- Nvidia wird am Mittwochabend Quartalszahlen präsentieren.
- Die Aktie hat in diesem Jahr 41,6 Prozent zugelegt.
- Die 50-Tage-Linie hält dem Verkaufsdruck bisher stand.
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KI- und Technologiewerte: Investoren werden zunehmend nervös
Der KI-Trade ist nach zwei volatilen Handelswochen angeschlagen. Inzwischen beginnen sich Anlegerinnen und Anleger doch um hohe Unternehmensbewertungen zu sorgen, nachdem solche Befürchtungen lange ignoriert wurden. Auch die finanzielle Nachhaltigkeit der hunderte Milliarden US-Dollar schweren Investitionen von Hyperscalern wie Alphabet, Meta Platforms und Microsoft (OpenAI) wird inzwischen angezweifelt.
So sind zum Beispiel die Kosten für Absicherungen gegen Kreditausfälle (CDS) für Oracle deutlich gestiegen, denn das Unternehmen investiert Dutzende Milliarden US-Dollar in den Ausbau von Rechenzentren, obwohl der SAP-Rivale bereits über langfristige Verbindlichkeiten in Höhe von 82,2 Milliarden US-Dollar und eine Nettoverschuldung von 100,6 Milliarden US-Dollar verfügt. OpenAI-Gründer Sam Altman sorgte zuletzt mit der Forderung nach Regierungsbeteiligungen für Unruhe.
Nvidia muss am Mittwoch liefern, sonst ist die Aktie geliefert
Zum Wochenauftakt zeigen sich die US-Indizes zwar von einigen der Verluste aus der Vorwoche erholt, doch wenn KI-Überflieger Nvidia nicht mit seinen am Mittwochabend erwarteten Quartalszahlen überzeugt und einen bärenstarken Ausblick präsentiert, könnte es schnell zu einem weiteren Abverkauf bei Technologie- und KI-Werten kommen.
Auch die Aktie selbst ist nach ihrem in diesem Jahr anhaltenden Höhenflug auf gute Nachrichten angewiesen, denn der Chart weist inzwischen einige Schwächen auf.

Der Aufwärtstrend verliert an Schwung
Übergeordnet befindet sich Nvidia (Nvidia Aktie) in einem langfristigen Aufwärtstrend. Dieser wird unterstrichen von Kursgewinnen in Höhe von 41,6 Prozent allein in diesem Jahr. Vor allem der Crash der Aktie im April sorgte für ebenso großes wie nachhaltiges Kaufinteresse, sodass sich die Anteile wiederholt auf neue Allzeithochs verteuern konnte.
Mit dieser Entwicklung nicht Schritt halten konnten dagegen die technischen Indikatoren. Sowohl der Relative-Stärke-Index (RSI) als auch der Trendstärkeindikator MACD befinden sich gegen den Trend der Aktie in Abwärtstrend. Damit sind die jüngsten Rekordnotierungen einerseits technisch nicht bestätigt, andererseits liegen bearishe Divergenzen vor, die zu einer Trendwende führen könnten.
50-Tage-Linie hält (noch) Stand
Tatsächlich hatte die Nvidia-Aktie in den vergangenen 3 Wochen mit Verlusten und einem kurzfristigen Abwärtstrend zu kämpfen, der die Anteile am Donnerstag und Freitag auf der 50-Tage-Linie hat aufsetzen lassen. Diese hat dem Verkaufsdruck bislang standgehalten.
Am MACD ist der Pullback aber nicht spurlos vorübergegangen. Dieser ist inzwischen unter seine Signallinie gefallen und zeigt damit einen an Dynamik verlierenden Aufwärtstrend an. Auch der RSI liefert mit einem Stand von knapp 50 Punkten auf Tageskursbasis keinen Rückenwind. Gleichzeitig ist er auf höheren Zeitebenen, wie der Monatskursbasis, überkauft. Das bedeutet eine anhaltend hohe Rückschlagsgefahr.
Markantes Chartmuster vor Auflösung
Seit Ende August ist im Chart außerdem ein sogenanntes Ascending Broadening Wedge zu erkennen. Das kann einerseits als Trendfolge-, andererseits aber auch als Trendwendesignal interpretiert werden.
Für die Interpretation als Trendfolgesignal spricht, dass die 50-Tage-Linie dem Verkaufsdruck bislang standgehalten hat und der MACD noch einen intakten Aufwärtstrend anzeigt. Für die Lesart eines Trendwendesignals hingegen sprechen die bearishen Divergenzen sowie der hohe RSI auf Monatsbasis.
Fazit: Erst abwarten, dann handeln
Damit könnte den Zahlen am Mittwochabend tatsächlich eine vorentscheidende Wirkung zukommen. Ein Unterschreiten der 50-Tage-Linie und des Unterstützungsbereiches bei 180 US-Dollar dürfte zu einem Test des Supports zwischen 150 und 155 US-Dollar führen. Eine positive Reaktion dürfte hingegen für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends sprechen. Am Optionsmarkt ist aktuell eine Kursbewegung von ±7,7 Prozent eingepreist.
Akuter Handlungsbedarf besteht aktuell keiner. Wer investiert ist, wartet die Zahlen ab. Wer mit einem Einstieg oder dem Aufstocken von Positionen liebäugelt, geduldet sich ebenfalls und steigt entweder prozyklisch nach neuen Kaufsignalen ein oder nutzt gegebenenfalls die Chance auf niedrigere Einstiegskurse.
Autor: ARIVA.DE Redaktion/Max Gross
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