- Trump kündigte Preissenkungen für Arzneimittel an.
- Pfizer reduziert Preise über Medicaid für Patienten.
- Neue Medikamente kosten künftig gleich viel wie im Ausland.
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Präsident Donald Trump hat einen wegweisenden Schritt zur Senkung der US-Arzneimittelpreise angekündigt. Pfizer habe zugestimmt, die Preise für Medikamente, die über das Medicaid-Programm an einkommensschwache Amerikaner verkauft werden, zu reduzieren. Zudem sollen neue Medikamente künftig in den USA nicht teurer sein als in anderen wohlhabenden Ländern. Trump erwartet, dass weitere Pharmaunternehmen diesem Beispiel folgen werden.
TrumpRx: Direkter Zugang zu Medikamenten für Verbraucher
Ein Kernpunkt der Vereinbarung ist die geplante Einführung der Website TrumpRx zu Beginn des kommenden Jahres. Verbraucher sollen darüber gezielt nach Arzneimitteln suchen und diese direkt beim Hersteller erwerben können. Im Unterschied zu bisherigen Plattformen für den Direktverkauf, die meist volle Selbstzahlung verlangen, soll TrumpRx Patienten ohne Krankenversicherung erleichterten Zugang bieten. Für Versicherte bleibt weiterhin der klassische Weg über Apotheken und Zuzahlungen bestehen.
Medicaid-Preissenkungen: Details noch offen
Pfizer verpflichtet sich, die Preise für den Großteil seiner über Medicaid abgedeckten Behandlungen zu senken. Medicaid ist das gemeinsame Krankenversicherungsprogramm von Bund und Ländern für einkommensschwache Personen und Familien und macht rund 10 Prozent der US-Arzneimittelausgaben aus. Bislang sind jedoch nur wenige Details zu Zeitpunkt und Umfang der Rabatte bekannt. Unklar ist zudem, ob niedrigere Medicaid-Preise auch private Versicherer oder Programme wie Medicare betreffen werden.
Neue Medikamente nach Prinzip der "Meistbegünstigten Nationen"
Pfizer wird neue Medikamente künftig in den USA zum gleichen Preis wie in anderen wohlhabenden Ländern anbieten. Studien zeigen, dass die USA derzeit mehr als das Dreifache für Markenmedikamente zahlen als andere Industrieländer. US-Preise für neu eingeführte Medikamente stiegen im vergangenen Jahr von 180.000 auf 370.000 US-Dollar, getrieben durch teure Therapien für seltene Krankheiten.
Andere Unternehmen wie Bristol Myers hatten bereits ähnliche Schritte angekündigt, etwa bei der Einführung des Schizophrenie-Medikaments Cobenfy in Großbritannien zu einem Preis, der dem US-Listenpreis entspricht. Die Trump-Regierung plant zudem, andere Länder zu höheren Medikamentenpreisen zu bewegen, um zusätzliche Forschung und Entwicklung zu finanzieren.
Zollanreize für inländische Produktion
Trump kündigte an, ab dem 1. Oktober einen 100prozentigen Zoll auf Importe von Marken- oder patentgeschützten Arzneimitteln zu erheben, falls Unternehmen keine Produktionsstätten in den USA errichten. Pfizer will 100 Prozent der derzeit importierten Produkte künftig im Inland fertigen. Das Unternehmen erhält dafür eine dreijährige Übergangsfrist ohne zollbedingte Einschränkungen.
Aktienkurse steigen
Nach Trumps Ankündigung stiegen die Aktien US-amerikanischer Pharmakonzerne deutlich. Pfizer, Eli Lilly, Merck, AbbVie (Abbvie Aktie) und Bristol Myers Squibb verzeichneten Kursgewinne zwischen 2 Prozent und 7 Prozent. Analysten werten die Vereinbarung als möglichen Start einer Branchenerholung.
"Die heutige Ankündigung wird positiv aufgenommen, da Preisgestaltung nach dem Prinzip der 'Meistbegünstigten Nation' und pharmazeutische Zölle lange als Belastung galten", erklärte Evan Seigerman von BMO Capital Markets.
FDA-Kommissar Marty Makary kündigte zudem an, dass bestimmte experimentelle Therapien künftig deutlich schneller geprüft werden können – innerhalb von ein bis zwei Monaten statt der üblichen zehn Monate. Analysten erwarten, dass entsprechende Ankündigungen, etwa für das Medikament Orfoglipron von Eli Lilly, unmittelbar bevorstehen.
Autor: Ariva-Redaktion/pg
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