Nestlé Headquarters in Vevey, Switzerland
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Nestlé-Zahlen: Bringt der neue Chef frischen Schwung?

Nestlé rückt nach dem Führungswechsel wieder ins Rampenlicht. Die UBS erwartet im dritten Quartal solides Wachstum und eine klare Strategie-Bestätigung durch den neuen CEO Philipp Navratil. Anleger hoffen auf frischen Schwung beim Turnaround.
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Die Analysten der UBS erwarten, dass Nestlé mit den Ergebnissen des dritten Quartals den Anlegern Zuversicht zurückgeben kann. Nach dem überraschenden Führungswechsel Anfang September richtet sich der Blick wieder stärker auf die operative Entwicklung des Konzerns. Der neue Vorstandschef Philipp Navratil dürfte laut der UBS die aktuelle Strategie bekräftigen und den im November 2023 vorgestellten Turnaround-Plan bestätigen.

Für das dritte Quartal rechnet die UBS mit einem organischen Umsatzwachstum von 4,1 Prozent. Das liegt leicht über den Konsensschätzungen von 3,7 Prozent und über dem Wachstum von 3,0 Prozent im zweiten Quartal. Das Real Internal Growth (RIG) dürfte sich mit 0,6 Prozent deutlich verbessern, nachdem es im zweiten Quartal noch bei minus 0,4 Prozent lag.

Gründe sind eine günstigere Vergleichsbasis, nachlassende Preiselastizitäten und ein geringerer negativer Effekt aus dem China-Geschäft. Belastend wirken dagegen schwächere Zahlen im Bereich Nestlé Health Science.

Der Beitrag aus Preiserhöhungen wird auf 3,4 Prozent geschätzt und liegt damit etwas über dem zweiten Quartal. Besonders Petcare und Süßwaren dürften die Dynamik gestützt haben. Insgesamt erwarten die UBS-Analysten einen Quartalsumsatz von 21,64 Milliarden Schweizer Franken (23,1 Milliarden Euro), ein Rückgang von 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr, bedingt durch deutliche negative Währungseffekte von 6,2 Prozent.

Die Schweizer Großbank geht davon aus, dass der neue CEO Navratil erste Überlegungen zur künftigen strategischen Ausrichtung vorstellen wird. Anders als sein Vorgänger, der nach kurzer Amtszeit bereits einen neuen Plan präsentierte, dürfte Navratil sich jedoch mehr Zeit für eine umfassende Bewertung nehmen.

Die Prognosen für das Geschäftsjahr 2025 sieht die UBS als gut untermauert an. Nestlé dürfte seine Ziele bestätigen, darunter ein organisches Wachstum oberhalb des Vorjahres sowie eine operative Marge von mindestens 16 Prozent.

Die UBS selbst erwartet 3,4 Prozent Wachstum und eine Marge von 16,1 Prozent. Positive Effekte ergeben sich aus stabileren Rohstoffpreisen, sinkenden Zöllen und einem strikten Effizienzprogramm. Für 2026 seien die Margenaussichten nach dem Rückgang der Kaffee- und Kakaopreise zusätzlich verbessert.

Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16,6 auf Basis 2025 wird Nestlé laut der UBS mit einem Abschlag von 11 Prozent gegenüber anderen europäischen Konsumgüterkonzernen bewertet. Das Rating lautet "Neutral" mit einem Kursziel von 80,00 Schweizer Franken (85,40 Euro).

Jefferies schätzt die Aktie ebenfalls mit "Hold" ein – mit einem Ziel von 77 Schweizer Franken. JPMorgan empfiehlt ebenfalls "Neutral" mit einem Kursziel von 85 Schweizer Franken. Bernstein stuft die Aktie als "Market-Perform" mit einem Ziel von 79 Schweizer Franken ein.

Fazit

Insgesamt zeigt sich ein Konsens unter den Analysten, dass Nestlé ein solides Unternehmen mit stabilen Fundamentaldaten ist. Die Bewertungen variieren jedoch leicht, was auf unterschiedliche Einschätzungen hinsichtlich des zukünftigen Potenzials und der Marktbedingungen hindeutet.

Autor: sbh-Redaktion/neb


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