Vormaterialien versorgt.

"Deutschland entwickelt sich zu einem strategisch wichtigen Produktions- und Vertriebsstandort für die Organisierte Kriminalität und die Versorgung dieser Märkte", hieß es in einer Mitteilung von Philip Morris Deutschland. Nach Einschätzung der Autoren führte der illegale Zigarettenverkauf im vergangenen Jahr allein in Deutschland zu Steuereinbußen von rund 401 Millionen Euro.

Auch andere Tabakprodukte geraten der Erhebung zufolge zunehmend in den Fokus der Organisierten Kriminalität. So wurden in Deutschland im vergangenen Jahr 150 Millionen geschmuggelte Tabaksticks für Tabakerhitzer konsumiert./hdo/DP/men

Für dich aus unserer Redaktion zusammengestellt

Dein Kommentar zum Artikel im Forum

Jetzt anmelden und diskutieren Registrieren Login

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.


Weitere Artikel des Autors

Themen im Trend