Bier auf dem Oktoberfest in München (Symbolbild).
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Value Trap? Heineken-Aktie nach den Zahlen schwach

Der Rückgang der Bierverkäufe in Europa setzt der Heineken-Aktie zu. Dennoch hat das Unternehmen im zweiten Quartal sowohl beim Umsatz als auch bei der Rentabilität überraschend gute Ergebnisse erzielt.
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Die organische Wachstumsrate des Bierabsatzes lag mit -0,4 Prozent unter den Erwartungen des Marktes (-0,3 Prozent), auch die eigene Prognose von 0,3 Prozent wurde verfehlt. Andererseits konnte der Umsatz um 3,2 Prozent steigen, was deutlich über den Schätzungen von 1,6 Prozent lag. Besonders erfreulich war die Entwicklung der Rentabilität, die bei 7,4 Prozent lag – fast dreimal so hoch wie die Markterwartungen von 2,9 Prozent.

Ein wichtiger Treiber des Erfolgs war die Region Afrika und Naher Osten, wo Heineken von einer "transponierten" Kostenbasis profitierte, vor allem in Nigeria. Hier erzielte das Unternehmen einen beeindruckenden Gewinnanstieg von 102,8 Prozent, was die Erwartungen der Analysten weit übertraf. Auch in Europa gab es positive Überraschungen: Trotz schwacher Volumina in Frankreich und Polen konnte Großbritannien durch eine starke Performance im Pub-Sektor den Rückgang ausgleichen und die Rentabilität steigern.

Für das Gesamtjahr hat Heineken seine EBIT-Wachstumsprognose von 4 bis 8 Prozent beibehalten, mit einer vorsichtigen Markterwartung von 5,1 Prozent. Das Unternehmen erwartet, dass die Volumina stabil bleiben, mit leichtem Wachstum im Konzernbereich und den Bierverkäufen. Besonders positiv ist die Steigerung der Kostensenkungen, die nun bei über 500 Millionen Euro statt der ursprünglich geplanten 400 Millionen Euro liegen.

Anlegern schmeckten diese Zahlen am Montag überhaupt nicht. An der Heimatbörse in Amsterdam rutschte die Aktie mehr als 5 Prozent ins Minus. Für Baader-Bank-Analyst Filippo Piva erscheint die Bewertung des Bier-Konzerns zwar verlockend, vor allem aufgrund der stabilen Dividende. Doch es gebe starke Anzeichen, dass die Aktie zu einer "Value Trap" geworden sein könnte – einem Wertpapier, das auf den ersten Blick günstig erscheint, jedoch langfristig keine ausreichende Kapitalrendite bietet. Die Dividende von 2,6 Prozent sei nicht ausreichend, um die potenziellen Kapitalverluste auszugleichen. Eine Erweiterung über das traditionelle Biergeschäft hinaus scheint bisher nicht in Sicht.

Für Investoren, die auf die Heineken Holding setzen, könnte die Aktie langfristig ein Verlustgeschäft werden. Ohne eine klare strategische Weiterentwicklung auf Holding-Ebene und ohne die Chance auf signifikante Gewinne aus Heineken wird es schwierig, das Potenzial der Holding auszuschöpfen. Die schrittweise Divestition von dem mexikanischen Getränke- und Abfüllkonzern FEMSA und der stagnierende Kurs der Heineken-Aktie deuten darauf hin, dass das Unternehmen in eine "Value Trap" geraten ist. Wer auf die Holding setzt, könnte am Ende mehr verlieren, als er durch die Dividende gewinnt.

Autor: Ariva-Redaktion/ js


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