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ROUNDUP: Nokia überrascht trotz Gewinnrückgang positiv - Aktie springt hoch

ESPOO (dpa-AFX) - Der Netzwerkausrüster Nokia hat im dritten Quartal überraschend gut abgeschnitten. Vor allem in den Bereichen Netzwerk-Infrastruktur sowie optische Netzwerke konnte der finnische Konzern zulegen. Der bereinigte Betriebsgewinn sank im dritten Quartal zwar um 10 Prozent auf 435 Millionen Euro, wie Nokia am Donnerstag in Espoo mitteilte. Analysten hatten jedoch noch deutlich weniger auf dem Zettel. Die Jahresprognose wurde erhöht. Die Aktie legte kräftig zu.

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Die Geschäfte aus den Netzwerk-Bereichen sind deutlich weniger lohnenswert für Nokia als etwa Cloud-Services. Daher verschlechterte sich die vergleichbare Bruttomarge von 45,7 auf nun 44,2 Prozent. Basis war im dritten Quartal ein Umsatz von 4,8 Milliarden Euro, der sich damit auf vergleichbarer Basis um zwölf Prozent verbesserte. Unterm Strich verdiente Nokia um Sonderposten bereinigt mit 324 Millionen Euro neun Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Der Netzwerkausrüster habe im dritten Quartal von einer besser als erwarteten Umsatzentwicklung profitiert, so Bernstein-Analyst Ulrich Rathe. Der operative Gewinn habe die Konsensschätzungen deutlich geschlagen, wozu allerdings auch eine veränderte Bilanzierung beigetragen habe.

Im Gesamtjahr sollen dank Bewertungseffekten nun zwischen 1,7 und 2,2 Milliarden Euro operativer Gewinn erwirtschaftet werden, statt bislang 1,6 bis 2,1 Milliarden Euro. Im Juli noch hatte Nokia wegen des schwachen US-Dollars und den Auswirkungen des Zollkriegs sein Gewinnziel gekappt.

Die Nokia-Aktie gewann zeitweise 12 Prozent, das war der stärkste Kursanstieg für das Papier seit 2021. Die kräftige Erholungsbewegung ausgehend vom Jahrestief Ende Juli gewann damit an Fahrt. Seit dem Jahreswechsel steht ebenfalls ein Plus von rund elf Prozent zu Buche. In den vergangenen drei Jahren hat das Papier allerdings auch nur ähnlich viel zugelegt.

Nokia und sein ebenfalls nordischer Konkurrent Ericsson haben seit Jahren mit schleppenden Verkäufen von 5G-Geräten zu kämpfen, da die Betreiber teure Netzwerk-Upgrades verzögern. Während sich diese Verkäufe in diesem Jahr weitgehend stabilisieren, konzentriert sich Nokia zunehmend auf die Expansion in andere Branchen wie künstliche Intelligenz und Verteidigung, um seinen Kundenstamm über Mobilfunkbetreiber hinaus zu vergrößern.

Der KI-Zyklus werde "Ausschläge" erleben, vergleichbar mit den Investitionszyklen für Internet und Cloud, prognostizierte der neue Nokia-Chef Justin Hotard am Donnerstag in einer Telefonkonferenz. Er sieht weiterhin Wachstumspotenzial für KI durch den zunehmenden Einsatz von autonomen Fahrzeugen und Robotik. "Wir stehen noch ganz am Anfang eines enormen KI-Superzyklus", sagte er.

Hotard steht seit April an der Spitze von Nokia. Der Manager will seine Strategie am 19. November auf einem Kapitalmarkttag vorstellen./lew/men/stk

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