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ARIVA.DE Redaktion  | 
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Europas Zementmarkt im Aufschwung: Steht diese Aktie vor einer historischen Wachstumswende?
Heidelberg Materials gilt als einer der größten Baustoffkonzerne Europas und treibt mit Projekten wie der CO₂-Abscheidung in Norwegen und Deutschland seine Transformation zur klimaneutralen Produktion voran. Die Aktie profitiert von steigenden Zementpreisen. Die UBS stuft sie daher auf "Kaufen" hoch.
Die Analysten der UBS haben die Aktie von Heidelberg Materials von "Neutral" auf "Kaufen" und das Kursziel auf 230 Euro angehoben. Das entspricht einem Aufwärtspotenzial von etwa 30 Prozent. Die Schweizer Großbank erwartet, dass das Jahr 2026 den Beginn einer neuen Wachstumsphase im europäischen Zementmarkt markiert – mit Heidelberg Materials als einem der größten Profiteure.
Die Experten rechnen damit, dass die europäischen Zementpreise 2026 um mittlere einstellige Prozentwerte steigen werden. Grund dafür ist die Abschaffung der CO₂-Zertifikate, die laut der UBS erstmals einen deutlichen "Kohlenstoffkostenschock" auslösen dürfte.
Die Hersteller werden diese Kosten an ihre Kunden weitergeben. Heidelberg Materials, das bereits massiv in Dekarbonisierung und Effizienz investiert hat, sei dadurch im Vorteil. "Das Unternehmen dürfte geringeren Kostendruck verspüren, Marktanteile gewinnen und seine Margen weiter steigern", heißt es im UBS-Bericht.
Die Analysten sehen in der Kombination aus preisgetriebenem Wachstum und CO₂-Optimierung die Grundlage für eine nachhaltige Steigerung der Kapitalrendite (ROIC). Diese könnte laut der UBS-Prognose bis 2030 auf 12 Prozent steigen – ein Rekordniveau für den Konzern. Die Bank liegt mit ihren Gewinnerwartungen für 2026 und 2027 rund 3 Prozent über dem Marktkonsens.
Zudem erwarten die Experten für die kommenden Jahre eine zweistellige Aktionärsrendite, die sich laut Bericht "nicht angemessen im aktuellen Bewertungsniveau widerspiegelt". Mit einem EV/EBITDA-Multiple von etwa 8 sei die Aktie derzeit so günstig bewertet wie zuletzt 2015 bis 2017 – zu einer Zeit, als die Fundamentaldaten deutlich schwächer waren.
CO₂-Reform als Preistreiber
Die neue ETS-Verordnung der EU zur Reduzierung der Emissionswerte wird nach Einschätzung der UBS der entscheidende Preistreiber für Zement sein. Das Institut prognostiziert ein organisches Umsatzwachstum von 5 Prozent und ein EBITDA-Wachstum von acht bis neun Prozent für 2026. "Die Reduktion der CO₂-Zertifikate dürfte faktisch eher bei zehn Prozent liegen als bei den offiziell genannten zweieinhalb Prozent", schreiben die Analysten. Dadurch seien dekarbonisierte Hersteller wie Heidelberg Materials mit ihren effizienteren Anlagen im Vorteil.
Zusätzlich rechnet die UBS mit einer Kapazitätsreduktion von rund 15 Prozent bis 2030, was zusammen mit dem Preisimpuls für eine "seltene Phase beschleunigten Wachstums und verbesserter Kostenbasis" sorgen könnte. Das sei laut der UBS "der größte Bewertungsfaktor, den der Markt derzeit unterschätzt".
Volatile Übergangsphase – aber starke Perspektive
Kurzfristig erwartet die Bank weiterhin Schwankungen. "Die nächsten zwei Quartale dürften volatil bleiben", so der Bericht. Die Unsicherheit über deutsche Infrastrukturprojekte habe die Aktie zuletzt belastet. Dennoch sehen die Analysten Heidelberg Materials auf Sicht der nächsten Jahre als klaren Outperformer.
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